Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
Tarnvorrichtungen der SAS sind aktiviert worden, und wir verfolgen weiter ihre Flugbahn.«
»Okay.« Geary beobachtete noch einige Sekunden lang, wie die Masse aus SAS sich der Allianz-Flotte näherte, dann widmete er sich einigen der Formationen, an denen er zuvor gearbeitet hatte, und überspielte sie auf die Steuersysteme. Nachdem er die Zeiten überprüft hatte, die erforderlich waren, um auch die am weitesten entfernten Einheiten der momentanen Formation zu erreichen, betätigte er die Komm-Taste. »An alle Einheiten der Allianz-Flotte, hier spricht ...« Fast hätte er »Captain Geary« gesagt, aber er konnte sich eben noch bremsen. »... Admiral Geary. Nehmen Sie bei Zeit vier sieben Formation November ein.«
Desjani sah kurz zu ihm, dann rief sie die Formation auf ihrem Display auf und nickte nach einigen Sekunden. »Das wird genügen. Aber die Formation sollte etwas langsamer fliegen, damit wir so viele SAS wie möglich erwischen.«
»Danke. Meinen Sie, 0,08 Licht ist langsam genug?«
Nachdem sie die Frage an den Gefechtswachhabenden weitergegeben hatte, wartete sie einen Moment lang, dann nickte sie. »Jawohl, Sir.«
»Wenn die doch ohnehin dem Untergang geweiht sind«, wandte Rione resignierend ein, »müssen wir sie dann unbedingt zerstören und dabei auch noch eigene Verluste riskieren?«
»Ja, das muss sein«, antwortete Geary. »Wir können zu keiner Seite weit genug ausweichen, um Geschossen zu entgehen, die von dieser riesigen Menge SAS abgefeuert werden. Die würden nämlich die Einheiten in der ihnen zugewandten Flanke treffen, während sie bei der höheren Geschwindigkeit ihrerseits größere Schwierigkeiten hätten, die SAS unschädlich zu machen. Vor allem wäre ich dann in Sorge, dass einige der SAS ihr Feuer auf die Hilfsschiffe konzentrieren.«
Bei Zeit vier sieben löste sich die Allianz-Formation auf, die Geschwader und Divisionen aus Kriegsschiffen begaben sich zu neuen Positionen rings um die Dauntless . Geary wartete, bis die Flotte sich zu fünf Rechtecken formiert hatte, deren Flächen in die Richtung ausgerichtet waren, in die sich die Schiffe bewegten. Das größte Rechteck befand sich in der Mitte, die vier kleineren waren in geringer Entfernung an jeder der Ecken positioniert. Zu Gearys Verärgerung befanden sich dabei zwei der neuen Schlachtkreuzer, ein neues Schlachtschiff und etliche kleinere Schiffe ein ganzes Stück vor den ihnen zugewiesenen Positionen. » Adroit, Assert, Insistent, Dungeon, Pavise, Demicontres, Halda, Tschekan, nehmen Sie unverzüglich die befohlene Position ein!«
Im Gegensatz zu Corvus und den Gefechten im unmittelbaren Anschluss daran bildete die Flotte nun eine kompakte, geschlossene Formation, die Gearys Befehle eindrucksvoll unterstrich. Während er die Abweichler nur beiläufig im Auge behielt, konzentrierte er sich in erster Linie auf die Bewegungen seiner Flotte und die der herannahenden SAS, die das ganze All vor Geary überzogen. »An alle Einheiten der Allianz-Flotte: Drosseln Sie die Geschwindigkeit auf 0,08 Licht bei Zeit null neun, dann gehen Sie bei Zeit eins zwei runter auf 0,04 Licht, danach beschleunigen Sie bei Zeit eins fünf auf 0,06 Licht.«
»Keines unserer Schiffe kann in so kurzer Zeit so drastisch die Geschwindigkeit verändern«, merkte Desjani an.
»Ich weiß. Aber dadurch sind sie bis zum Kontakt mit den Zielerfassungssystemen der SAS ständig mit anderer Geschwindigkeit unterwegs, was es den Systemen deutlich erschwert, den richtigen Zeitpunkt zum Abfeuern der Höllenspeere und Kartätschen zu bestimmen. Bei großen Kriegsschiffen würde ich das nicht wagen, weil durch die ständigen Tempowechsel die Formation aus den Fugen gerät. Aber bei den SAS sollte diese Taktik funktionieren.« Zumindest hatten das vor hundert Jahren die offiziellen Richtlinien zum Umgang mit den KAS besagt.
Ein weiterer Befehl war noch zu erteilen. »An alle Einheiten der Allianz-Flotte: Drehen Sie bei Zeit zwei vier nach oben null drei fünf Grad.« Damit würde die Flotte durch den Pulk aus SAS fliegen und sich gleichzeitig nach oben bewegen, um mit deutlichem Abstand über die Handelsschiffe hinweg zu gelangen.
»So erwischen wir die Handelsschiffe nicht«, beklagte sich Desjani, warf dann aber Geary einen verstehenden Blick zu. »Die sind zu verlockend, sie sind eine zu leichte Beute. Sie versuchen gar nicht erst die Flucht zu ergreifen, obwohl sie ihren Auftrag ausgeführt und die kleineren Schiffe ausgesetzt haben.«
»Richtig. Sie
Weitere Kostenlose Bücher