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Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre

Titel: Die verschollene Flotte 04 - Gearys Ehre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Rohstoffen zu versorgen, ohne sich zuerst ihren Verfolgern zu stellen, darauf wusste er keine Antwort.
    »Wie wollen wir sterben?«, flüsterte er Desjani schließlich zu.
    Die starrte ihn ungläubig an. »Wir reden darüber, wie wir gewinnen wollen, Sir.«
    »Dann kämpfen wir jetzt und hier, und wir versuchen, den Vorteil zu minimieren, den die Syndiks momentan haben.
    Wenn unser Plan funktioniert, stehen unsere Chancen erheblich besser. Wenn nicht, werden wir dafür sorgen, dass die Syndiks sich den Sieg so teuer wie möglich erkaufen müssen. Eine direkte Konfrontation würde uns sehr wahrscheinlich vernichten, bevor wir ihnen ernsthaften Schaden zufügen können.«
    Sie beobachtete ihn, dann nickte sie bedächtig. »Wir müssen sie wieder und wieder treffen, und da wir wissen, dass uns nicht viel Zeit bleibt, feuern wir mit allem, was wir haben.
    Schließlich gibt es keinen Grund, nicht alles in die Waagschale zu werfen, was uns zur Verfügung steht. Bis hierher hat uns die Heimreise dann also nur gebracht.«
    »Das könnte der Fall sein.« Er atmete tief durch und war dankbar dafür, dass er diesen Gedanken mit jemandem halte teilen können.
    Desjani warf einen flüchtigen Blick über die Schulter. »Werden Sie es ihr sagen?«
    Ihr? Oh, Rione. »Sie ist sehr tapfer, aber ich glaube, es würde ihr nicht ganz so leicht fallen, das zu verstehen.«
    »Ich glaube, da haben Sie recht, Captain Geary. Wenn wir nicht gewinnen, werden wir dafür sorgen, dass die Syndiks sich wünschen, sie hätten diesen Sieg niemals errungen, weil er sie mehr kosten wird, als sie sich jemals ausmalen können.«
    Unwillkürlich begann er zu lächeln und nickte ihr zu. »Oh ja, das werden wir.«
    »Geschätzte Zeit bis zur Feuerreichweite der Syndik-Verfolgerflotte eineinhalb Stunden«, meldete der Wachhabende.
    Einmal mehr war alles nur eine Frage des Timings. Von seinen mittlerweile längst verstorbenen Lehrern - Offizieren, die ihre Erfahrungen über Jahrzehnte hinweg bei Flottenmanö-
    vern gesammelt hatten - war ihm eingetrichtert worden, dass die schlimmste Versuchung, mit der ein Kommandant konfrontiert wurde, darin bestand, zu früh zu handeln. Wenn man dem Gegner stunden- oder gar tagelang dabei zusah, wie er allmählich näher kam, konnte man viel zu schnell in Aktion treten und vorzeitig Änderungen vornehmen, die man sich bis zum letzten Augenblick aufsparen sollte, damit der Gegner sie zu spät erkannte, um noch darauf reagieren zu können.
    Handelte man zu früh, gab man dem Gegner Zeit zu reagieren. Dann musste man erneut etwas unternehmen, und er konnte abermals reagieren. Er hatte das bei Flottenübungen miterlebt, wenn Kommandanten ihr Schiff und ihre Crew bis an den Rand der Erschöpfung trieben, noch bevor der erste Schuss abgefeuert worden war.
    Er simulierte hier Unentschlossenheit und Panik, während beides unter der Oberfläche lauerte, um jeden Moment zuzuschlagen. Seine Flotte wartete auf seine Befehle. Sie vertrauten ihm, auch wenn auf vielen Schiffen sicherlich ähnliche Unterhaltungen geführt wurden wie die, die sich vorhin zwischen ihm und Desjani abgespielt hatte. Doch diese Männer und Frauen halten schon zuvor erlebt, wie er den Syndiks den Sieg vor der Nase weggeschnappt hatte, und deshalb warteten sie jetzt geduldig auf seine Befehle.
    Zumindest galt das für die meisten von ihnen. Captain Casia allerdings war mit der Situation überhaupt nicht zufrieden.
    »Die Syndik-Flotte ist keine fünfzig Minuten mehr von uns entfernt! Warum sind meine Schiffe immer noch mit 0,02
    Licht unterwegs, und warum begleiten wir nach wie vor diese Syndik-Wracks ? «
    »Ihre Schiffe begleiten die Hilfsschiffe der Allianz«, stellte Geary klar.
    »Wir sind dem Feind am nächsten, und jede Unterstützung ist mindestens eine halbe Stunde von uns entfernt!«
    »Das ist richtig, Captain Casia.«
    Casias Gesicht wurde vor Zorn rot. »Ich werde mich mit den anderen Offizieren dieser Flotte in Verbindung setzen und darauf bestehen, dass sofort eine Konferenz einberufen wird, die über Ihre Kommandotauglichkeit entscheiden soll. Wir be-nötigen einen Flottenbefehlshaber, der handelt, aber keinen, der seine Flotte untätig warten lässt, während sich ein überlegener Gegner nähert!«
    Es wäre ein Leichtes gewesen, die Beherrschung zu verlieren und Casia herunterzuputzen, aber das konnte Geary sich nicht leisten. Und genauso konnte er jetzt die Ablenkung nicht gebrauchen, die eine Flottenkonferenz für ihn dargestellt hätte. Zum

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