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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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geriete, die die Autorität der Syndikatwelten in weiten Teilen des einst unter Aufsicht der Syndiks stehenden Territoriums ersetzt hatten? Was würde man mit dem Menschen machen, der Black Jack Geary von allen am nächsten stand, um Informationen zu sammeln oder ihn unter Druck zu setzen oder um ihm einfach nur aus Rache wehzutun?
    Er verdrängte den Gedanken. Eine solche Möglichkeit auch nur in Erwägung zu ziehen, würde ihn lähmen und handlungsunfähig machen.
    Geary beobachtete, wie die Flotte nach dem Passieren der feindlichen Festung mit maximaler Leistung abbremste und wie eine Welle aus Hunderten Raketen, die von der Festung aus abgefeuert worden waren, den vordersten Rand der Allianz-Formation erreichte. Gewaltige Explosionen erschütterten die Schiffe, da Selbstmordkommandos mit ihren Schiffen geradewegs in die Formationen aus Kriegsschiffen und Hilfsschiffen hineinrasten.
    Mit einem mürrischen Brummen schaltete er die Simulation ab. Ich habe jeden denkbaren Anflugwinkel ausprobiert, jede Variation bei der Geschwindigkeit, aber es führt kein Weg an der Tatsache vorbei, dass diese Festung nun mal da ist und dass ich mit der Flotte dorthin muss, wo sich der Sprungpunkt befindet. Außerdem können wir beim Eintreffen an unserem Ziel nicht schneller als 0,1 Licht sein.
    Es hatte etwas äußerst Frustrierendes an sich, dass man vor sich eigentlich das ganze Universum sah und man trotzdem nicht reisen konnte, wohin man wollte.
    Geary bewegte den Finger in Richtung Komm-Taste, zögerte aber, als sein Blick auf die Uhrzeit fiel. Es war lange nach Schichtende und die Beleuchtung in den Korridoren der Dauntless war gedimmt worden, um jenen Tag-Nacht-Zyklus zu simulieren, den die Menschen bevorzugten. Es war auch kaum Personal unterwegs, wenn man von der Nachtwache absah, die jetzt Dienst hatte. Er wollte mit Desjani über den Anflug auf den Sprungpunkt reden, doch Admiral Timbales Warnung ließ sich nicht ignorieren, er und Tanya seien unter ständiger Beobachtung jener, die nur darauf warteten, ihnen unziemliches Verhalten nachzuweisen. Tanya würde natürlich nichts tun, was für eine seinem Kommando unterstellte Offizierin als unangemessen gelten konnte. Dennoch war nicht auszuschließen, dass auch völlig harmloses Verhalten vorsätzlich falsch gedeutet wurde, vor allem wenn sie um diese Uhrzeit sein Quartier aufsuchte.
    Verdammt, er hatte eine Aufgabe zu erledigen! Geary schickte Desjani eine Bitte, sich bei ihm zu melden, dann wartete er, bis sich vor ihm in der Luft ihr Fenster öffnete.
    Tanya hielt sich in ihrem Quartier auf, was angesichts der späten Stunde eine gute Sache war. Manchmal kam es ihm so vor, als würde sie auf der Brücke der Dauntless leben, was weder für sie noch ihre Untergebenen gut gewesen wäre. »Guten Abend, Admiral. Was gibt es?«
    »Sind Sie beschäftigt?«
    »Ich bin die Befehlshaberin eines Schlachtkreuzers. Selbstverständlich bin ich beschäftigt. Wieso fragen Sie?«
    »Weil ich nicht weiterkomme.« Geary deutete auf das Display, das über seinem Tisch schwebte. »Ich finde zwar einen Weg, wie wir den Kriegsschiffen dieser Bärkühe aus dem Weg gehen können, aber ich weiß einfach nicht, wie wir an den Festungen vor den Sprungpunkten vorbeikommen sollen. Wenn ich mir keine Gedanken um die Kriegsschiffe machen müsste, könnte ich vielleicht eine Methode finden, eine der Festungen auszuschalten, aber diesen Luxus kann ich mir nicht leisten.«
    »Es ist alles ein Problem«, stimmte sie ihm zu. »Ich persönlich neige ja dazu, mich auf die Kriegsschiffe zu konzentrieren. Aber unsere größte Hürde sind die Festungen. Müssen wir uns in deren Feuerreichweite begeben?«
    »Nein«, antwortete Geary und machte eine finstere Miene. »Wir können außerhalb des wahrscheinlichen Bedrohungsradius aller Waffensysteme dieser Festungen vorbeifliegen. Was sich nicht vermeiden lässt, ist der Schwarm Raketen, den die jeweilige Festung auf uns loslassen wird, um uns abzufangen. Und das wird ihnen in jedem Fall gelingen, weil sie ja ganz genau wissen, dass der Sprungpunkt unser Ziel ist. Irgendeine Idee?«
    »Ich lasse es Sie wissen, wenn mir etwas in den Sinn kommt. Aber ich bin nur die Befehlshaberin eines Schlachtkreuzers. Sie dagegen sind Black Jack Geary.«
    »Sie wissen, ich mag diesen Namen nicht. Können Sie zu mir nach unten kommen, damit wir diese Dinge durcharbeiten können?«
    Desjani lachte. »Oh, das würde sicher einen guten Eindruck machen, wenn ich mich mitten in der

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