Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious

Titel: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - Campbell, J: Die verschollene Flotte: Ein teurer Sieg - The Lost Fleet- Victorious Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
Vom Netzwerk:
Dampf erstarrte in der eisigen Luft gleich wieder. Ein Multispektral-Beobachtungssatellit der Flotte wurde im Orbit über dem Loch im Ozean ausgesetzt, sodass die Crew der Dauntless immer noch in die Tiefe schauen konnte, als der Planet längst hinter ihnen zurückfiel. Das Ergebnis empfand Desjani allerdings als enttäuschend. »Am Boden ist flüssiges Wasser, aber das stammt vermutlich nur von den eisigen Wänden. Ob wir tatsächlich bis zum Ozean unter dem Eis vorgedrungen sind, lässt sich nicht erkennen.«
    »Tut mir leid«, sagte Geary daraufhin. »Aber es ist immer noch ein gigantisches Loch.«
    »Können Sie sich vorstellen, wie das sein wird, wenn die Wände wieder gefroren sind? Steile, glatte Wände, fast ohne Reibungswiderstand, und das bis in etliche Kilometer Tiefe. Aber ich wette mit Ihnen, die Syndiks werden uns nicht dafür danken, dass wir ihnen eine Kletterwand geschenkt haben, die es wirklich in sich hat.«
    »Das sehe ich auch so. Vor allem wenn man bedenkt, dass der Eisozean jetzt in alle Richtungen auf Hunderte von Kilometern Risse aufweist.« Eigentlich war es albern, sich über solche Dinge zu freuen, aber es war immer noch besser als unentwegt auf das Hypernet-Portal zu starren.
    Noch eine Stunde, bis sie das Manöver beginnen konnten, das sie in den Windschatten des Sterns bringen würde. Wenn das Hypernet-Portal innerhalb der nächsten halben Stunde kollabierte, würde es eine grausame Ironie sein, weil die Rettung zum Greifen nah war. Trotz der völlig irrationalen Sorge, es könnte irgendetwas Verheerendes passieren, sobald er die Brücke der Dauntless verließ, rang Geary sich dazu durch, die kleinen Räume nahe dem Mittelpunkt des Schiffs aufzusuchen, wo die Besatzungsmitglieder zu den Ahnen beten konnten. In Augenblicken wie diesen schien es ihm eine gute Idee zu sein, um Hilfe und Gnade zu bitten. Zumindest konnte es nicht schaden. Er versuchte Michael Geary zu finden, aber weder sein Bruder noch sein Großneffe schienen ihm zu antworten. Schließlich streckte er die Hand aus, um die Flamme der zeremoniellen Kerze zu löschen, da verharrte er mitten in der Bewegung. »Ich habe deine Nachricht erhalten, Mike. Deine Enkelin Jane hat sie mir überbracht. Du fehlst mir auch.«
    Wenige Minuten später war er zurück auf der Brücke und betrachtete die Darstellung der Flotte auf dem Display, die sich scheinbar im Schneckentempo durch die Weiten des Sternensystems bewegte. Der Punkt, an dem sie sich hinter den Stern zurückziehen konnten, kam ihm dabei noch immer unendlich weit entfernt vor.
    Die letzten fünf Minuten dauerten länger als eine Ewigkeit. Auf der Brücke der Dauntless herrschte gebannte Stille, selbst beim Atmen schien jeder zu versuchen, keinen Laut von sich zu geben. Nur Desjani erweckte den Anschein, als könne das Ganze sie nicht beeindrucken, da sie damit beschäftigt war, routinemäßigen Verwaltungskram zu erledigen. Erst als Geary von der ihm als Flottenbefehlshaber zustehenden Autorität Gebrauch machte und sich auf seinem Display ansah, was Desjani eigentlich machte, erkannte er, dass sie die Seiten viel zu schnell umblätterte, als dass sie irgendetwas hätte lesen können.
    Der Zähler schlug auf null um, und als Geary daraufhin einmal tief durchatmete, fiel ihm erst auf, dass er mindestens im Verlauf der letzten dreißig Sekunden die Luft angehalten hatte. Während er zum Dank ein Stoßgebet hauchte, betätigte er die Komm-Taste an seinem Platz. »An alle Einheiten der Allianz-Flotte: Hier spricht Admiral Geary. Bei Zeit zwei fünf beschleunigen Sie auf 0,15 Licht und drehen dabei null vier Grad nach unten und drei sechs Grad nach Steuerbord. Einheiten, die zur Eingreiftruppe Eins gehören wechseln bei Zeit drei null auf die taktische Kontrolle von Captain Duellos auf der Inspire .«
    Von da an war es nur eine Frage der Zeit, da sich das Signal mit Lichtgeschwindigkeit in alle Richtungen bewegte und die am weitesten entfernten Einheiten erst nach einigen Minuten erreichte. Dann wartete Geary weiter, bis jedes Schiff den Befehl bestätigte, wobei die Symbole auf dem Display anzeigten, welches von ihnen verstanden hatte und bereit war. Danach hieß es weiter warten, bis die Zeit zwei fünf erreicht war.
    Desjani gab ihrem Steuer-Wachhabenden ein Zeichen, der tippte den Befehl für die Geschwindigkeits- und Kursänderungen ein. Die Dauntless neigte sich leicht nach vorn und zur Seite, dann schalteten sich die Hauptantriebseinheiten ein und trugen das Schiff voran,

Weitere Kostenlose Bücher