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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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deutete auf einen Stuhl, auf dem Charban Platz nahm. »Ich hatte schon befürchtet, Sie könnten schon eingeschlafen sein.«
    »Nachdem ich so viele Tage hintereinander wach bleiben und Verhandlungen führen musste, wird mein Metabolismus noch ein paar Stunden benötigen, bis er sich so sehr verlangsamt hat, dass ich schlafen kann«, sagte Charban. »Ich könnte ihn mit Medikamenten dazu zwingen, aber mir ist es lieber, wenn mein Körper auf natürliche Weise in seinen Normalzustand zurückkehrt.«
    »Ein kluger Zug«, meinte Geary. »Ich benötige eine offene, ehrliche Aussage von Ihnen, ohne den Druck, der durch die Anwesenheit weiterer Personen entstehen könnte. Sie hatten von allen an Bord den engsten Kontakt zu den Spinnenwölfen.«
    »Gesandte Rione ist genau genommen die Einzige, die tatsächlich Kontakt mit ihnen hatte«, betonte Charban. »Aber diese Unterscheidung scheint das medizinische Personal nicht zu machen, das uns beide dem gesamten Spektrum aller nur denkbaren Untersuchungsmethoden ausgesetzt hat. Um mich auf das Treffen mit den Spinnenwölfen vorzubereiten, hatte ich ein paar Berichte über fiktive Begegnungen mit fremden Lebensformen gelesen, wie man sie sich in der fernen Vergangenheit vorstellte. In diesen alten Geschichten wird oft davon erzählt, dass die Aliens die Menschen mit Sonden und anderen Methoden der körperlichen Untersuchung überraschten. Aber die Spinnenwölfe waren äußerst höflich, stattdessen haben uns unsere eigenen Ärzte so eifrig mit Sonden traktiert, dass uns Hören und Sehen verging.«
    »Das tut mir leid.« Geary nahm Charban gegenüber Platz. »General, ich möchte von Ihnen jeden Eindruck zusammengestellt bekommen, den Sie nicht in einem der vielen formalen Berichte erwähnt haben.«
    »Einen Eindruck, Admiral? In welcher Hinsicht? Ich kann stundenlang meine Eindrücke zum Besten geben, aber es wäre hilfreicher, wenn ich ganz konkret wüsste, was Sie wissen wollen.«
    »Können wir ihnen vertrauen?« Geary sah, dass Charban mit Erstaunen auf seine Frage reagierte. »Ja, ich weiß, sie haben Seite an Seite mit uns gegen die Bärkühe gekämpft. Aber wie sieht es jetzt aus? Der Sprungraum ist keine Frage des Vertrauens, weil wir wissen, wohin wir wollen. Mein Gefühl warnt mich jetzt nicht, dass wir etwa mit einer Falle oder einem Hinterhalt vonseiten der Spinnenwölfe rechnen müssen. Aber wir werden mit ihnen in ihr Hypernet vordringen, und dann sind wir völlig von ihnen abhängig, was den Ort angeht, wo wir letztlich rauskommen werden.«
    »Verstehe.« Charban bedachte Geary mit einem ironischen Blick. »Admiral, hatten Sie schon mal mit Leuten zu tun, die Sie als gefährlich angesehen haben, weil sie unberechenbar sind? Sie wissen, was ich meine. Leute, die zu allem fähig sind und die jederzeit auf jeden losgehen könnten. Oder die etwas völlig Unerwartetes tun.«
    Er nickte und musste unwillkürlich an Jane Geary denken, gleich danach kam ihm Commander Benan in den Sinn. Keinen von beiden Namen sprach er jedoch laut aus.
    »Dann«, redete Charban weiter, »gibt es noch andere Typen, beispielsweise General Carabali, also Leute, die wegen ihrer Fähigkeiten gefährlich sind, die sie aber in einem eng gesteckten Rahmen zum Einsatz bringen. General Carabali schlägt erst zu, nachdem sie alle Optionen durchgespielt und entschieden hat, dass dieses bestimmte Ziel auf diese bestimmte Weise angegriffen werden muss.«
    »Richtig«, stimmte Geary ihm zu. »Ich habe beide Typen kennengelernt.«
    »Bei den Spinnenwölfen habe ich den Eindruck, dass sie zu diesem zweiten Typ gehören. Sie können äußerst todbringend sein, aber sie überlegen sich jeden Schlag gegen den Feind ganz genau. Sie handeln immer zugunsten ihrer Ziele, und diese Ziele und Pläne sind alle bestens durchdacht. Zum Beispiel diese Sache mit dem Muster, auf das die zivilen Experten gekommen sind. Allein so zu denken, also zu überlegen, wie eine Tat sich nicht nur auf die unmittelbare Umgebung, sondern auf alles auswirkt, das damit verbunden ist, das erfordert schon eine gründliche Planung. Sie und ich, wir könnten auf diese Weise vorgehen, weil wir das für besonders klug oder geschickt halten. Aber bei den Spinnenwölfen bin ich davon überzeugt, dass sie so handeln, weil sie glauben, sie müssen das tun.«
    Geary dachte eine Weile darüber nach, während Charban geduldig wartete. »Ist schon irgendwie unheimlich, nicht wahr?«, entgegnete er schließlich. »Eine intelligente Spezies, die sich

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