Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious
Diese Planeten sind für sie keine militärischen Ziele, sondern die Heimat von Menschen, deren Wohl für die Syndiks auf diesen Kriegsschiffen von Bedeutung ist.«
Desjani lächelte gehässig. »Jemand sollte ihnen erzählen, was ihre Führer mit dem Sternensystem vorhaben.«
»Richtig, das sollte jemand machen. Sobald die Flotte vor dem Hypernet-Portal sicher ist, werde ich mich wohl an jeden Syndik in diesem System wenden, damit sie alle erfahren, was ihre Führer für sie geplant haben, während sie selbst die Flucht ergreifen wollen, um sich in Sicherheit zu bringen.«
Rione beugte sich vor. »Glauben Sie, das wird auf den Schiffen zu einer Meuterei führen?«
»Ich glaube, wir haben eine Chance, einen Regierungswechsel auf den Syndikatwelten herbeizuführen, Madam Co-Präsidentin. Es wird davon abhängen, was die anderen Syndik-CEOs in diesem Sternensystem unternehmen werden. Schließlich werden sie ja erfahren, dass sie auch ersetzbar sind.«
»Der CEO, der die Flotte befehligt, wird einen Staatsstreich nicht unterstützen«, beharrte Costa. »Er weiß, dass derjenige, der dann an die Macht kommt, ihn uns zum Fraß vorwerfen wird.«
Das klang durchaus nachvollziehbar. »Dann hat man ihm das Kommando über die Flotte übertragen, weil die Syndik-Führer wissen, dass er zu ihnen steht, auch wenn er in deren Augen eigentlich ein Versager ist.«
»Egal, was er macht, es ist immer das Falsche«, merkte Desjani mit strahlendem Lächeln an. »Ich könnte mir niemanden vorstellen, der so etwas besser verdient hat als er.« Dann kniff sie die Augen zusammen und schaute skeptisch auf ihr Display. »Aber wenn die Besatzungen dieser vier Schiffe eine Meuterei anzetteln, dann wird sich Shalin gegen sie wenden. Er hat gar keine andere Wahl, weil die derzeitigen Syndik-Führer seine einzige Hoffnung sind.«
Rione nickte. »Ja, richtig. Also müssen wir uns darauf einstellen, diese vier Schiffe unter Umständen vor dem Rest der Flotte zu beschützen.«
»Wir sollen Syndik-Kriegsschiffe beschützen?«, rief Desjani mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und Abscheu dazwischen.
Geary atmete frustriert aus. Die Befehle für Duellos wurden von Minute zu Minute schwieriger.
So ungern er die Brücke auch verließ, musste Geary sich doch in sein Quartier zurückziehen, um Duellos den Einsatzbefehl zu erteilen. Er wollte nicht riskieren, dass irgendjemand diese Unterhaltung belauschen konnte oder durch die virtuelle Privatsphäre rings um den Kommandosessel mögliche Reaktionen beobachtete.
Duellos lehnte sich nach hinten und wirkte äußerlich völlig entspannt, da nur seinen Augen die Wachsamkeit und Anspannung anzusehen war. »Ein Kampf an drei Fronten? Das klingt ... interessant.«
»Ein einziges Durcheinander«, erwiderte Geary. »Würden Ihre Schlachtschiffe Syndik-Kriegsschiffe beschützen?«
»Nicht, wenn ich den Befehl so formuliere. Um das Syndik-Schlachtschiff zu beschützen, müsste ja erst einmal die Syndik-Flotte angegriffen werden. Das kann ich meinen Schlachtkreuzern befehlen, ohne mir Sorgen machen zu müssen, ob sie das auch ausführen.« Duellos seufzte. »Eigentlich würde ich ja am liebsten jedes feindliche Kriegsschiff in diesem System vernichten, damit die Syndiks anschließend allein zusehen können, wie sie zurechtkommen.«
»Wir benötigen jemanden, mit dem wir verhandeln können«, antwortete Geary und zögerte, da er den nächsten Teil des Befehls eigentlich nicht aussprechen wollte, ihm aber gar keine andere Wahl blieb. »Wenn Sie vor der Wahl stehen, dieses Kriegsschiff zu zerstören oder zuzulassen, dass es von der Syndik-Flotte wiedereingenommen wird, dann müssen Sie sicherstellen, dass diese Syndik-Führer uns nicht entwischen.« Nein, das genügte nicht. Er musste den Befehl eindeutig abfassen, er durfte keine vagen Formulierungen verwenden, die ihm zwar helfen würden, den Kopf aus der Schlinge ziehen zu können, die aber Duellos im Unklaren darüber ließen, was nun genau von ihm erwartet wurde. »Mit anderen Worten: Zerstören Sie das Schlachtschiff.«
Duellos nickte. »Und wer entscheidet, wann wir den Punkt erreicht haben, an dem das Schlachtschiff zerstört werden muss?«
»Sie werden zu dem Zeitpunkt einige Lichtstunden weit von mir entfernt sein, deshalb treffen Sie die Entscheidung abhängig von den Umständen. Egal, wie Sie sich entscheiden, meine Rückendeckung haben Sie in jedem Fall.«
»Als ich so etwas von einem Admiral gesagt bekam, hatte ich meine Zweifel, wie
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