Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
war in einem Winkel relativ zu der Position eingetroffen, an der sie sich aufgehalten hatte, als Geary das Kommando übernahm, gut ein Viertel entlang des äußeren Randes des Sternensystems vom Sprungpunkt, den die Flotte benutzt hatte, um nach Corvus zu entkommen. Drei Lichtstunden entfernt hing das Hypernet-Portal des Systems im Raum, und selbst auf diese beträchtliche Entfernung konnten die Sensoren der Flotte den dicken Schutzwall aus Minenfeldern unmittelbar vor dem Portal wahrnehmen, so zahlreich und dicht nebeneinander waren die Minen dort platziert worden. Gleich hinter dieser Barrikade warteten zahllose Handelsschiffe, an denen Hunderte SAS festgemacht waren, die sofort zuschlagen sollten, sobald die von den Minen in Mitleidenschaft gezogenen Allianz-Schiffe die Minenfelder hinter sich gelassen hatten. Hinter den Handelsschiffen und nur fünfzehn Lichtminuten vom Hypernet-Portal entfernt hatte sich die Flotte der Syndik-Verteidiger in Position gebracht, lediglich zwölf Schlachtschiffe und sechzehn Schlachtkreuzer, begleitet von immerhin einundsechzig Schweren Kreuzern, fünfzig Leichten Kreuzern und hundertsiebenundneunzig Jägern.
Das Wichtigste war aber die Erkenntnis, dass die Flottensensoren das Vorhandensein einer Schutzvorrichtung am Hypernet-Portal bestätigten. Zwar hatte vonseiten der Allianz niemand erwartet, dass sie fehlen könnte, dennoch wurden durch diese Meldung alle noch verbliebenen Zweifel ausgeräumt.
An anderer Stelle im System flogen ein paar Leichte Kreuzer und einige Jäger zwischen Planeten hin und her, und fast am anderen Ende des Sternensystems fand sich eine kleine Gruppe aus einem einzelnen Schlachtschiff und drei Schweren Kreuzern.
»Ich weiß ja, dass viele dieser Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer neu gebaut worden sind, aber wie kommen die an so viele Eskortschiffe?«, wunderte sich Geary.
»Sie müssen die Verteidigung aus zahlreichen Sternensystemen fast komplett abgezogen haben«, überlegte Desjani. »Wären wir auf direktem Weg hergekommen, hätte es eine Wiederholung des letzten Besuchs der Flotte in diesem System gegeben. Bis wir uns durch das Minenfeld gekämpft hätten, wären schon so viele Schiffe verloren gewesen, dass die Syndiks uns hätten besiegen können.« Ihr Blick wanderte über das Display. »Alles, was sich in einem fixen Orbit befindet, sind entweder auf Schienen montierte Geschütze oder Partikelstrahl-Batterien. Gut, dass Sie mit unseren Steinen sparsam umgegangen sind.«
Das Heimatsystem der Syndiks war ohne jeden Zweifel eine an Zielen reiche Umgebung. Neben den festen Verteidigungsanlagen wiesen die Planeten eine Vielzahl an Städten und Kolonien auf, doch die vorrangig besiedelte Welt wurde auch großflächig von Parklandschaften überzogen, in denen ausladende Villen standen, die mit so großem Abstand zueinander verteilt waren, dass die Bewohner der einen Villa von keinem Bewohner einer anderen gesehen werden konnten. »Sieht ja hübsch aus«, kommentierte Geary.
»Die Hauptwelt, die acht Lichtminuten vom Stern entfernt liegt, ist nahezu perfekt«, stimmte Desjani ihm zu. »Der viereinhalb Lichtminuten entfernte Planet ist viel zu heiß, aber der andere in fünfzehn Lichtminuten Entfernung scheint auch ganz passabel zu sein, weil sich dort etliche Kuppelstädte befinden. Und der zweiunddreißig Minuten entfernte Gasriese eignet sich hervorragend für den Bergbau. Ein gutes Sternensystem. Können wir es knacken?«
»Ja, das können wir. Fangen wir mit den fest installierten Verteidigungsanlagen an. Industrieanlagen und Transportsysteme behalten wir als Druckmittel erst einmal zurück. Die zerstören wir nur, wenn wir die Syndiks anders nicht an den Verhandlungstisch holen können.« Geary gab die Befehle an die Gefechtssysteme der Flotte ein. Er markierte die fixen Verteidigungseinrichtungen auf Planeten, Monden, Asteroiden und künstlichen Satelliten, außerdem Kommando- und Kontrollstationen und die mit den Einrichtungen verbundenen Sensorsysteme, dann ließ er von den automatisierten Systemen einen Bombardierungsplan erstellen. Die Zahl der Ziele war so groß, dass die Gefechtssysteme spürbar Zeit benötigten, ehe sie eine Lösung vorschlagen konnten. Als er die Zahlen sah, konnte sich Geary einen leisen Pfiff nicht verkneifen. »Ich muss veranlassen, dass die Hilfsschiffe mehr Steine für uns produzieren. Das hier wird unseren Bestand ziemlich schwinden lassen.«
Er bewegte den Finger zur Bestätigen-Taste, dann veränderte er
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