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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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meldete sich Lieutenant Iger wie ein Flüstern in seinem Ohr zu Wort.
    Er hätte auch so gewusst, dass das gelogen war. »Ich werde mir nicht die Mühe machen, all die Beweise vorzulegen, die wir zusammengetragen haben.« Sollte doch der Syndik-CEO
    darüber nachgrübeln, was für Beweise das sein mochten.
    »Aber wir wissen, dass diese Aliens dort sind. Und wir wissen, dass der Exekutivrat der Syndikatwelten seinerzeit mit den Aliens vereinbart hatte, die Allianz anzugreifen. Aber die Aliens haben Ihren Exekutivrat getäuscht, und so mussten Sie auf einmal allein gegen uns kämpfen.« Das alles basierte zwar mehr auf Vermutungen als auf Fakten, aber Geary würde in diesem Moment keine Unsicherheit zeigen.
    Der Syndik starrte ihn an, und selbst ohne Igers Ausrüstung konnte Geary dem Mann ansehen, wie beunruhigt er war. »Ich weiß nicht, was Sie da reden.«
    Zum Teil gelogen, aber er wirkte auch schockiert, ah Sie die Täu-
    schung ervähnten. Das ist ihm womöglich bislang nicht bekannt ge-

wesen.
    Geary warf dem Syndik-CEO einen zweifelnden Blick zu und schüttelte den Kopf. »Ihr Name ist also Niko Cafiro, Exe-kutivgrad der Zweiten Ebene. Das ist ein ziemlich hoher Dienstgrad.« Cafiro musterte ihn skeptisch, schwieg aber weiter. »Hoch genug, um Stellvertreter des Befehlshabers jener Flotte zu sein, die wir in diesem Sternensystem aufgerieben haben.« Jetzt spiegelten sich in den Augen des Manns Zorn und Angst wider. »Wir haben weitestgehend ein Gleichgewicht der Kräfte wiederhergestellt, CEO Cafiro«, fuhr Geary fort. »Die Syndikatwelten können uns derzeit nicht mit überwältigender Überlegenheit einschüchtern. Dafür haben wir in den letzten Monaten zu viele von Ihren Schiffen zerstört.«
    Er verschweigt etwas, flüsterte Iger in seinem Ohr. Als Sie
    davon sprachen, wie viele Schiffe die Syndiks nur noch haben, da hat
    das bei ihm eine ganze Serie von geistigen Reaktionen ausgelöst.
    Und was bedeutete das? Dass die Syndiks über mehr Schiffe verfügten als angenommen? Oder hatte der CEO bloß an die vielen Schlachten gedacht, in denen die Syndiks so vernichtend geschlagen worden waren, und er wollte keine Reaktion zeigen, die Gearys Aussage bestätigte? »Wir sind nicht mehr weit von der Grenze zur Allianz entfernt«, redete er weiter.
    »Nur noch ein paar Sprünge, und dann haben wir ein Grenzsystem erreicht, und von da aus geht es geradewegs zurück nach Hause.«
    Das entlockte dem Mann endlich eine Erwiderung: »Ihre Flotte wird vernichtet werden.«
    »Ich werde diese Flotte nach Hause bringen«, beharrte Geary gelassen.
    »Alles, was die Syndikatwelten noch aufzubieten haben, wird in einem der Grenzsysteme auf Sie warten und Sie stoppen«, erklärte Cafiro, auch wenn seine Stimme keine Über-zeugtheit verhieß. »Diese Flotte wird nicht ins Allianz-Gebiet zurückkehren.«
    »Vielleicht wird man uns da erwarten«, räumte er ein.
    »Aber bislang hatten die Syndikatwelten nicht viel Glück damit, diese Flotte aufzuhalten. Außerdem wissen Sie so gut wie ich, dass ich gar nicht die ganze Flotte nach Hause bringen muss, damit dieser Krieg eine entscheidende Wendung erfährt. Es muss nur ein Schiff heimkehren, nämlich das, das den Schlüssel zu Ihrem Hypernet an Bord hat.« CEO Cafiro konnte sich ein minimales Zucken nicht verkneifen. »Bloß wissen Sie nicht, welches Schiff das ist. Wie wollen die Syndikatwelten verhindern, dass dieses eine Schiff es zurück ins Allianz-Gebiet schafft? Und wenn das erst mal geschafft ist«, fügte Geary an und beugte sich dabei ein wenig vor, »ist die Allianz in der Lage, den Schlüssel zu kopieren, und dann müssen die Syndikatwelten ein Hypernet-Portal nach dem anderen zerstören, um zu verhindern, dass die Allianz es benutzt.
    Und was passieren kann, wenn ein Hypernet-Portal zerstört wird, das wissen Sie ja, nicht wahr?«
    Es war ein Schuss ins Blaue, aber Cafiro wirkte sichtlich aufgewühlt. »Ich fand, man hätte es Effroen sagen müssen.«
    »Effroen?«
    »Die CEO, die die Streitkräfte leitete, die Lakota verteidigen sollten. Sie hatte den Befehl, Sie um jeden Preis davon abzuhalten, das Hypernet-Portal zu benutzen. Aber obwohl sogar diejenigen von uns, die wussten, was sich bei Sancere ereignet hatte, Sich Sorgen machten, was geschehen würde, wenn das Portal im Lakota-System zerstört wird, wurden wir überstimmt.«
    Erscheint das ernst zu meinen, ließ Iger ihn wissen. Es gibt einige
    Wutausschläge, wenn die Gedächtnisbereiche aufleuchten.

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