Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
identifizieren können?«
Iger schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Nichts sieht nach einem Kriegsgefangenenlager oder einem Arbeitslager aus, und es ist auch kein Komm-Verkehr zu diesen Themen feststellbar. Aber wir halten weiter Ausschau.«
»Gut, aber Vorrang hat die Suche nach dem Standort der Syndik-Führung. Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie etwas haben. Und halten Sie sich ran.« Er kannte Iger inzwischen gut genug, um zu wissen, dass seine Wortwahl den Mann dazu veranlassen würde, seine Abteilung auf Hochtouren arbeiten zu lassen.
Weniger als ein Tag, aber mindestens einige Stunden. Das war einfach viel zu viel Zeit, in der die Syndiks weitere Angriffe planen konnten, ehe sie zu Verhandlungen bereit sein würden. Aus Erfahrung wusste Geary, dass man leichter die Ausarbeitung eines Plans als seine Umsetzung verhindern konnte.
Da er seine Nachricht noch nicht an eine bestimmte Position schicken konnte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sie systemweit zu senden. Bevor er damit begann, setzte er sich zunächst gerader hin. »An die Mitglieder des Exekutivrats der Syndikatwelten: Hier spricht Admiral Geary, Befehlshaber der Allianz-Flotte. Wir sind gekommen, um diesem Krieg zu Bedingungen ein Ende zu setzen, die beide Seiten akzeptieren können. Wir werden den Krieg nach Möglichkeit durch Verhandlungen beenden, notfalls aber auch durch Gewaltanwendung. Dieser Übertragung folgt eine Liste mit Vorschlägen, die die Grundlage eines Friedensvertrags bilden sollen. Sehen Sie sich diese Liste sobald wie möglich an und reagieren Sie zustimmend darauf. Die Allianz-Streitkräfte in diesem System werden ihre Offensiven fortsetzen, bis ein Vertrag zustande gekommen ist.« Rione hatte das als einen Weg vorgeschlagen, um die Syndiks daran zu hindern, Verhandlungen so lange wie möglich hinauszuzögern. »Auf die Ehre unserer Vorfahren.«
Kaum hatte er geendet, hörte Geary Lärm vom hinteren Teil der Brücke. Verärgert drehte er sich um und sah, dass Rione mit den beiden anderen Senatoren dastand und sich mit ihnen über irgendetwas zu streiten schien. Desjanis Blick ließ vermuten, dass sie überlegte, ob sie die drei wohl verhaften lassen konnte, ohne sich damit Ärger einzuhandeln. »Entschuldigen Sie«, sagte Geary lauter als üblich, »aber wir stehen hier einer starken Streitmacht der Syndiks gegenüber, und es wäre uns lieber, wenn wir dabei nicht gestört würden.«
»Auch wenn wir damit schon eine ganze Weile leben müssen«, fügte Desjani leise genug hinzu, um von den Politikern nicht gehört zu werden.
Senatorin Costa machte eine großspurige Geste. »Admiral Geary, wir versuchen nur, einen gerechten Plan auszuarbeiten, wer wann den Beobachterposten auf der Brücke einnehmen kann.«
So, dass Costa und Sakai davon nichts sehen konnten, machte Rione eine entschuldigende Geste in Gearys Richtung. »Vielleicht sollten wir diese Diskussion woanders führen«, schlug sie vor, »wo wir die Besatzung nicht stören.«
»Zum Beispiel in der Arrestzelle«, murmelte Desjani.
»Tanya«, warnte Geary leise, dann hob er seine Stimme wieder an. »Ein guter Vorschlag, Madam Co-Präsidentin. Machen Sie das bitte unter sich aus.« Er wollte sich nicht einmischen, da er ansonsten fürchtete, die Geduld mit den Politikern zu verlieren und ihnen vorzuschreiben, wann wer auf der Brücke sein durfte. So etwas konnte allzu schnell zu einer Gepflogenheit werden, und er wollte sich nicht angewöhnen, Politiker herumzukommandieren, weil es genügend Leute in der Flotte und in der Allianz gab, die sich genau das von ihm wünschten.
Sakais Einstellung war nur schwer auszuloten, aber er war bereit, die Brücke zu verlassen. »Gut, Admiral. Wir gehen davon aus, dass wir umgehend benachrichtigt werden, wenn die feindliche Streitmacht eliminiert worden ist.«
Aus Sakais Mund hörte sich das an, als sei es eine reine Formsache, die Syndik-Flotte zu eliminieren, dachte Geary, aber nach außen hin nickte er nur und sagte: »Selbstverständlich.«
»Ich bin sehr stolz«, fuhr Sakai fort, »hier so viele tapfere Bürger von Kosatka zu sehen, die in dieser Schlacht eine so entscheidende Rolle spielen. Ohne ihr Opfer könnten wir heute nicht hier stehen.«
Desjani verdrehte die Augen, was Sakai nicht sehen konnte, und sagte dann in einem respektvollen Ton: »Vielen Dank, Senator.« Auch die Wachhabenden auf der Brücke gaben knappe, aber höfliche Bemerkungen von sich, dann zogen sich die drei Senatoren zurück.
Es wunderte Geary
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