Die verschollene Flotte: Die Wächter: Roman (German Edition)
sind wie die Sicherheit dieser Mission und das Leben aller Menschen an Bord dieses Schiffs.«
»Nichts geschieht, solange die an Bord befindlichen Regierungsvertreter keine Entscheidung gefällt haben«, sagte Suva an Geary gewandt. »Unser Leben steht hier auch auf dem Spiel.«
Geary spürte, wie sich die Brückenbesatzung bei diesen Worten versteifte, aber bevor er etwas erwidern konnte, sagte Rione in ernstem und verständnisvollem Tonfall: »Sie haben recht, Senatorin. Darüber muss debattiert und diskutiert werden. Wir müssen eine Vorgehensweise erarbeiten, wie wir auf diese unerwarteten Umstände reagieren sollten, und wir sollten unverzüglich mit dieser Diskussion anfangen.«
»Sie haben in dieser Angelegenheit kein Mitspracherecht«, konterte Suva abfällig.
»Doch, habe ich. Vor unserer Abreise gab mir Senator Navarro seine Stimmrechtsvollmacht.«
»Er …«
»Aber diese Stimmrechtsvollmacht will ich nicht überhastet einsetzen. Wir müssen darüber reden. Darüber, wer versucht haben könnte, ein Scheitern dieser Mission und die Zerstörung dieses Schiffs sicherzustellen. Darüber, welchen Weg wir am besten einschlagen. Aber das müssen wir unter acht Augen bereden.«
»Ich werde nicht …«, begann Costa.
»Natürlich«, stimmte Suva sofort zu. »In der Öffentlichkeit geht das nicht.« Dabei ließ sie ihren Blick über die Brückencrew wandern. »Senator Sakai?«
»Ja, natürlich«, stimmte auch er zu.
Rione wandte sich von der Gruppe ab. »Admiral Geary, bis wir mit weiteren Entscheidungen zurückkehren, werden Sie sich strikt an die Anweisungen halten, die die Regierung Ihnen bereits gegeben hat.«
»Ja!«, bekräftigte Suva. »Halten Sie sich ganz genau daran, Admiral.«
»Das werde ich machen«, erwiderte Geary und verkniff sich ein Lächeln. Wenn Rione eine ernste Miene wahren konnte, dann sollte ihm das erst recht gelingen.
Charban sah den drei Senatoren hinterher, dann schaute er ein wenig wehmütig zu Geary. »Da ich nicht in ein Amt gewählt worden bin und auch nicht für irgendjemanden eine Stimmrechtsvollmacht vorweisen kann, spiele ich bei der Diskussion keine Rolle. Nun, dann werde ich eben in der Zwischenzeit die Nachricht an die Tänzer übermitteln, um die Sie uns gebeten hatten.«
»Tun Sie das bitte, General.« Dabei zeigte Geary auf die Tänzer-Schiffe auf seinem Display. »Den Tänzern muss nach wie vor gesagt werden, dass sie in unserer unmittelbaren Nähe bleiben sollen und sich nicht den anderen Kriegsschiffen nähern dürfen. Aber mit Blick auf die Nachricht, wie wir erhalten haben, sollten Sie ihnen sagen, dass es sich um eine Art Missverständnis handelt, das wir erst noch aufklären müssen. Bis das geschehen ist, wäre es zu gefährlich, sich diesen anderen Schiffen zu nähern.«
»Ich werde mir alle Mühe geben, diese Nachricht so rüberzubringen, Admiral«, sagte er, salutierte mit einem ironischen Lächeln auf den Lippen, dann verließ er die Brücke.
Geary sah zu Desjani, die verbissen auf ihr Display starrte. »Was ist los?«
Sie drehte sich zu ihm um und warf ihm einen zornigen Blick zu. »Die haben Sie handlungsunfähig gemacht, oder ist Ihnen das entgangen?«
»Nein, das haben sie nicht. Mir wurde gesagt, ich solle mich an die bereits von der Regierung erteilten Befehle halten. Rione hat darauf bestanden, das noch einmal extra zu betonen, bevor sie mit den anderen zusammen die Brücke verlassen hat.«
Auf einmal begriff sie. »Und Ihre bereits erteilten Befehle lauten, dass Sie nach eigenem Ermessen handeln dürfen, wenn wir mit unerwarteten Umständen konfrontiert werden.«
»Richtig.«
»Verdammt.« Desjani wirkte jetzt noch wütender. »Ich hasse es, wenn diese Frau das macht.«
»Wenn sie was macht?«
»Wenn sie … nicht böse ist. Dann frage ich mich sofort, was sie in Wahrheit vorhat.« Desjani lehnte sich zurück und sah nachdenklich drein. »Was werden Sie jetzt machen?«
»Ich könnte mit ihnen reden.«
»Das hat schon bei den Enigmas und den Kiks nichts gebracht, und bei den Syndiks hat es nur selten funktioniert«, wandte sie ein. »Auch wenn ich in keinem Punkt einer Meinung mit diesen Politikern sein möchte, ist es doch sehr verdächtig, dass diese Schiffe wussten, dass wir auf dem Weg hierher sind und wer sich an Bord befindet. Wenn ihnen das bekannt war und sie uns deswegen so empfangen haben, dann werden sie sich auch nichts von dem anhören wollen, was wir ihnen zu sagen haben.«
»Gutes Argument. Wie wäre es, wenn ich mit
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