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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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werden. Ich hasse es, von den Menschen getrennt zu sein, die ich liebe, aber … aber das ist alles, was ich weiß und kann. Daheim will jeder das Thema so schnell wie möglich zu den Akten legen und vergessen, was geschehen ist. Aber wenn sie die schrecklichen Dinge vergessen, dann vergessen sie auch die Opfer, die gebracht wurden, und das, was von denen verbrochen wurde, die von ihnen in den Kampf geschickt worden sind. Sie wollen nichts mehr davon hören. Und ich weiß einfach nicht, was ich sein soll, nachdem ich nun nicht mehr das bin, was ich für sie war.«
    Geary blickte zur Seite und überlegte, was er darauf erwidern sollte. »Es tut mir leid.«
    »Das ist nicht Ihre Schuld, Admiral«, sagte Duellos. »Sie haben getan, was Sie tun mussten. Sie haben getan, was Sie der Legende nach tun würden.« Er hielt inne und sah Geary eindringlich an. »Aber die Legende hat nie ein Wort darüber verloren, was Black Jack tun würde, nachdem er die Menschheit gerettet hat, nicht wahr?«
    »Das weiß ich nicht. Ich wollte nie etwas über diese Legende wissen.«
    »Tanya und ich haben darüber geredet. Das ist ein Punkt, der keinem von uns bewusst gewesen ist, obwohl wir mit dieser Legende aufgewachsen sind. Es gab nie ein ›und wenn sie nicht gestorben sind‹ oder etwas in der Art.« Wieder sah er Geary an. »Darüber wird nichts gesagt. Die Geschichte endet einfach, und jetzt müssen wir uns der Realität stellen. Braucht noch irgendjemand Black Jack? Wie viele Leute wollen Black Jack immer noch haben?«
    »Ich wollte nie dieser Black Jack sein, schon vergessen?«, erwiderte Geary. »Sie wissen auch von dieser Bewegung, die will, dass ich zu Hause das Heft in die Hand nehme, dass ich die Regierungsmacht an mich reiße und Ordnung schaffe, was immer man sich darunter vorstellt. Oder dass ich ein Wunder bewirke und jegliche Korruption und jeden Machtmissbrauch ausrotte, von dem die Regierung derzeit noch befallen ist. Das verlangen die Leute von mir.«
    »Wollen sie das wirklich?«, fragte Duellos. »Ich meine, sie sagen das zwar, aber was, wenn man Ihnen tatsächlich diese Aufgaben übertrüge? Wie lange wird es dauern, bis der Held tönerne Füße entwickelt?«
    »Die hatte der Held schon immer«, erwiderte Geary. »Es wäre eine große Erleichterung für mich, wenn die Leute ihre Erwartung aufgeben würden, dass ich zur Tat schreiten und alles in Ordnung bringen werde. Es würde mir nicht das Herz brechen, wenn ich nur … nur …«
    Er hielt inne, um seine Gedanken zu ordnen. Wenn er nur was?
    » Roberto«, redete er bedächtig weiter. »Sie wissen, ich war nicht begeistert davon, das Kommando über die Flotte zu übernehmen, nachdem wir den Syndiks in die Falle gegangen waren. Und Sie wissen, ich konnte mich nie für die Legende von Black Jack erwärmen. Eine Weile habe ich mich mit dem Gedanken getröstet, die Flotte nach Hause zu bringen und dann einfach … irgendwo unterzutauchen. Einfach zu verschwinden und irgendwo zu leben, wo noch nie jemand den Namen Black Jack gehört hat. Den Krieg zu gewinnen, war nie meine Aufgabe. Das erwarteten nur alle von mir, weil sich die Regierung einen albernen Mythos über mich ausgedacht hatte, um mich zum größten aller Helden zu erklären.«
    »Aber Sie haben Ihre Meinung geändert«, sagte Duellos und tat so, als ob er den imaginären Wein in dem imaginären Weinglas betrachtete, das er immer noch in seiner Hand zu halten vorgab.
    »Tanya hat mir klargemacht, dass ich nicht tun konnte, was ich tun wollte.« Einen Moment schaute er finster nach unten. »Ich wusste, es ging nicht. Ich hatte eine Aufgabe zu erledigen. Aber die Regierung hatte niemals Black Jacks Auferstehung gewollt. Für sie war es die ideale Legende, um der Flotte und den Menschen der Allianz etwas zu geben, das sie zum Handeln inspirierte. Aber sie wollten keine reale Person haben. Seit ich die Legende mit Leben erfüllt habe, bin ich jemand, den genau die Leute loswerden wollen, die den Mythos geschaffen haben.«
    Duellos betrachtete Geary, dann tat er so, als müsse er das Weinglas erst hinstellen, ehe er sich vorbeugen konnte. »Und jetzt sind wir alle – Sie und ich und viele andere – Leute, die nicht mehr benötigt werden und die niemand mehr haben will. Was für ein Zufall, dass wir alle auf einer Mission unterwegs sind, die uns tief in ein Territorium geführt hat, über das die Menschheit nichts weiß. Auf einer Mission, deren Risiko schlicht unkalkulierbar ist.«
    »Ja, ein bemerkenswerter

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