Die verlorene Kolonie (German Edition)

Besucher in der Verkehrsleitzentrale!“ wollte er schon wutentbrannt brüllen, brach aber nach den ersten drei Worten ab, als er den Besucher erkannte. Manfred I. lächelte leicht, als er stockte. „Sie haben völlig Recht! Aber ich musste sie in die Schlacht schicken und ich muss den Überlebenden die Ehre der Begrüßung erweisen!“ 
    Peter sah in die Augen des Protektors und verstand, was ihn bewegte. „Selbstverständlich, Euer Majestät! Sie sind herzlich willkommen!“
    Manfred I. nickte dankend und betrachtete nachdenklich die beschädigten Schiffe auf dem Bildschirm, die sich der Raumstation immer weiter näherten, bis sie schließlich mit einem letzten Bremsmanöver sanft andockten. „Wenn Euer Majestät sie persönlich begrüßen wollen, alle Schiffe liegen im Andockring fünf!“ sagte Peter leise. 
    „Danke!“ erwiderte Manfred I. leise und machte sich auf dem Weg durch die Raumstation, durch die künstliche Schwerkraft des rotierenden Teils, in dem die Verkehrsleitzentrale lag, bis er schließlich den schwerelosen, nicht rotierenden Teil der Station erreichte, in dem die Andockringe lagen. Mit geübten Bewegungen zog er sich die Handläufe entlang, bis er den fünften Andockring erreichte. Einzig der Kommandant von Laguna Central hatte sich am Ausgang des Andockringes eingefunden. „Euer Majestät!“ begrüßte er ihn. „Ich habe den Bereich von allen Besuchern freigehalten. Ich befürchte, die Besatzungen werden noch genug Aufmerksamkeit erleben!“
    Manfred I. nickte. „Das wird sich nicht vermeiden lassen, aber ihre Entscheidung für eine stille Begrüßung finde ich richtig!“
    Als die überlebenden Besatzungsmitglieder der Kampfgruppe 1 in der Schwerelosigkeit heran schwebten, hielten sie eine Formation ein, deren Anordnung sich an die Zuordnung zu ihren Schiffen orientierte. Als Max den Stationskommandanten und den Protektor am Ausgang warten sah, befahl sie: „Kampfgruppe 1! Achtung!“
    Als ihre Besatzungen Haltung angenommen hatten, was in der Schwerelosigkeit nicht so einfach war, salutierte sie vor den Beiden und meldete: „Kampfgruppe 1 angetreten! Auftrag erfüllt!“
    Manfred I. erwiderte den Salut und sagte: „Ich möchte ihnen und ihren Besatzungen danken! Sie haben das Überleben unserer Welten ermöglicht! Ich werde ihnen, auch im Namen des Rates, noch offiziell danken, aber jetzt fahren sie erst mal zu ihren Familien!“

Ratshalle in Laguna City
    Der gesamte Rat des Lagoonsystems war versammelt, als die Überlebenden der Kampfgruppe 1 in die Ratshalle marschierten. Alle trugen die schwarzen Galauniformen der FIA. Mit Max an der Spitze traten sie vor dem Rednerpult an, an dem der Protektor, ebenfalls in Galauniform, stand. Als sie ihre Positionen eingenommen hatten und Ruhe in der Ratshalle eingekehrt war, begann Manfred I. mit seiner Ansprache. „Ich möchte mich hier und heute bei den Mitgliedern der Kampfgruppe 1 und allen Mitarbeitern der FIA bedanken, denen wir das Überleben unseres Volkes verdanken. Nur durch den selbstlosen Einsatz ihres Lebens haben sie mit Schiffen, die für diese Art von Einsatz niemals gedacht waren, unsere Welten und unser aller Leben vor der Vernichtung bewahrt. Ich habe die Ehre, als Dank für diesen selbstlosen Einsatz unter großer Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben ihnen das Verdienstkreuz von Lagoon zu verleihen. Doktor van Bibber, bitte treten sie vor!“ 
    Das Verdienstkreuz von Lagoon war der einzige Orden des Lagoonsystems und wurde nur für besondere Verdienste für das Volk verliehen. Pro Jahr wurden durchschnittlich drei Menschen damit geehrt. Zusätzlich zu der öffentlichen Anerkennung, die die Träger erfuhren, erhielten sie auch eine fünfzigprozentige Erhöhung ihres bedingungslosen Grundeinkommens. Max trat vor den Protektor, der von seinem Adjutanten auf einem Samtkissen den Orden gereicht bekam. Er nahm den Orden ehrfurchtsvoll in seine Hände, Max neigte den Kopf, damit der Protektor ihr das Band, an dem das Verdienstkreuz von Lagoon hing, über den Kopf streifen konnte. Nachdem sie vor dem Protektor salutiert hatte, der den Salut erwiderte, trat sie wieder an ihren Platz und verfolgte voller Stolz, wie der Rest ihrer Mannschaften ebenfalls diese Ehrung empfing.
    Als die Zeremonie abgeschlossen war, trat der Protektor wieder an das Rednerpult und ergriff wieder das Wort. „Wie ein altes Sprichwort von der Erde sagt: Es kann keiner in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt! Wie wir leider