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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Ausschläge,
    die mit der Erinnerung an Ereignisse übereinstimmen, über die er sich
    ärgert.
    Geary nickte dem Syndik zu. »Ihre Vorgesetzten scheinen bereit zu sein, immer wieder große Risiken einzugehen. Sehr große Risiken, wie zum Beispiel die Aktion, diese Flotte tief auf Syndik-Gebiet in eine Falle zu locken.«
    »Das … das war nicht meine Idee!«
    »Der Hinterhalt in Ihrem Heimatsystem? Die Sache mit dem angeblichen Überläufer, der der Allianz-Flotte den Hypernet-Schlüssel überlässt, damit die ohne nachzudenken in eine Falle läuft?«
    »Ja! Ich wäre ein solches Risiko niemals eingegangen.«
    »Es sah nach einem guten Plan aus, der hätte funktionieren können. Aber dann ging der Schuss nach hinten los.«
    »Nur Ihretwegen!«, brüllte Cafiro ihn aufgebracht an, Zornesröte stieg ihm ins Gesicht. »Wären Sie nicht aufgetaucht …« Abrupt verstummte er, und vor Schreck wurde er kreidebleich.
    »Tja«, meinte Geary. »Aber ich bin aufgetaucht.« Der Syndik-CEO schluckte und sah ihn starr an. »Lassen Sie mich nachdenken. Jemand, der einer intelligenten, nichtmensch-lichen Spezies angehört, verleitet die Syndikatwelten dazu, diesen Krieg vom Zaun zu brechen. Ihr Exekutivrat verbockt die Sache und weigert sich, den Fehler zuzugeben. Jetzt ist die Allianz bald in der Lage, Ihr Hypernet-System lahmzulegen, und das alles nur, weil Ihr Exekutivrat schon wieder etwas verbockt hat. Ihr Rat hat den Krieg angefangen und steht nun kurz davor, ihn zu verlieren. Und Sie stehen loyal zu Ihrem Exekutivrat, obwohl Sie aktiv daran mitwirken könnten, den Schaden auf ein Minimum zu reduzieren.«
    Cafiro dachte über seine Worte nach, seine Augen wanderten hin und her, dann schließlich erwiderte er: »Reden Sie von … Verhandlungen?«
    »Ich bitte Sie nur, Alternativen in Erwägung zu ziehen.«
    »Zum Wohl der Syndikatwelten.«
    »Ganz genau.« Geary nickte und verzog keine Miene.
    »Sie wollen den Krieg beenden?«
    »Wir beide wissen doch, dass da ein anderer Feind im Spiel ist. Vielleicht ist es an der Zeit, das gegenseitige Morden zu beenden, in das dieser Feind uns alle mit einem Trick hineingezogen hat.«
    Wieder dachte Cafiro nach und wich dabei Gearys Blick aus.
    »Woher wissen wir, dass Sie Wort halten?«
    »Den Beweis dafür finden Sie in jedem Sternensystem, das diese Flotte nach der Flucht aus Ihrem Heimatsystem durch-quert hat. Tun Sie nicht so, als hätten Sie nichts davon ge-hört.«
    CEO Cafiro legte die Handflächen aneinander und drückte die Fingerspitzen an seinen Mund, als er wieder überlegte.
    »Das genügt nicht. Jetzt nicht. Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Solange die Chance besteht, dass Sie gestoppt werden können, wird sich niemand gegen die Mitglieder des Exekutivrats stellen.«
    Er sagt die Wahrheit, ließ ein erstaunter Lieutenant Iger ver-nehmen.
    »Und wenn diese Flotte nach Hause zurückkehrt?«
    Der Syndik musterte Geary. »Dann haben wir es mit einem gewaltigen Versagen zu tun, dessen Preis zu hoch ist, um ihn zu berechnen, und dessen Folgen gänzlich unabsehbar sind.
    Aber selbst dann werden die momentanen Mitglieder des Exekutivrats nicht verhandeln wollen. Das können sie sich gar nicht leisten, weil ihnen dann das Versagen zugeschrieben werden kann.«
    Geary nickte und erinnerte sich an das, was Rione dazu gesagt hatte.
    »Aber«, fügte Cafiro an, »wenn es dazu gekommen ist, wird der Rest der Syndikatwelten nicht bereit sein, sich zu opfern, nur um den Exekutivrat zu beschützen.«
    Fragen Sie, ob das eine Revolte bedeutet oder ob der Exekutivrat
    dann neu besetzt wird, riet Rione ihm.
    Gearys Nicken bezog sich auf Cafiros, zugleich aber auch auf Riones Worte. »Soll das heißen, es wird zu einer Revolte kommen? Oder werden dann neue Mitglieder den Exekutivrat bilden?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Cafiro zurück und schaute kurzweg.
    Gelogen, meldete Iger.
    »Nehmen wir an, es rücken neue Mitglieder nach«, hakte Geary nach. »Werden die bereit sein, über ein Ende des Krieges zu verhandeln?«
    »Unter den gegebenen Umständen? Ich glaube schon.
    Aber es hängt natürlich von den Bedingungen ab.«
    Stimmt, erklärte Iger.
    »Würden diese Mitglieder mit uns zusammenarbeiten, um gegen die Aliens vorzugehen, anstatt weiterhin so zu tun, als würden die nicht existieren?«
    »Ja, ich …« Zu spät erkannte Cafiro, dass er im Begriff war zuzugeben, von der Existenz der Aliens zu wissen. Wieder lief sein Gesicht rot an.
    »Wir kennen doch beide die Wahrheit«, sagte Geary.

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