Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
intelligenten Spezies angehören und hätten in den letzten hundert Jahren das Verhalten der Menschheit beobachtet, wie sie gegen die Syndikatwelten gekämpft hat. Könnten Sie dann zu der Annahme gelangen, dass uns das Leben eines anderen Menschen etwas bedeutet? Oder würden Sie zu dem Schluss kommen, dass wir bereit sind, zahllose Leben zu opfern, ohne Bedauern oder Zögern erkennen zu lassen?«
    Badaya lief rot an, während er nach einer passenden Antwort suchte.
    »Das kann man nicht vergleichen!«, widersprach Captain Vitali energisch.
    Tulev redete betont langsam, als er sich einmischte: »Wir wissen das, oder zumindest glauben wir das zu wissen. Aber manches Verhalten der Menschen spricht eher dagegen. Das ist uns ebenfalls bekannt, und einem Außenstehenden könnte dieses Verhalten noch viel schlimmer erscheinen.«
    Diesmal herrschte noch länger Stille. Alle wussten, dass Tulevs Heimatwelt von den Syndiks zerstört worden war. Der Planet existierte noch, aber die bedauernswert wenigen im System verbliebenen Menschen waren abgebrühte Überlebende, die die verbliebenen Verteidigungssysteme für den Fall bemannten, dass die Syndiks je zurückkommen sollten. Ansonsten gab es auf der toten Welt nur noch Krater und Trümmer.
    »Dem kann ich nicht widersprechen«, sagte Badaya schließlich in einem förmlichen Tonfall. »Tatsache ist dennoch, dass wir nicht sofort angegriffen haben, kaum dass wir in diesem Sternensystem angekommen waren. Und wir haben uns auch nicht geweigert, mit ihnen zu reden. Wir müssen diese Kreaturen als unsere Feinde ansehen, weil sie uns gar keine andere Wahl lassen.«
    »Wenn das Herdentiere sind«, warf Captain Jane Geary von der Dreadnaught ein, »und wir sind die Jäger, dann sollten wir unserer Rolle gerecht werden und dafür sorgen, dass sie uns respektieren.«
    »Auf jeden Fall«, stimmte Badaya ihr zu.
    Na, großartig. Jetzt feuerte seine Großnichte Badaya auch noch an, wo der grundsätzlich nicht erst dazu ermuntert werden musste, zum Angriff zu blasen. Ehe Geary aber einschreiten konnte, sagte Desjani mit unüberhörbar ironischem Unterton: »Diese Kühe haben Waffen. Große Waffen.«
    »Ich konnte Kühe noch nie leiden«, erklärte General Carabali. »Schwer bewaffnete Kühe mag ich gar nicht, und das gilt besonders, wenn es dann auch noch dreißig Milliarden sind.«
    Duellos nickte. »Es würde lange Zeit dauern, um dreißig Milliarden zu töten. Die haben genug Kanonenfutter, außerdem haben sie kein Problem damit, Einzelne zu opfern, um die Herde als Ganzes zu schützen.«
    »Also gut«, sagte Geary. »Im Moment können wir über diese Wesen in erster Linie bloß spekulieren. Wir wissen, dass sie eine Abwehrmethode gegen kinetische Waffen besitzen, über die wir nicht verfügen. Außerdem besitzen sie etliche sehr große und viele kleinere Kriegsschiffe. Da sie zahlenmäßig sehr stark vertreten sind, müssen wir davon ausgehen, dass sie uns massiv unter Beschuss nehmen können. Augenblicklich durchqueren wir den äußeren Rand ihres Systems, um zu einem der anderen Sprungpunkte zu gelangen. Bei unserer gegenwärtigen Geschwindigkeit, die wir wegen der zu erledigenden Reparaturen beibehalten müssen, werden wir den nächsten Sprungpunkt in einundvierzig Stunden erreichen. Wir folgen unserem momentanen Vektor, während ich mir Gedanken darüber mache, wie wir hier rauskommen, ohne bei einer weiteren Auseinandersetzung mit diesen Bärkühen die halbe Flotte zu verlieren.«
    »Was ist unser Ziel?«, fragte Jane Geary.
    »Unser Ziel ist es, dieses Sternensystem zu verlassen und in ein anderes zu gelangen, damit wir von dort ins Gebiet der Allianz zurückkehren können.«
    »Das ist unser endgültiges Ziel, Admiral. Als Zwischenziel müssen wir die Gefahr ausschalten, die uns bedroht.«
    »Unsere Mission ist es zu erforschen und zu bewerten«, gab Geary in einem Tonfall zurück, von dem er hoffte, dass er ruhig und gelassen klang. »Diese Wesen scheinen sich mit den Enigmas auch nicht zu verstehen. Ich sehe daher keinen Nutzen darin, ihre Kampfkraft zu schwächen. Die von ihnen ausgehende Bedrohung könnte bislang dafür gesorgt haben, dass die Enigmas nicht ihre ganze Konzentration auf uns richten. Außerdem wüsste ich nicht, wie wir sie schlagen sollten, ohne selbst schwere Verluste hinnehmen zu müssen. Wenn es nötig werden sollte, kämpfen wir uns den Weg aus diesem System frei und zerstören alles und jeden, der uns daran hindern will. Aber es wäre mir lieber, nicht

Weitere Kostenlose Bücher