Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
ließ seinen Gedanken dabei freien Lauf.
    Nach einer Weile musste Geary an die Superschlachtschiffe denken. Die waren nicht zwangsläufig langsamer als die erheblich kleineren Kriegsschiffe der Menschen. Wenn man ihnen genug Zeit ließ, konnten sie durchaus die gleiche Geschwindigkeit erreichen. Auf dem Weg dorthin waren sie auch in diesem Moment, da sie beständig beschleunigten, um seine Flotte abzufangen. Aber das Beschleunigen dauerte erheblich länger, und wenn sie mit ihren Steuerdüsen eine Kursänderung vornehmen wollten, dann kostete sie das auch viel mehr Zeit. Der Grund dafür war nicht nur der verhältnismäßig schwache Antrieb, sondern auch die deutlich größere Masse dieser Schiffe. Eine solche Masse auf einen anderen Kurs zu bringen, erforderte entweder einen sehr hohen Kraftaufwand oder es dauerte sehr lange. Und den Kraftaufwand konnten diese Superschlachtschiffe nicht leisten.
    Es war wie in diesem Video, das im Augenblick lief. Ein Stier stürmte dort auf einen in grellen Farben gekleideten Mann zu, der im letzten Moment zur Seite tänzelte, da er die Laufrichtung des Tiers richtig eingeschätzt hatte und somit rechtzeitig ausweichen konnte …
    Geary betrachtete das Standbild seiner jüngsten Simulation, das nach wie vor über dem Tisch schwebte. Die gewaltige Festung, der Raketenschwarm, die feindliche Armada, die durch geschicktes Taktieren an den Rand des Geschehens verbannt worden war. Aber wenn sich die Armada schon in eine bestimmte Richtung dirigieren ließ, dann war es vielleicht auch möglich …
    »Tanya!«
    Ohne nachzudenken, hatte er das Standardprotokoll übergangen, das es ihr erlaubte, erst einmal aufzuwachen und seinen Ruf anzunehmen, wenn sie dazu bereit war. Stattdessen hatte er einfach aus dem Lautsprecher in ihrer Kabine geplärrt.
    Tanya sah ihn aus verkniffenen Augen an. »Ich hoffe, es geht um mein taktisches Geschick, Admiral. Immerhin haben Sie meinen Ratschlag ja offensichtlich ignoriert, während ich mir Ihren zu Herzen genommen hatte.«
    »Dafür habe ich mir Ihren anderen Ratschlag zu Herzen genommen, Tanya. Ich glaube, ich weiß, wie ich es machen muss. Aber ich brauche Ihre Hilfe, um die Flugbewegungen auszuarbeiten. Sie müssen meine Ergebnisse kontrollieren, damit wir feststellen können, ob es machbar ist.«
    »Jetzt?«
    Er zögerte, da ihm mit einem Mal bewusst wurde, wie spät es bereits war. Bei der Suche in den Dateibeständen hatte er gar nicht gemerkt, wie viele Stunden inzwischen vergangen waren. Und dennoch meinte Tanya ihre Frage völlig ernst. Sie würde sich sofort mit dem Problem beschäftigen, wenn er sie jetzt darum bat. »Ähm … nein. Wir sind noch weit von dem Sprungpunkt entfernt, den wir benutzen müssen, und diese Armada aus Bärkühen ist auf ihrem Abfangkurs noch lange nicht in Reichweite. Sie können sich das auch morgen früh ansehen. Legen Sie sich wieder schlafen.«
    Der Blick, den sie ihm daraufhin zuwarf, war ein wortloses Versprechen, dass sie sich irgendwann dafür rächen würde. »Sie wecken mich auf«, zählte Desjani auf, »sagen mir, dass Sie möglicherweise eine Lösung gefunden haben, und dann fordern Sie mich auf, ich solle weiterschlafen? Vielen Dank, Sir . Schicken Sie mir rüber, was Sie sich überlegt haben. Ich kann mich auch jetzt sofort damit beschäftigen, schließlich stehen die Chancen ziemlich schlecht, dass ich vor Beginn des Schiffstags noch mal einschlafen werde.«
    Vielleicht würde sie ihm verzeihen können, wenn sich seine Idee als umsetzbar entpuppte.
    Die Armada der Bärkühe wuchs weiter an, da sich ihr immer wieder einzelne Schiffe anschlossen, die alle auf dem Weg waren, die Allianz-Flotte abzufangen. Die hatte ihren Flugvektor bislang nicht geändert und folgte immer noch einer Kurve am äußersten Rand des Systems, ihr Ziel war nach wie vor der nächstgelegene Sprungpunkt. Wenn niemand seine Geschwindigkeit oder den Kurs änderte, würde die Flotte in zweiunddreißig Stunden in die Reichweite der Raketen kommen, die von der Festung der Aliens abgefeuert würden. Drei Stunden später würde die Armada der Aliens auf das treffen, was dann noch von der Allianz-Flotte überlebt hatte.
    Geary saß da und betrachtete das Display, während er sich fragte, was Desjani von seiner Idee hielt. Zumindest hatte sie sie nicht sofort als völlig unbrauchbar abgetan. Da bislang niemand einen Gegenvorschlag vorgelegt hatte, konnte er nur weiter hoffen, dass sein Plan umsetzbar war.
    Erschöpft, aber zugleich zu

Weitere Kostenlose Bücher