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Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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sich Geary, ob es wohl jemandem auffallen würde, wenn er jetzt einfach aufstand und den Raum verließ. Die Senatoren waren so in ihren verbalen Schlagabtausch vertieft, dass sie sich längst gegenseitig anbrüllten.
    »Das hat mir wirklich nicht gefehlt«, merkte Rione. Sie stützte den rechten Ellbogen in die linke Handfläche und legte ihr Kinn in die rechte Hand, dann schloss sie die Augen. »Wecken Sie mich, wenn die fertig sind.«
    »Sie können dabei schlafen?«
    »Das ist hundertmal besser, als es im wachen Zustand mitzumachen.«
    Eine plötzliche Stille ließe Geary aufhorchen. Er sah zum Tisch und stellte fest, dass sich die verschiedenen Senatoren immer noch wütend anschauten, aber aufgehört hatten zu brüllen. Senator Sakai war aufgestanden und sah auf seine Amtskollegen herab. Normalerweise ließ seine Miene keine Gefühlsregung erkennen, doch jetzt zeigte sie eindeutig Missbilligung.
    »Gibt es irgendwelche Fragen, die an Admiral Geary gerichtet werden sollen?«, fragte er und nahm wieder Platz.
    Wilkes meldete sich als Erster zu Wort. Obwohl er eben zurechtgewiesen worden war, zeigte er sich unverändert aggressiv. »Wir befinden uns jetzt im Krieg mit zwei anderen Spezies. Ich nehme an, dem wird niemand widersprechen wollen. Warum bestand unser erstes Zusammentreffen mit den Bov-Ursoiden in einer Schlacht auf Leben und Tod?«
    »Bov-Ursoide?«, fragte Geary. »Reden Sie von den Kiks?«
    »Das ist eine beleidigende Formulierung. Ich werde den Gebrauch dieses Begriffs nicht tolerieren.«
    Costa lachte abfällig. »Niemand interessiert sich dafür, ob Sie beleidigt sind, weil wir einem Volk von Verrückten einen Spitznamen gegeben haben.«
    Es sah ganz nach dem nächsten verbalen Schlagabtausch aus, doch der wurde in dem Moment erstickt, als Sakai sich vorbeugte und einen frostigen Blick über die Anwesenden wandern ließ.
    Geary blickte kurz zu Rione, dann antwortete er: »Wir haben alles versucht, was möglich war, um eine Kommunikation mit ihnen zu erreichen. Ihre erste Reaktion bestand darin, uns in dem Augenblick anzugreifen, als sie uns entdeckten. Wir ergriffen alle erforderlichen Maßnahmen, um uns zu verteidigen, und solange wir uns in ihrem Sternensystem aufhielten, versuchten wir weiter, mit ihnen zu reden. Es gab von ihrer Seite keine Reaktion, außer dass sie uns weiter attackierten.«
    »Sie alle haben die Berichte gesehen«, ergänzte Rione in nüchternem Tonfall. »Sie haben uns angegriffen und verfolgt, sie sind uns sogar in ein anderes Sternensystem gefolgt, um uns weiter anzugreifen. Selbst als ihre Niederlage und damit ihr Tod unausweichlich war, kam es zu keiner Kommunikation, stattdessen bevorzugten sie den Selbstmord. Sie können nicht mit jemandem reden, der sich weigert zu antworten und stattdessen mit den Versuchen, Sie zu töten, einfach nicht aufhört.«
    »Vielleicht hatten sie Angst vor uns!«, gab Wilkes zu bedenken.
    »Ja, vielleicht. Sie mögen aus ihrer Sicht berechtigte Gründe dafür gehabt haben, nicht mit uns zu reden und lieber bis zum Tod zu kämpfen«, erwiderte Rione. »Allerdings fühle ich mich nicht verpflichtet, mich von jemandem töten zu lassen, nur weil der einen guten Grund dafür hat.«
    »Wären Sie nicht mit feuerbereiten Waffen in deren System geplatzt …«
    »Wir haben nicht als Erste das Feuer eröffnet«, betonte Geary.
    »Admiral«, sagte Senator Navarro. »Sind Sie in das Sternensystem … wie hieß es noch gleich … Honor auf die gleiche Weise eingeflogen wie bei den Enigmas und bei dieser anderen Spezies, die Sie besucht haben?«
    »Ja, Senator. In einer defensiven Formation.«
    »Und bei Honor wurden Sie von den Vertretern der Tänzer willkommen geheißen?«
    »Sie haben dort unserer Flotte geholfen!«, rief Senatorin Costa triumphierend dazwischen.
    »Aber …«, begann ein anderer Senator, »… diese Tänzer, die sind so …«
    Costa grinste weiter. »Was ist los, Tsen? Wäre es politisch unkorrekt, sie als abgrundtief hässlich zu bezeichnen?«
    »Wir dürfen sie nicht nach ihrem Aussehen beurteilen!«
    »Aber genau das machen Sie gerade, wie? Und es macht Ihnen schrecklich zu schaffen, nicht wahr?«
    »Senatorin Costa«, warf eine große, dunkle Frau ein. »Sie würden mehr Sympathien für sich verbuchen, wenn es Ihnen nicht solch offensichtliche Freude bereiten würde, Ihren Kontrahenten die Arme abzureißen und dann mit den blutigen Stümpfen auf sie einzuschlagen.«
    »Ich möchte eine Erklärung abgeben«, verkündete Senatorin

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