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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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erlebt, was für Leute in den oberen Etagen des Flottenhauptquartiers sitzen. Viele von denen haben es so weit gebracht, weil sie ihre Arbeitsweise ganz darauf ausgerichtet haben, möglichst schnell Karriere zu machen. Leute wie Sie, die tatsächlich etwas geleistet haben, das eine Beförderung rechtfertigt, sind für diese Typen eine Bedrohung. Die werden versuchen, Sie einfach aus Prinzip verschwinden zu lassen, selbst wenn gar kein größerer Plan existieren sollte. Diese Leute schicken Sie schnell wieder aus ihrem Büro, sie verweigern Ihnen die notwendige Zeit, um Vorbereitungen zu treffen. Was soll’s? Die Ihnen übertragene Mission könnte scheitern? Ach, wäre das nicht ein Schicksalsschlag für alle, die sich für Ihre Rivalen halten? Und selbst wenn Sie nicht scheitern, hätte man Ihnen das Leben ein ganzes Stück schwerer gemacht, und darüber würden sich die Leute mit dem aufgeblasenen Ego und dem kurzen Verstand auch schon freuen.« Einen Moment dachte Duellos nach. »Die neuen Schiffe … die ließen sich auch erklären. Unsere Schiffe haben viel durchgemacht, und wie Sie ja selbst gesagt haben, waren sie nicht auf eine lange Lebensdauer ausgelegt. Da ist es nur verständlich, wenn neue Schiffe gebaut werden, die der Allianz länger dienen können. Man könnte auch argumentieren, dass das eine vernünftige Vorgehensweise ist.«
    »Könnte man schon«, räumte Geary ein. »Aber wieso wird daraus ein Geheimnis gemacht?«
    »Wenn wir mal davon ausgehen, dass keine finsteren Pläne geschmiedet werden, dann kann man argumentieren, dass Ausgaben für das Militär aus der Sicht der Steuerzahler Verschwendung sind. Sogar Korruption kann da im Spiel sein. Aufträge für bevorzugte Werftbesitzer, Bestechung, Vetternwirtschaft – all das Übliche.«
    »Meinen Sie, dass das alles da hineinspielt?«, hakte Geary nach.
    »Zum Teil sicher. Wenn wir es mit vielen verschiedenen Gruppen und Individuen zu tun haben, dann spielen auch viele der unterschiedlichsten Motive eine Rolle. Ein paar haben die Verträge und die damit verbundene Verschwiegenheit abgesegnet, weil das Ganze für die Verteidigung der Allianz notwendig ist und es auf politisch korrekte Weise erledigt werden muss. Andere handeln aus Habgier, und wieder andere …« Duellos sah zu Geary. »Wer erhält das Kommando über die neuen Schiffe? Das würde uns weiterhelfen. Einige Offiziere haben bekanntlich politische Ambitionen gehegt, zum Beispiel der verstorbene und kaum vermisste Admiral Bloch.«
    »Er hatte einen Staatsstreich geplant.«
    »Ja«, antwortete Duellos mit einem Schulterzucken. »Wir wissen einfach nicht genug. Aber wenn jemand zum Befehlshaber dieser neuen Flotte ernannt wird, dann wissen wir Genaueres. Und dann werden wir auch sehen, wie sie es rechtfertigen, dass …« Abrupt verstummte er und kniff die Lippen zusammen.
    »Wie sie was rechtfertigen?«, fragte Geary verwundert.
    Duellos schaute ihn eindringlich an. »Wie sie es rechtfertigen, dass sie nicht Ihnen das Kommando übertragen. Sie sind der beste Gefechtskommandant der Allianz, Sie sind beliebter und angesehener als jeder andere Offizier. Wie soll man es rechtfertigen, dass nicht Sie das Kommando erhalten?«
    »Sie scheinen schon eine Antwort auf diese Frage gefunden zu haben.«
    »Allerdings. Wenn Admiral Geary nicht da ist, kann ihm auch nicht das Kommando übertragen werden.«
    Geary lehnte sich frustriert nach hinten und hielt die Hände verschränkt. »›Nicht da‹ kann viele Gründe haben.«
    »Richtig. Aber auch wenn die einzelnen Beteiligten unterschiedliche Gründe haben, warum Admiral Geary nicht da sein sollte, könnten sie sich darin einig sein, dass er nicht da sein sollte.« Duellos nickte zufrieden. »So deute ich diese Situation. Keine gewaltige Verschwörung, die auf ein bestimmtes Ziel hinarbeitet, sondern verschiedene Gruppen, die alle ihre eigenen Pläne verfolgen, von denen sich viele in dem Punkt überlappen, dass unsere Flotte auf diese eine Weise auf ihre Mission geschickt werden musste. Es geht nicht darum, dass Sie allein gegen die Regierung antreten.«
    »Danke«, erwiderte Geary. »Ich hatte zu der gleichen Schlussfolgerung kommen wollen, aber weil ich es wollte, habe ich meiner Denkweise misstraut. Sie sind jetzt wenigstens zum gleichen Schluss gekommen wie ich. Daheim sitzen Leute, die mir Steine in den Weg legen wollen, während andere Leute versuchen, zu Macht oder Reichtum zu gelangen. Ein paar von ihnen arbeiten tatsächlich für das

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