Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)
Enigma-Kriegsschiffe«, stellte Geary fest. Es waren nur fünf Stück, und sie alle wiesen die gedrungene, an Schildkröten erinnernde Form auf, die für die Kriegsschiffe der Enigmas typisch waren. In der Größe reichten sie von Allianz-Zerstörern bis hin zu etwas, das größer als ein Schwerer Kreuzer, aber deutlich kleiner als ein Schlachtschiff war.
»Abgesehen von dem verdammten Hypernet-Portal«, erklärte Desjani schließlich, »finden sich hier nicht annähernd so viele Verteidigungseinrichtungen, wie ich erwartet hatte. Immerhin grenzt dieses System unmittelbar an das Gebiet der Spinnenwölfe. General Charban könnte mit seiner Vermutung recht gehabt haben.«
»Captain«, meldete sich Lieutenant Yuon. »Es scheint in diesem System etliche Andockeinrichtungen für Militärschiffe zu geben. Das macht den Eindruck, dass hier normalerweise viel mehr Kriegsschiffe zu finden sind.«
Desjani nickte. »Gute Beobachtung, Lieutenant. Sie haben ihre Verteidigungsstreitmacht auf ein Minimum zurückgefahren, um genügend Schiffe für eine Angriffsstreitmacht abstellen zu können.« Sie sah zu Geary. »Und wir wissen, wohin diese Streitmacht sehr wahrscheinlich abgereist ist. Es muss für die Enigmas nach einer sicheren Sache ausgesehen haben, Hua nahezu ohne Verteidigung zurückzulassen, um sich auf Midway zu stürzen. Die denken, wir sind von den Kiks ausgelöscht worden, ausgenommen vielleicht ein paar versprengte Schiffe, die irgendwie versuchen, nach Hause zu humpeln. Die Spinnenwölfe lassen unterdessen ihre Nachbarn in Ruhe, solange die nicht bei ihnen auftauchen.«
»Wenn etwas so gut aussieht, stellt sich einem immer die Frage, was man wohl übersehen hat«, gab er zu bedenken. »Die Enigmas haben die Tatsache übersehen, dass wir möglicherweise nicht die Rolle spielen, die sie für uns in ihrem Plan vorgesehen haben.«
»Das Hypernet-Portal liegt drei Stunden hinter uns«, betonte Desjani. »Die größte militärische Einrichtung ist auf der Backbordseite in Richtung des Sterns viereinhalb Lichtstunden von uns entfernt. Wie weit bis zum Sprungpunkt?«
Es vergingen einige Sekunden, ehe diese Information auf den Displays auftauchte.
»Eindreiviertel Lichtstunden«, sagte sie dann, während ihre Finger über das Tastenfeld wirbelten, da sie Daten von den Steuersystemen der Flotte durchrechnen ließ. »Wenn wir versuchen, auf die gleiche Geschwindigkeit wie die Spinnenwölfe zu gehen, also 0,15 Licht vor dem Beginn des Bremsmanövers, dann haben wir … fünfzehn Stunden Transitzeit vor uns.«
Die Berechnung war simpel. In spätestens viereinhalb Stunden würde man auf der Militärbasis das Eintreffen der Allianz-Flotte bemerken. Wenn eines der Enigma-Kriegsschiffe vor diesem Zeitpunkt mit Überlicht-Komm eine Warnung aussandte, würde diese Zeitspanne auf zwei Stunden schrumpfen. Wenn die Basis daraufhin dem Hypernet-Portal den Befehl zum Kollabieren übermittelte, würde es fast fünfeinhalb Stunden dauern, bis das Signal das Portal erreichte. Die dann folgende Druckwelle der Explosion würde noch einmal mehr als drei Stunden benötigen, ehe sie die Flotte auf dem Weg zum Sprungpunkt erreicht hatte. »Dreizehn Stunden, bevor sie uns erwischen können.«
»Vielleicht nur zehn, wenn eines der Kriegsschiffe die Neuigkeit von unserer Ankunft mit Überlichtgeschwindigkeit meldet«, warnte Desjani ihn.
Geary betrachtete das Sternensystem, das ständig aktualisiert wurde, da die Sensoren kontinuierlich neue Daten erfassten und verarbeiteten. Das System war weder reich an Ressourcen, noch war es besonders dicht besiedelt, dennoch handelte es sich um ein gutes System. Auf einem Planeten fanden sich die getarnten Städte, die sich am Rand von beeindruckend großen Ozeanen drängten. »Wir wissen nicht, wie detailliert eine dieser Überlicht-Übermittlungen ausfallen kann. Würden sie das Portal sprengen, ohne sich erst davon zu überzeugen, was eines ihrer Schiffe gemeldet hat? Vor allem wenn sie sehen, dass wir schnurstracks zum nächsten Sprungpunkt fliegen, um von hier zu verschwinden, anstatt hier zu verharren oder tiefer ins System einzudringen?«
»Menschliche Logik hilft uns nicht unbedingt weiter, wenn es um die Enigmas geht«, machte Desjani ihm klar.
»Stimmt. Aber wir wissen, dass die Zahl der ihnen zur Verfügung stehenden Systeme begrenzt ist, weil wir uns auf der einen und die Bärkühe auf der anderen Seite befinden. Und nicht zu vergessen die Spinnenwölfe, die ihnen in die andere Richtung den
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