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Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Titel: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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nicht, dass Senatorin Costa kurze Zeit darauf wieder auf die Brücke kam und den Platz im Beobachtersessel einnahm. Er war davon ausgegangen, dass Rione einen ihrer Kollegen für eine Weile den Platz überlassen würde, da sie aus Erfahrung wusste, dass erst einmal für Stunden Ruhe herrschte. Immerhin dauerte es ja zunächst noch zwei Stunden, bevor die Syndik-Flotte, die das Hypernet-Portal bewachte, die Ankunft der Allianz-Flotte überhaupt wahrnehmen konnte. Und erst fast drei Stunden danach würde man sehen, wie die Syndiks darauf reagierten.
    Nach einer Stunde war noch immer nicht viel geschehen, außer dass die Allianz-Flotte weiter auf die Syndiks zusteuerte und dass ein paar kinetische Geschosse die in der Nähe befindlichen gegnerischen Verteidigungsanlagen trafen. Costa war inzwischen etwas unruhig geworden. Eine Stunde später hatte sich noch immer nichts Nennenswertes ereignet. 0,1 Lichtgeschwindigkeit hörte sich nach hohem Tempo an, was auch zutraf, bewegte sich doch die Flotte mit rund dreißigtausend Kilometern in der Sekunde durchs All. Doch angesichts der gewaltigen Entfernungen, die es zu überwinden galt, konnte sich sogar diese Geschwindigkeit manchmal so anfühlen, als würde man im Schneckentempo unterwegs sein. Da zehn Stunden erforderlich waren, um die Strecke einer einzelnen Lichtstunde zurückzulegen, und da der Feind fast drei Lichtstunden entfernt war, würde es weit über einen Tag dauern, ehe ein Gefecht überhaupt in greifbare Nähe rückte.
    »Inzwischen sollten sie uns entdeckt haben«, merkte Desjani an Geary gerichtet an und war dabei laut genug, dass Costa sie hören konnte. »Nur noch drei Stunden, dann wissen wir, wie sie reagieren werden.«
    Die bereits gelangweilt dreinblickende Costa verzog entsetzt den Mund.
    Geary stand auf. »Ich muss ein wenig spazieren gehen, um in Ruhe nachzudenken. Lassen Sie mich wissen, wenn sich vor Ablauf der drei Stunden etwas ereignet.«
    »Wird gemacht, Sir.«
    Als er zwei Stunden später auf die Brücke zurückkehrte, hatte Rione wieder den Beobachterplatz eingenommen, doch sie machte nicht den Eindruck, dass sie sich darüber freute, die Rotation unter den Senatoren so eingeteilt zu haben, dass sie die beste Schicht hatte. Stattdessen glaubte Geary bei ihr einen besorgten Gesichtsausdruck zu bemerken. »Was ist los?«
    »Ich weiß nicht.«
    Da sie sich weiter nicht äußerte, setzte sich Geary wieder auf seinen Platz und nickte Desjani zu, die ebenfalls irgendwie irritiert wirkte. »Wie sieht es da draußen aus?«
    »Gut.« Trotzdem schien sie sich darüber nicht zu freuen.
    »Woran stören Sie sich?«, wollte Geary wissen.
    »Das kann ich nicht sagen, Admiral. Woran stören Sie sich?«
    »Das kann ich auch nicht sagen.«
    Die Minuten zogen sich zäh dahin, aber schließlich blinkten Warnlichter auf dem Steuerdisplay auf, da sich die Syndik-Flotte in Bewegung gesetzt hatte.
    »Sie weichen dem Kampf aus«, stellte Desjani verblüfft fest.
    Die Kriegsschiffe der Syndiks hatten abgedreht und verließen ihre Positionen in der Nähe des Hypernet-Portals, jedoch nicht auf einem Vektor, der sie zu den näher kommenden Schiffen der Allianz geführt hätte. »Ich frage mich, wohin sie wollen«, wunderte sich Geary. Falls die feindliche Flotte vorhatte, sich immer wieder außer Reichweite der Allianz-Streitmacht zu begeben, würde sie als lästige und konstante Bedrohung über allem schweben. Im Normalraum konnten Menschen mit der Physik spielen, beispielsweise in der Gestalt von Trägheitsdämpfern, die es ihnen erlaubten, so schnell zu beschleunigen und abzubremsen, dass Schiffe und Besatzungen unter gewöhnlichen Umständen von den Fliehkräften zerrissen worden wären. Aber niemand hatte bislang einen Weg gefunden, wie man die simplen Faktoren Entfernung und Zeit in den Griff bekommen konnte. Die Syndiks waren einfach zu weit entfernt, als dass die Allianz-Flotte eine Chance gehabt hätte, sie zu fassen zu bekommen. Für ein Gefecht mussten die Syndiks schon deutlich näher herankommen, doch im Augenblick schienen sie daran nicht interessiert zu sein.
    »Wo immer die auch hin wollen, sie wollen auf jeden Fall nicht zu uns«, sagte Desjani, als die berechneten Vektoren sich von Kegeln zu immer dünner werdenden Linien veränderten, da die Syndiks ihren Kurs und die beabsichtigte Geschwindigkeit erreichten. »Sieht aus, als wollten sie ein Segment des Systems durchqueren. Sie fliegen zwar nicht von uns weg, aber nennenswert näher kommen sie auch

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