Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
feindselige Haltung gegenüber der Regierung der Syndikatwelten, was ich ebenfalls in meinem Bericht vermerkt habe. Ich habe keine Zweifel an der Loyalität von Captain Bradamont, und sollten Sie tatsächlich über Informationen verfügen, die ihre Ehre infrage stellen, dann sollten Sie die offenlegen. Ich versichere Ihnen und jedem anderen hier, dass ich mit den mir zur Verfügung stehenden Informationen jeden Vorwurf an ihre Adresse entkräften kann. Wenn es notwendig werden sollte, werde ich diese Informationen offenlegen.«
Senator Wilkes sah ihn wütend an und suchte sichtlich nach Worten, doch Navarro kam ihm zuvor. »Sie haben die Ehre eines Offiziers von Admiral Geary beleidigt«, tadelte er Wilkes, als hätte er ein Kleinkind vor sich. »Ich habe keinen Zweifel daran, dass der Admiral sein Versprechen wahrmachen wird, um seine Offizierin zu verteidigen. Sind wir bereit, sämtliche Informationen in dieser Sache offen auf den Tisch legen zu lassen?«
»Existieren keine Einschränkungen zu dem, was diskutiert werden kann?«, fragte Costa.
»Was für Einschränkungen und in Bezug auf welche Informationen?«, wollte Senatorin Suva wissen.
Ein paar Sekunden lang herrschte Schweigen, während sich verschiedene Senatoren vielsagende Blicke zuwarfen, dann fuchtelte Wilkes gereizt mit einer Hand. »Wir können später darüber diskutieren. Allerdings sehe ich keinen denkbaren Nutzen für die Allianz, wenn sich ein Senioroffizier der Flotte tief in feindlichem Gebiet aufhält.«
»Wir haben von ihr bereits sehr wichtige Informationen erhalten«, widersprach Rione. »Dank Captain Bradamont wissen wir, dass die Syndiks einen Weg gefunden haben, den Zugang zu den einzelnen Portalen in ihrem Hypernet zu blockieren.«
»Ich habe das in Ihrem Bericht gesehen«, sagte Navarro und lehnte sich zurück, dann sah er Rione und Geary aufmerksam an. »Das ist von extremer Bedeutung. Wie stellen sie das an?«
»Das wissen wir noch nicht. Aber es ist zweifellos eine Sache, der sich unsere Hypernet-Experten widmen sollten.«
Senatorin Unruh schüttelte den Kopf. »Die von der Regierung finanzierte Hypernet-Forschung ist drastisch zusammengestrichen worden, um Geld zu sparen.« Sie sah ihre Amtskollegen betont vorwurfsvoll an. »Wie praktisch, dass Admiral Geary ein von den Syndiks entwickeltes System mitgebracht hat, mit dem sich verhindern lässt, dass Portale per Fernsteuerung zum Zusammenbruch gebracht werden. Und wie praktisch, dass die Syndiks weiter Geld in diese Forschung stecken, während die Allianz-Regierung beschlossen hat, dass dieser Bereich nicht so wichtig ist.«
»Wir haben das alles schon hundertmal durchgekaut«, beklagte sich Suva. »Wir müssen Prioritäten setzen.«
»Unsere Flotte hätte beinahe schon wieder in feindlichem Gebiet festgesessen«, warf Unruh ein. »Ich muss mich schon sehr wundern, dass unsere Prioritäten unseren Feinden solche enormen Vorteile bringen.«
Suvas Gesicht lief vor Wut rot an. »Wollen Sie etwa unterstellen, ich würde …«
»Ich bin mir sicher, Senatorin Unruh wollte niemandem irgendetwas unterstellen«, ging Navarro dazwischen.
»Wenn ich das vorhätte, würde ich meine Unterstellungen nicht auf eine einzige Senatorin eingrenzen«, sagte Unruh.
»Nach allem, was wir herausfinden konnten«, sagte Geary, um das betretene Schweigen zu überspielen, das Unruhs Erklärung folgte, »scheinen die Syndiks nicht zu wissen, wer gerade ein bestimmtes Portal benutzen will. Sie können wohl nur den Zugang zu einem Portal blockieren. Das ist aber nur dann wirklich von Nutzen, wenn sie wissen, wo wir sind und wohin wir müssen. Bei Midway hatten sie diesen Vorteil. Selbst wenn wir uns wieder in dieser Situation befinden sollten, wissen wir jetzt, dass wir mit Sprüngen andere Portale erreichen und dabei auf einem Zickzackkurs durch ihr Gebiet fliegen können, ohne dabei dem Weg folgen zu müssen, den sie uns aufzwingen wollen.«
»Nämlich einem Weg, der mit Fallen gepflastert ist«, brummte Costa.
»Herrscht jetzt eigentlich Frieden mit den Syndikatwelten oder nicht?«, wollte Suva wissen und klang dabei fast jämmerlich.
»Von unserer Seite aus ja«, erwiderte Navarro. »Vonseiten der Syndiks wohl eher nicht.«
»Wir haben zwei Gefangene mitgebracht, die wir auf der Invincible festsetzen konnten«, sagte Geary.
»Die uns überhaupt nichts erzählen können«, betonte Navarro mürrisch. »Beide sind mental so bearbeitet worden, dass der eine katatonisch und der andere kaum am
Weitere Kostenlose Bücher