Die verlorene Kolonie (German Edition)
so dass ihr Raumkampfboot insgesamt 180 Raketen an Bord hat. Die Raketen sind gegenüber denen bei der Kampfgruppe 1 verwendeten dahingegen modifiziert, das sie Stealtheigenschaften für das bei den Kraken beobachtete Radarsystem haben.“ Gabby stand das Erstaunen ins Gesicht geschrieben, als sie die Kampfkraft vernahm, die sie zukünftig kommandieren sollte. Maxine sah ihr Gesicht und lachte kurz auf. „Staunen sie nicht zu früh! Außerdem haben sie drei fest eingebaute Laser auf der Mitschiffsachse. Damit können sie aber leider nur in einem Winkel von etwa zwei Grad zur Mitschiffslinie feuern, für alles andere müssen sie das Boot kippen. Außerdem sind das leider keine Quantenfluktuationslaser, die können wir nämlich leider noch nicht in dieser Größe bauen, sondern gewöhnlich Plasmalaser. Aber dafür hat die Entladungskammer eine Länge von 55 und einen Durchmesser von knapp zwei Metern. Wenn die Kraken sich nicht wieder hinter ihren Plasmaexplosionen verstecken, sollten sie damit feindliche Schiffe aus mindestens 300000 Kilometern Entfernung vernichten können. Das wäre also eine kurze Zusammenfassung der technischen Daten der Flower Klasse!“
Gabby sagte nachdenklich: „Eins dieser Boote und wir hätten den ersten Krakenangriff ohne Verluste zurückgeschlagen. Wie viele Raumkampfboote sollen denn gebaut werden?“
„Das ist das Problem. Nach den Simulationen, die wir durchgeführt haben, bräuchten wir schnellstens vier Geschwader zu je acht Schiffen. Drei Geschwader, um eine Schutzzone um Zeus zu gewährleisten und mindestens eins für die Überwachung und Angriffe im restlichen System. Aber der Rat hat uns bisher nur das Geld für vier Schiffe genehmigt.“
„Das ist aber reichlich kurzsichtig gedacht. Und beim nächsten Angriff ist das Geschrei wieder groß!“
„Schon, aber sie müssen auch den Rat verstehen. Die Boote sind nicht gerade billig und ihr Bau behindert außerdem die Produktion des zivilen Sektors. Aber der Protektor steht hinter uns. Die Frage, die sich nun stellt, wollen sie den Job annehmen, obwohl sie die politischen Einschränkungen kennen?“
Gabby sah Maxine ernst an und nickte energisch. „Ja, die Arbeit muss ja getan werden. Und irgendwann wird auch die Raumwaffe die nötige politische Unterstützung bekommen. Also, ja, es wäre mir eine Ehre, die Arbeit zu tun!“
Maxine stand lächelnd auf und streckte ihr die Hand hin. „Dann also herzlich willkommen bei der Lagoon Raumwaffe, Leutnant Garibaldi!“
Gabby schüttelte ihr die Hand und bekam zum Abschied noch den versprochenen Datenchip mit den Daten der Flower Klasse und die Adresse, an der sie sich am nächsten Montag zur Grundausbildung melden sollte. Nachdem sie mit das Fahrzeug zurück zu ihrem Kurzzeitwohnheim gebracht hatte, verabredete sie sich mit Carina für den Abend auf einen Kneipenbummel, oder wie Carina es ausdrückte: „Quatschen, trinken, Männer gucken!“ Carina versuchte natürlich alle Einzelheiten des Gespräches und ihrer zukünftigen Aufgaben aus ihr heraus zu bekommen, aber Gabby war nicht so recht zum Reden zu Mute. Ihr ging viel von dem Gesagten im Kopf herum, bis sie dann, auch unter dem Einfluss von ein paar Drinks zu viel, sich doch noch entspannte. So wurde es für die Beiden doch noch ein schöner Abend. Als Gabby am nächsten Morgen in ihrem Zimmer mit starken Kopfschmerzen erwachte, murmelte sie, wie schon öfter in ihrem Leben, leise vor sich hin. „Ooooh, nie wieder Alkohol!“ Sie begann ihren Tag mit einer Tablette Antialk, das die Spuren des Alkohols schnell aus ihrem Körper entfernte. Sie hasste die Nebenwirkungen des Medikaments, die Übelkeit und die Schweißausbrüche. Aber nach fünfzehn Minuten war sie so weit wieder hergestellt, das sie sich eine lange Dusche gönnen konnte. Sie überlegte, wie sie den halben Tag bis zu ihrer Abreise verbringen sollte und beschloss, noch einen Tag am Strand zu verbringen. Sie zog sich ihren Bikini und ein Strandkleid an, befestigte ihren Communikator an den Gürtel und machte sich auf den zehnminütigen Fußmarsch zum Strand. Sie suchte sich wieder eine Liege in der Nähe der Klabautermannbar und döste in der Sonne vor sich hin, nur unterbrochen von kurzen Ausflügen ins Meer, um sich abzukühlen. Zum Mittagessen gönnte sie sich diesmal wieder ihre Smaragdgarnelen, diesmal spülte sie sie aber mit Mineralwasser herunter. Als am Nachmittag ihr Communikator sein einprogrammiertes Alarmsignal summte, um sie an das Packen und die
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