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Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition)

Titel: Die verschollene Flotte: Ein halber Sieg: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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Größe können sich auch zehntausend Kiks aufhalten, wenn sie so viele mitnehmen wollten.«
    »Zehntausend?«, fragte Geary verblüfft. »So groß schätzen Sie die Crew ein?«
    »Nein, Sir, das ist unsere maximale Schätzung. Die plausibelste Zahl bewegt sich irgendwo zwischen fünf-und sechstausend. Das sind mehr als genug Kiks.« Carabali unterbrach kurz, um zu ihrem eigentlichen Gedankengang zurückzufinden. »Wir wissen nichts über den Grundriss des Schiffs. Normalerweise begeben sich meine Leute bei einem solchen Einsatz zuerst zu kritischen Bereichen, um die Kontrolle über die Maschinen, die Brücke und so weiter zu erlangen. Wir wissen nicht, wo wir die auf diesem Schiff finden und wie die entsprechenden Geräte aussehen.«
    »Wir wissen ja nicht mal, ob sie Abteile in der Art haben, wie wir sie kennen«, musste Geary zugeben.
    »Der Grundriss des Schiffs …« Sie zuckte mit den Schultern. »Die Kiks sind viel kleiner als wir, und ein Korridor könnte dann für einen Marine in Gefechtsrüstung verdammt eng werden. Selbst wenn wir ihnen in Sachen Feuerkraft überlegen sein sollten, kann es sich als schwierig erweisen, diese Feuerkraft zum Einsatz zu bringen. Das alles ergibt eine sehr komplizierte Operation, die mehr dem Sturm auf ein Fort gleicht als einem Entervorgang auf einem Raumschiff.«
    Es war kein erfreuliches Bild, aber immerhin hatte Carabali nicht gesagt, es sei nicht machbar. Genau genommen hatte sie gesagt, es sei machbar. Die Frage war nach wie vor die, ob der Nutzen einer Eroberung dieses Schiffs es rechtfertigte, derartige Risiken einzugehen. Captain Smythe und die zivilen Experten hatten sich alle schon dafür ausgesprochen, da sie von der Aussicht begeistert waren, einen solchen Fang nach Informationen über die Bärkühe und ihre Technologie zu durchsuchen.
    Es war denkbar, dass man dabei auf Hinweise stieß, mit deren Hilfe die Menschheit in die Lage versetzt wurde, selbst diese Abwehrvorrichtung gegen orbitale Bombardements zu entwickeln und einzusetzen. Der Wert allein dieser Errungenschaft rechtfertigte fast jeden Preis und fast jedes Opfer. »Aber Sie können es machen.« Diesmal waren Gearys Worte keine Frage, sondern eine Feststellung.
    »Ja, Sir. Vorausgesetzt, die Kiks jagen das Schiff nicht in die Luft, bevor wir die Kontrolle darüber erlangen. Bevor die Landeoperation beginnen kann, müssen wir die externen Verteidigungsvorrichtungen reduzieren. Und danach benötigen wir direkte Unterstützung. Das heißt, ein Großteil der Flotte muss sich in der Nähe des riesigen Schiffs aufhalten, wo sie im Falle einer verspäteten Selbstzerstörung ebenfalls in Gefahr gerät.«
    »Verstanden.« Er würde also einen erheblichen Teil seiner begrenzten Anzahl an Schiffen und Marines zur Verfügung stellen müssen. Wenn die Bärkühe nur darauf warteten, die Menschen in eine Falle zu locken, dann konnten sie einen vernichtenden Schlag landen, indem sie im richtigen Moment die Selbstzerstörung ihres Schiffs aktivierten. Es bestand die Gefahr, dass er verheerende Verluste erlitt und keinerlei neue Erkenntnisse gewann. Aber wenn er kein Risiko einging, würde er ganz sicher keine neuen Erkenntnisse gewinnen können – und das im Angesicht einer Gelegenheit, die sich so vielleicht nie wieder ergeben würde.
    »Beginnen Sie mit Ihrer Planung«, befahl Geary ihr. »Gehen Sie davon aus, dass Sie jegliche Unterstützung bekommen, die ich Ihnen geben kann. Ich werde jedes erforderliche Kriegsschiff einsetzen, um die Verteidigungsanlagen der Aliens zu zerstören, bevor Ihre Marines reingehen. Es wird eine Drecksarbeit werden, aber ich weiß, Sie können sie erledigen.«
    Carabali salutierte und lächelte zynisch. »Dafür haben Sie ja die Marines, damit die die Drecksarbeit übernehmen, die sonst keiner erledigen kann. Wann wollen Sie meinen Plan sehen, Admiral?«
    »So bald wie möglich, aber lassen Sie sich genügend Zeit, um alles richtig zu machen. Wir müssen erst unsere beschädigten Schiffe reparieren, also werden wir noch eine Weile hier verweilen.«
    »Verstanden, Sir. Unsere Planung wird in diesem Fall durch den Mangel an Detailwissen vereinfacht. Wir werden vieles spontan entscheiden müssen, wenn wir erst mal in diesem Ding sind. Zum Glück sind Marines darin besonders gut.«
    Geary setzte sich hin, nachdem Carabalis Bild verschwunden war, und legte die Hände vors Gesicht, während er darüber nachdachte, wie viele Männer und Frauen bereits in diesem Sternensystem umgekommen waren –

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