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Die verratene Nacht

Die verratene Nacht

Titel: Die verratene Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason , Joss Ware
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verzogen.
    „Nur zu, Junge.“ Sie schenkte ihm ein noch breiteres Lächeln und er legte los.
    Es war wie die Hitze des Sommers nach einem langen, kalten Winter, sie in seine Arme zu nehmen, ihre Lippen mit seinen zu bedecken. Warm und vertraut, die Süße von Vonnies Tee zu schmecken und die von Selena selbst. Theo konnte ein freudiges Seufzen nicht unterdrücken. Mein.
    Die Dinge fingen gerade an interessant zu werden – seine Hände fanden die Schwellungen von glatter, warmer Haut und seine Jeans waren wieder mal recht eng um die Leistengegend – als sie ein Rufen hörten, gefolgt von einem Schrei, voller Entsetzen und verzweifelt. Ganz eindeutig von einem Menschen.
    Sie sprangen auseinander und Theo rannte los, wobei er Selena hinter sich her zerrte, dem Schrei entgegen, der gut und gern eine Meile entfernt sein konnte. Er rannte durch die Nacht, hielt auf das Camp zu, ihre Hand fest mit seiner gepackt.
    Der Schrei wurde gedämpft, erstickt, und auf einmal hörte Theo das Geräusch eines bellenden Hundes. Es war ein winselndes, irgendwie entsetztes Bellen und dann war da dieses irrsinnige Brechen von Zweigen und allem Möglichem im Unterholz, durch die Ruinen und den Wald hindurch, als der Hund – vermutlich Dantès – in die Nacht davonsauste.
    Der Hund rannte Theo und Selena quer über ihren Weg und wenige Augenblicke später tauchten auch Wyatt und Elliott auf, die bei dem Versuch mit ihm Schritt zu halten durch die Dunkelheit rasten.
    Theo setzte ihnen auf der Stelle nach, Selena kam stolpernd hinterher. Er hörte das Geräusch von einem motorisierten Fahrzeug und das frenetische Bellen von Dantès. Rufen und ein Schrei und auf einmal waren sie am Schauplatz angelangt.
    Er vergeudete keine Zeit damit, Was zum Teufel? zu sagen oder auch nur zu denken – mit einem Blick überschaute er alles und rannte rüber, um zu helfen. Bis er dort anlangte, riss Wyatt gerade einen Mann vom Vordersitz des Humvee und Dantès bellte und winselte und grub unablässig an etwas darunter.
     
    ~*~
    Remy dachte, sie würde träumen, als sie das Bellen von Dantès hörte.
    Der Truck über ihr erwachte mit lautem Heulen zum Leben und sie versuchte – panisch und geschwächt – etwas zum Festhalten zu packen zu kriegen, um sich vom Boden hochzuheben.
    Seattle war wiedergekehrt, von wo auch immer er gewesen war, und als er versuchte, sie von unten hervor zu zerren, hatte sie ihn mit der scharfen, rostigen Kante eines Metallsplitters begrüßt. Von unter dem Truck raus stach sie nach ihm, war nicht willens seine Hände noch einmal an sich zu ertragen – oder da draußen völlig ungeschützt den Zombies ausgesetzt zu sein – und hatte ihn vertrieben.
    Es war ihm gelungen, ihr ein paar heftige Fußtritte zu versetzen, und sie hatte ihn mit dem Metall am Arm erwischt oder vielleicht sogar im Gesicht ... aber das war dann auch alles. Er stolperte nach hinten weg und kletterte in den Truck über ihr, als genau in dem Moment etwas aus der Dunkelheit hervorgeschossen kam.
    Der Motor heulte gerade auf, als der Hund – es war Dantès – zum Sprung ansetzte und sich gegen den Truck schleuderte. Sie spürte, wie das Fahrzeug unter der Wucht des Aufpralls ins Wackeln geriet, als der Hund mit seinem ganzen Körper gegen die Tür rammte. Geschwächt und außer sich vor Angst sah Remy nicht ganz genau, was da vor sich ging, aber auf einmal kamen Schritte eilig herbeigerannt. Der Motor heulte auf und sie wappnete sich, als es schlingernd vorwärts ging, sie über mehrere Meter von Boden schleifte. Entsetzliche Pein kratzte ihr hinten am Rücken und an den Schenkeln, nackt wegen zu weiter, sich verheddernder Kleider, scharf und spitz von Steinen und Schotter unter ihr. Ihr geprügelter Körper schrie und schmerzte, während sie darum kämpfte, den riesigen, rollenden Rädern zu entweichen, die sich entsetzlich nah an ihr drehten.
    Es gab einen Schrei und es tat einen dumpfen Schlag und sie war sich nicht sicher, was als Nächstes geschah, aber der Truck hielt unvermittelt an. Die Tür öffnete sich, Füße standen neben ihr und da gab es ein Grunzen und einen erstickten Schrei. Als Nächstes fiel neben ihr Seattle auch schon zu Boden, weit weg vom Truck.
    Dantès war auf ihm, noch bevor der Mann aufgehört hatte über die Erde da zu rollen, und Seattles kreischender, angsterfüllter Schrei wurde abgeschnitten, als der Hund nach seiner Kehle schnappte. Und dann machte sich ein hässliches Schweigen breit, wo nur noch das Knirschen von

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