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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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einzuwenden haben.«
    Sie schüttelte den Kopf und wich wieder seinem Blick aus. »Warum sollte sie so etwas für mich tun?«
    »Ich könnte sie für Sie fragen.« Das war die verkehrte Erwiderung, wie er Riones glühenden Augen ansehen konnte. »Oder Sie fragen sie selbst. Glauben Sie, Desjani würde sich weigern?«
    Schließlich seufzte sie. »Oh nein. Nicht die ehrbare Captain Desjani. Sie würde sich sogar hinter einen Politiker stellen, wenn der sie nötig hat, nicht wahr? Vor allem wenn sie glaubt, dass der große Captain Geary es von ihr erwartet.«
    »Ich glaube schon, aber Sie können den Blödsinn vom ›großen Captain Geary‹ bleiben lassen. Ich versuche, Ihnen zu helfen, und Captain Desjani wird Ihnen helfen, wenn Sie sie darum bitten. Sie können sich Ihre verbalen Attacken also sparen.«
    Rione stand auf und betrachtete Geary mit einem suchenden Ausdruck in den Augen. »Sie werden nicht für alle Ewigkeit das Kommando über diese Flotte haben. Eines Tages werden Sie sie nach Hause bringen. Die lebenden Sterne allein wissen, wie Sie das anstellen wollen, aber irgendwie werden Sie es schaffen. Wenn Sie dann wollen, können Sie gleich am nächsten Tag in den Ruhestand gehen. Niemand in der Allianz würde Ihnen das verwehren. Wenn der Tag gekommen ist, an dem nicht länger die Verantwortung des Kommandos auf Ihnen lastet, wenn Vorschriften und Ehre Sie nicht mehr von einer persönlichen Beziehung zu einem Besatzungsmitglied abhalten können, möchten Sie dann lieber an jemanden wie mich gebunden sein, oder möchten Sie die Freiheit haben, mehr über eine Frau wie Tanya Desjani herauszufinden?«
    »Ich habe nie …«
    »Nein, und das werden Sie auch nicht. Zum Teufel mit Ihnen.« Rione drehte sich auf dem Absatz um und stürmte aus Gearys Kabine.
     
     
    Geary schreckte aus dem Schlaf hoch, als die Tür zu seiner Kabine aufging und sich dann wieder schloss. Er drückte auf den Lichtschalter, die schwache Nachtbeleuchtung schaltete sich ein, und dann sah er Victoria Rione, wie sie dastand und ihn stumm betrachtete.
    »Hallo, John Geary.« Sie kam mit etwas unsicheren Schritten auf ihn zu, setzte sich am Fußende auf sein Bett und stierte ihn an. »Willst du mich nicht fragen?«
    Er konnte deutlich riechen, dass ihr Atem nach Wein roch, obwohl sie so weit von ihm entfernt saß. »Was soll ich dich fragen?«
    »Wie es gelaufen ist.« Sie machte eine ausholende Geste. »Mit mir, mit meinen Vorfahren, mit Captain Desjani. Das wirst du doch sicher wissen wollen.«
    »Victoria …«
    »Nichts.« Sie schüttelte träge den Kopf, ihre Stimme klang belegt. »Ich habe ihnen erklärt, was passiert ist. Ich habe ihnen gesagt, wie sehr ich alles bedauere. Ich habe sie um Rat gebeten. Nichts. Ich habe nichts gespürt. Sie haben mir keine Antwort geschickt. Meine Vorfahren wollen mich nicht mal mehr zur Kenntnis nehmen, John Geary.«
    Schließlich setzte er sich auf. »Das kann nicht sein.«
    »Frag die ehrbare Captain Desjani! Zum Teufel mit ihr und zum Teufel mit dir.« Schwerfällig stand sie auf und begann sich auszuziehen.
    Geary stand ebenfalls auf. »Was machst du da?«
    »Ich gebe mich so, wie ich bin.« Sie ließ das letzte Kleidungsstück fallen, dann sank sie zurück aufs Bett und sah ihn an. »Mach schon, worauf wartest du?«
    »Du musst verrückt sein, wenn du glaubst, dass ich deine momentane Situation ausnutze.«
    »Weil du zu ehrbar bist? Mach dir nichts vor. Sei einfach für eine Weile Black Jack. Tu, was dir Spaß macht.«
    Er starrte sie an und versuchte, die Worte für eine passende Erwiderung zu finden.
    Rione redete weiter und schaute dabei an Geary vorbei, als sehe sie etwas anderes. »Du weißt, ich werde ihn umbringen, wenn es sein muss. Wenn Black Jack versucht, der Allianz zu schaden, und wenn es keinen anderen Weg gibt, um ihn zu stoppen, dann werde ich ihn umbringen. Zu viele andere sind schon gestorben, und ihr Opfer darf nicht vergebens gewesen sein. Vielleicht habe ich an dem Punkt meine Ehre verloren, als ich mir schwor, alles zu tun, um Black Jack aufzuhalten.« Mit Mühe kehrte ihr Blick zu ihm zurück. »Wirklich alles.«
    Es kam ihm nicht mühelos über die Lippen, doch er musste den Gedanken aussprechen, der ihm durch den Kopf ging. »Hast du deshalb angefangen, mit mir zu schlafen?«
    Sie bewegte die Lippen, schüttelte dann aber schwach den Kopf. »Nein«, flüsterte sie. »Ich glaube, nicht mal ich würde das tun.«
    »Nicht mal du? Du hast mal von Dingen gesprochen, die nicht mal

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