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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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keine Waffen einsatzbereit gemacht. Allerdings werden die Schilde auf Maximum hochgefahren, und sämtliches Personal macht sich auf alle Eventualitäten gefasst. Alle Einheiten springen wie geplant.«
    Der Augenblick des Sprungs war gekommen, die Sterne verschwanden, und Geist und Körper der Menschen wurden durch den Wechsel von einem Ort an einen völlig anderen kurzzeitig in Verwirrung gestürzt.
    Wenigstens würde die Zeit im Sprungraum Gelegenheit bieten, sich auszuruhen, wenn auch nicht sonderlich viel. Im Sprungraum selbst konnten die Ingenieure der Hilfsschiffe nicht von einem Schiff zum anderen reisen und Reparaturen vornehmen, aber zumindest konnten sie vor Ort die Zeit nutzen, um neue Ersatzteile und Austauscheinheiten für jene Systeme herzustellen, für die die Nachfrage innerhalb der Flotte besonders groß war. Das galt auch für Brennstoffzellen und Raketen, mit denen die Bestände aufgefüllt werden sollten. Die Besatzungen der einzelnen Schiffe waren größtenteils damit beschäftigt, Wartungsarbeiten und Reparaturen durchzuführen.
    Geary saß da und betrachtete das Display, das die Umgebung des Schiffs anzeigte. Das matte Grau des Sprungraums erstreckte sich in alle Richtungen, eine Unendlichkeit aus Nichts. Es war möglich, im Sprungraum ein Schiff zu verlassen, um beispielsweise an der Außenhülle Reparaturen vorzunehmen. Aber sobald der Kontakt mit dem Schiff auch nur für einen Sekundenbruchteil unterbrochen wurde, war der betroffene Mensch oder das benutzte Werkzeug verschwunden. Es befand sich nach wie vor im Sprungraum, jedoch an irgendeiner anderen Stelle. In ähnlicher Weise galt das auch für die Schiffe dieser Flotte, die sich alle gemeinsam im Sprungraum befanden, die sich aber gegenseitig nicht sehen konnten. Sie waren zwar in der Lage, untereinander Kontakt zu halten, doch die Nachrichten mussten sehr kurz und einfach sein. Der Unterschied zu Menschen oder Material bestand darin, dass jedes der Schiffe die Fähigkeit besaß, den Sprungraum auch wieder zu verlassen, wenn man am Ziel angekommen war. Wer aber den Kontakt zu seinem Schiff verloren hatte, für den gab es keine Rettung.
    Als Folge dieser Risiken wurden Menschen im Sprungraum nicht für Reparaturarbeiten draußen eingesetzt. In Notfällen konnten Roboter zum Einsatz gebracht werden, doch in diesen Fällen musste man von vornherein damit rechnen, dass man diese Roboter nicht wiedersehen würde.
    War das vielleicht die Erklärung für die rätselhaften Lichter im Sprungraum? Waren das verzweifelte Lichtsignale von Personen oder Objekten, die für alle Zeit im Nichts gefangen blieben? Der Gedanke ließ Geary schaudern. Da lebte es sich doch schon angenehmer mit dem vorherrschenden Glauben, der den Lichtern irgendeine mystische Bedeutung zuschrieb.
    Beruhigend war auch die Tatsache, dass sich von außen keine Bedrohung nähern konnte, solange man im Sprungraum unterwegs war. Das gab ihm die Möglichkeit, sich für eine Weile auf andere Dinge zu konzentrieren.
    »Ich gehe runter in mein Quartier«, sagte er zu Desjani. »Sind noch welche von diesen VIP-Wraps übrig?«
    »Ich habe keine mehr ausfindig machen können«, erwiderte sie.
    »Na, vielleicht esse ich ja auch was zusammen mit der Crew, um einen Eindruck von der momentanen Moral der Truppe zu bekommen.«
    »Die Moral auf meinem Schiff ist in bester Verfassung, Admiral«, ließ Desjani ihn wissen. »Ich musste schon seit Tagen niemanden mehr auspeitschen lassen, nur damit die Moral sich bessert.«
    »Das hört man gern, Captain.«
    Der Spaziergang zum Speisesaal hatte fast etwas Entspannendes an sich. Die Mannschaft verspürte offenbar die gleiche Begeisterung wie Geary, endlich die Bärkühe hinter sich zu lassen und nach Hause aufzubrechen. Beim Essen unterhielt er sich mit einigen Besatzungsmitgliedern. Er fragte sie nach ihren Heimatwelten und erfuhr, dass der größte Teil von Kosatka stammte. Ein paar von ihnen waren dort gewesen, als er und Tanya auf dem Planeten wenige, aber umso unvergesslichere Tage verbracht hatten, die als Flitterwochen hatten reichen müssen. »Ich musste in der Zeit nicht ein einziges Mal einen Drink bezahlen«, berichtete ein Matrose. »Sobald ich eine Bar betrat und man sah den Namen Dauntless auf meinem Schiffsabzeichen, wurde mir prompt etwas spendiert.«
    »Ich bekam zwei Heiratsanträge«, erzählte eine jüngere Frau. »Beiden habe ich gesagt, dass ich nichts dagegen einzuwenden hätte, dass aber mein Ehemann vermutlich nicht so

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