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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Alles ist einheitlich, jedes Gebäude, jeder Quadratmeter – es sieht alles gleich aus. Es gibt keine Abwechslung. Eine herrschende Jägerklasse hätte Freiräume rings um besondere Bauwerke angelegt.«
    Duellos sah zu Iger. »Keine Abwechslung? Eine monolithische Kultur?«
    »So sieht es aus, Sir.«
    »Wie sieht Ihre Schätzung hinsichtlich der Bevölkerungszahlen aus, nachdem wir jetzt etwas mehr über diese Kreaturen wissen?«, erkundigte sich Geary.
    »Mindestens dreißig Milliarden, Admiral. Das ist die unterste Zahl, die wir schätzen können.« Iger hörte, wie ringsum erstaunt nach Luft geschnappt wurde, und sah sich mit einem trotzigen Gesichtsausdruck um. »Sie leben dicht gedrängt, Schulter an Schulter. Überall.«
    »Herdentiere«, meldete sich Professorin Shwartz zu Wort, eine der zivilen Experten. Alle Augen richteten sich sofort auf sie. »Herdentiere«, wiederholte sie. »Pflanzenfresser. Auf den Videos, die Lieutenant Iger aufzeichnen konnte, sehen wir sie überall in Gruppen, selbst wenn sie sich in einem Raum aufhalten, der Platz genug bietet, um auf Abstand zueinander zu gehen. Sie drängen sich aus freien Stücken aneinander. In einer kompakten Gruppe fühlen sie sich wohl, und es ist ihnen unbehaglich, von der Gruppe getrennt zu sein.«
    Badaya schüttelte den Kopf. »Das mag ja alles sein, aber … Kühe, die uns angreifen?«
    »Sind Sie der Meinung, dass von Pflanzenfressern keine Gefahr ausgehen kann?«, konterte Shwartz. »Sie können sogar sehr gefährlich sein. Eines der todbringendsten Tiere auf der Alten Erde war das Hippopotamus. Oder der … Elefant. Oder das Rhinozeros. Sie alle waren Pflanzenfresser, aber wenn sie das Gefühl hatten, dass einer von ihnen oder die ganze Herde bedroht wurde, griffen sie an. Schnell, entschlossen und tödlich. Waffen mit ausreichender Feuerkraft konnten sie aufhalten, sonst nichts.«
    »Das klingt ganz nach dem Gefecht, das wir eben hinter uns gebracht haben«, musste Duellos zugeben.
    »Und es passt zu der Tatsache, dass wir keine Kommunikation herstellen können«, fügte Shwartz hinzu. »Sie wollen nicht mit uns reden. Weil sie nicht verhandeln wollen, da ihrer Ansicht nach jeder Feind nichts anderes will, als sie zu töten. Jäger. Mit Jägern verhandelt man nicht, sondern man tötet sie – oder man wird von ihnen getötet.«
    »Aber sie werden doch untereinander verhandeln«, überlegte Neeson. »Oder nicht? Herdentiere. Sie tun das, was ihr Anführer befiehlt, nicht wahr?«
    »Mindestens dreißig Milliarden«, murmelte Charban, dessen Stimme von der Software aufgefangen und klar und deutlich übertragen wurde. »Was passiert, wenn die Herdentiere alle Jäger getötet haben? Dann wird die Herde immer größer und größer.«
    »Wieso verhungert eine so große Herde nicht?«, wollte Badaya wissen.
    »Die Menschen auf der Alten Erde sind auch nicht verhungert, als die Bevölkerung von Tausenden auf Millionen und schließlich auf Milliarden anwuchs. Wir sind intelligent, wir haben Wege gefunden, wie sich mehr Essen herstellen lässt. Viel mehr Essen. Und das hier sind intelligente Pflanzenfresser.«
    »Wir stellen eine Bedrohung für sie dar«, sagte Professorin Shwartz. »Als wir versucht haben, mit ihnen zu kommunizieren, da haben wir ihnen Bilder von uns gezeigt. Anhand dieser Bilder konnten sie unsere Zähne sehen und daraus folgern, dass wir im günstigsten Fall Allesfresser, möglicherweise aber nur Fleischfresser sind. Sie sind nicht zu Herrschern über ihre Welt aufgestiegen, weil sie schwach oder passiv waren. Sie müssen die Fähigkeit besitzen, aggressiv zu werden, wenn sie sich bedroht fühlen. Das heißt, sie werden alles tun, um uns zu vernichten, damit wir keine Gelegenheit bekommen, sie zu töten und zu verspeisen.«
    »Und es interessiert sie nicht, wenn wir ihnen sagen, dass wir sie gar nicht verspeisen wollen?«, fragte Duellos.
    »Natürlich nicht. Wären Sie ein Schaf, würden Sie dann den Beteuerungen des Wolfs glauben wollen?«
    »Ich glaube, diese Gelegenheit würde ich wohl nur einmal bekommen«, meinte Duellos daraufhin.
    »Die sind wie die Enigmas«, sagte Badaya voller Verachtung. »Sie wollen uns töten und nehmen dabei keine Rücksicht auf das Leben ihrer eigenen … Leute. Sie sind bereit, ohne auch nur zu zögern Selbstmordkommandos auf den Weg zu schicken.«
    Ein Moment der Stille, der für die Zustimmung aller Anwesenden stand, endete, als General Charban das Wort ergriff: »Captain, angenommen, Sie würden einer

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