Die Verschollene Flotte Der Hinterhalt
darüber nach und kam zu dem Schluss, dass es ihm nicht gefiel. Allerdings … »Bei Calais hat das funktioniert, sagen Sie?«
»Ja, Sir. Jedenfalls größtenteils. Nicht jeder Stein bleibt beim Eintauchen in die Atmosphäre exakt auf der vorausberechneten Flugbahn. Aber bei Calais mussten wir viel mehr Shuttles zwischen den Geschossen hindurchmanövrieren als hier.«
Größtenteils hatte es funktioniert. Geary wandte sich wieder an Carabali. »Colonel, wir wüssten da einen Weg, wie wir Sie bei den letzten Shuttles unterstützen könnten.« Er beschrieb ihr, was Desjani vorgeschlagen hatte. »Es liegt an Ihnen, ob wir es wagen sollen.«
Wie es schien, hatte er es endlich geschafft, Carabali in Erstaunen zu versetzen. Falls ihr Gesichtsausdruck nicht als blankes Entsetzen zu deuten war. Schließlich aber stieß sie den angehaltenen Atem aus und nickte zustimmend. »Wenn wir das nicht versuchen, Sir, dann laufen wir Gefahr, alle drei Vögel und alle Marines an Bord zu verlieren. So stehen die Chancen wenigstens etwas besser. Ich werde die Piloten der letzten drei Shuttles darüber informieren, was wir machen werden.«
»Geben Sie mir Bescheid, wenn einer von ihnen das nicht freiwillig machen möchte, damit ich in der Flotte herumfragen kann, wer sich dafür meldet.«
Carabali legte die Stirn in Falten. »Sir, diese Piloten haben sich bereits freiwillig gemeldet. Sie sind Marines. Lassen Sie mich bitte wissen, wenn Sie mir Details zum Bombardement geben können.«
»Wird erledigt.« Er unterbrach die Verbindung, lehnte sich zurück und atmete tief durch. »Also gut. Wir werden Captain Desjanis Plan ausführen. Das Bombardement muss so exakt wie nur irgend möglich abgestimmt werden, damit diese Shuttles auch eine Chance haben durchzukommen.«
» Mein Plan war das eigentlich nicht«, murmelte Desjani, dann wandte sie sich an ihre Crew. »Lieutenant Julesa, Lieutenant Yuon, Ensign Kaqui, rufen Sie den Evakuierungsplan der Marines auf, den Colonel Carabali zuletzt abgesegnet hat, dann arbeiten Sie mithilfe der Gefechtssysteme einen Bombardierungsplan aus. Wir benötigen etwas, das den Bereich, von dem aus die Shuttles starten, völlig unter sich begräbt, und es muss mit dem Zeitplan der Marines so abgestimmt sein, dass die ersten Steine fünf Sekunden nach dem Verlassen der Gefahrenzone einschlagen.«
»Captain«, fragte Lieutenant Yuon. »Was ist, wenn es bei einem Shuttle zu irgendwelchen Problemen kommt und es mit Verzögerung startet?«
»Gehen Sie nicht von Verzögerungen aus. Die drei letzten Vögel müssen alle exakt zur vorgegebenen Zeit starten, sonst werden die Syndiks sie töten. Ich brauche das Bombardierungsmuster vorgestern.«
Die Wachhabenden traten in Aktion, während Geary sein Display betrachtete. Auf dem Teil, der die Übersicht über die Bodengefechte zeigte, blinkten immer wieder kurz feindliche Symbole auf, wenn die Sensoren der Marines irgendwelche Spuren der Spezialeinheit wahrnahmen. Die Marines feuerten, sobald sie einen Anhaltspunkt hatten, wo sich der Feind aufhielt. Doch offenbar landeten sie keine Treffer, da sich die ohnehin nur schwer zu treffenden Ziele durch eine Umgebung bewegten, die genügend Möglichkeiten bot, um sich hinter irgendwelchen Objekten zu verstecken. Da die Syndiks immer weiter vorrückten, waren die Marines gezwungen, sich langsam zurückfallen zu lassen, wobei sie gleichzeitig versuchten, einen Schutzschild zwischen dem Feind und der Lagermitte zu bilden.
Dort bestiegen soeben die letzten Kriegsgefangenen die Shuttles, und Carabali rief ihre übrigen Marines zu sich. Die beiden Persischen Esel waren auf dem Display zu sehen, wie sie eine große Menschenmenge in der Nähe des Landeplatzes simulierten.
Viele Dinge würden in den nächsten Minuten genau nach Plan verlaufen müssen. Geary konnte es nicht ausstehen, wenn das Gelingen einer Operation von Faktoren abhing, auf die er keinen Einfluss hatte.
»Schon eigenartig, nicht wahr?«, meinte Desjani. »Das ist so wie bei Corvus, wo wir es auch mit Syndik-Spezialkräften auf einem Himmelfahrtskommando zu tun hatten.«
»Ich schätze, es ist in etwa vergleichbar«, räumte Geary ein.
»Die Syndiks bei Corvus haben Sie nicht getötet.« Sie warf ihm einen fragenden Blick zu. »Aber hier haben sie keine Chance.«
»Ich weiß. Bei Corvus wollte ich unterstreichen, wie sinnlos ihr Unterfangen war, und ich wollte nicht, dass sie zu Märtyrern werden konnten. Hier …«, Geary zeigte auf das Display, »… sollen
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