Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
sich zu verändern, wenn man an eine Sache glaubt. Das hier ist das Gegenteil von dem, was Casia und Yin getan haben. Die haben einen Befehl missachtet, weil sie sich vor dem Kampf drücken wollten, aber Caligo und Kila wollten kämpfen. Jeder hat Casias und Yins Verhalten verurteilt, aber wenn Sie versuchen sollten, Caligo und Kila genauso zu behandeln, dann werden Sie nur wenig Zustimmung finden. Bei allem Respekt schlage ich vor, dass Sie das berücksichtigen, wenn Sie sich mit den beiden befassen.«
    »Ja. Danke für den Ratschlag.« Eine wichtigtuerische Aktion während einer Schlacht, die dem Zweck diente, sich von der Flotte bewundern zu lassen, eine Aktion, die einem anderen Schiff den Untergang gebracht hat - und das alles nur, um Bewunderung zu ernten. Geary gefiel nicht, auf welchen Gedanken ihn das brachte, denn Caligos und Kilas Verhalten wies eine gewisse Parallele zu der Denkweise desjeni-gen auf, der die Würmer in die Systeme der Flotte eingeschleust hatte. Aber das war nicht mal im Ansatz ein Beleg dafür, dass die beiden etwas mit den Sabotageakten zu tun hatten. Er musste das in Ruhe durchdenken und mit Rione da-rüber reden. »Es ist ja nicht so, als wären mir diesmal keine Fehler unterlaufen.«
    Desjani sah ihn verwundert an. »Die erste Angriffswelle hat nicht perfekt funktioniert, aber alles andere ist doch genau richtig gelaufen.« Als er nicht antwortete, sagte sie: »Sir, Sie sagen mir immer wieder, dass Sie nicht vollkommen sind, aber im Moment merke ich Ihnen an, dass Sie sich Vorwürfe machen, weil Sie nicht vollkommen sind. Bei allem Respekt, Sir, aber damit widersprechen Sie sich selbst, und außerdem gehen Sie mit sich viel zu hart ins Gericht.«
    Aus einem unerklärlichen Grund verzog er den Mund zu einem schiefen Grinsen. »Bei allem Respekt? Und wie würden Sie das ausdrücken, wenn Sie nicht respektvoll wären?«
    »Ich würde Ihnen sagen, dass Sie sich wie ein Idiot verhalten und dass Sie es sich nicht leisten können, sich von einem kleinen Fehler Ihr Selbstbewusstsein zerstören zu lassen, Sir. Was ich natürlich nicht gesagt habe.«
    »Weil das dann nicht respektvoll wäre?«, fragte Geary.
    »Klingt nach einem Ratschlag, den ich mir zu Herzen nehmen sollte. Danke. Wo ist dieser Syndik-CEO?«
    »Seine Rettungskapsel wurde von der Kururi aufgelesen, die sie jetzt zur Dauntless bringt.«
    »Gut. Sagen Sie Lieutenant Iger bitte, er soll mir Bescheid geben, wenn unser Besucher für ein Schwätzchen bereit ist.
    Sie möchte ich auch dabeihaben.« Desjani nickte. »Und Co-Präsidentin Rione.«
    Mit einem Mal war Desjanis Miene wie verschlossen. »Jawohl, Sir.«
    Als sie mit diesen Worten reagierte, wusste Geary, dass das alles außer einer Zustimmung bedeutete. »Tanya, sie ist eine wichtige Verbündete. Sie versteht Dinge, die wir nicht verstehen. Sie ist eine Politikerin. Dieser Syndik, mit dem wir uns unterhalten wollen, ist ebenfalls Politiker.«
    »Also sprechen beide dieselbe Sprache«, entgegnete Desjani in einem Tonfall, der deutlich machte, dass Rione und der Syndik-CEO sich auch in vielerlei anderer Hinsicht sehr ähnlich waren. »Dann ist mir klar, warum sie von Nutzen sein könnte. Ich werde Lieutenant Iger von Ihren Wünschen in Kenntnis setzen, Sir.«
    Der Syndik-CEO im Verhörraum gab sich alle Mühe, sich von seiner besten Seite zu zeigen, da er zweifellos fürchtete, dass man dieses Verhör zu Propagandazwecken auf den Syndikatwelten ausstrahlen würde. Seine tadellos sitzende Uniform wies Spuren der Flucht von seinem letzten Schiff auf, und sein Erscheinungsbild insgesamt war mitgenommen, auch wenn die Frisur immer noch so aussah, als hätte der Haarschnitt genauso viel gekostet wie ein ganzer Zerstörer. Geary sah Lieutenant Iger an. »Schon was rausgefunden?«
    Iger nickte und lächelte flüchtig. »Ja, Sir. Natürlich hat er kein Wort gesagt, aber ich habe seine Reaktionen aufgezeichnet, auch einen Gehirnscan, als er sich meine Fragen anhören musste. Er leugnete, irgendetwas über eine fremde Intelligenz zu wissen, aber er reagierte vor allem mit Angst auf meine Fragen.«
    »Mit Angst?«
    »Ja, Sir«, bekräftigte Iger. »Ohne jeden Zweifel. Zumindest dieser CEO hat Angst vor den Aliens.«
    »Können wir sicher sein, dass es nicht die Frage war, die ihn erschreckt hat?«, warf Rione ein. »Die Möglichkeit, dass er ein sehr wichtiges Geheimnis verraten könnte?«
    »Oder allein schon, dass wir genug wissen, um diese Frage zu stellen?«, ergänzte

Weitere Kostenlose Bücher