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Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi

Titel: Die Verschollene Flotte Fluchtpunkt Ixi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Campbell
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bloß um die Rettung der Allianz, sondern möglicherweise um das Überleben der gesamten menschlichen Rasse.
    Er wusste nicht, ob er die Kraft besaß, sich der Versuchung zu widersetzen, vor allem wenn er nicht zu sagen vermochte, welches der richtige Weg war, wenn die Existenz der Menschheit auf dem Spiel stand.
    Einen Moment lang überlegte er, Captain Desjani zu rufen, um sie zu diesen Dingen zu befragen. Aber Desjani würde womöglich Badayas Einstellung befürworten, und Geary wollte sich lieber nicht der Tatsache stellen, dass sie solch grenzenloses Vertrauen in ihn setzte. Sie hatte zu keiner Zeit besonderen Respekt vor Politikern erkennen lassen, wenn man einmal von Co-Präsidentin Rione absah. Natürlich gab sie sich nach außen hin respektvoll, doch ihr war deutlich anzumerken, dass sie der politischen Führung der Allianz nicht vertraute. Und jetzt hatte sich auch noch herausgestellt, dass sie mit ihrer Meinung keineswegs allein war.
    Vorfahren, was ist geschehen? Ich war der Ansicht, dass ich weiß, wie die Menschen in dieser Flotte denken, und mir klar ist, was sich durch ein Jahrhundert Krieg verändert hat. Aber jetzt muss ich eingestehen, dass ich vieles dabei gar nicht berücksichtigt habe und dass die Lage eigentlich viel ernster ist.
    Irgendwann schlief er ein, ohne Antworten auf die Fragen gefunden zu haben, die ihm zu schaffen machten.
     
     
    Etwas holte Geary aus dem Schlaf, ohne dass er wusste, was es war. Jemand saß in der Nähe. Er blinzelte, um in der Dunkelheit Konturen zu erkennen. »Madam Co-Präsidentin?«
    »Das ist richtig.« Sie sprach in einem gelassenen Tonfall, was ihn ganz erheblich beruhigte. »Mich wundert, dass Sie die Sicherheitseinstellungen nicht angepasst haben, um mir den Zugang zu Ihrem Quartier zu verwehren.«
    Er setzte sich auf und vertrieb den letzten Schlaf aus seinem Kopf. »Ich dachte, es wäre nicht schlecht, wenn Sie wissen, dass Sie weiter Zugang haben.«
    »Ich weiß einiges von dem, was ich an dem Abend sagte, als ich betrunken war, John Geary. Ich weiß, was ich zu Ihnen gesagt habe.«
    »Dass Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun werden, um Black Jack aufzuhalten. Ja, ich weiß.«
    »Ich habe mehr als nur das gesagt«, beharrte sie.
    »Dass Sie mich töten werden, wenn es sein muss«, erwiderte er. »Vielleicht ist es ja gar nicht so schlecht, dass diese Drohung über mir schwebt.«
    »Sie sind entweder sehr vertrauensvoll oder sehr naiv oder sehr dumm«, konterte sie aufgebracht.
    »Versuchen Sie’s mal mit ›sehr verängstigt‹«, schlug er ihr vor.
    »Angst vor sich selbst?«, fragte sie und redete gleich weiter, ohne seine Antwort abzuwarten. »Wie ich hörte, hat man Ihnen ein Angebot gemacht.«
    Er wünschte, er könnte ihr Mienenspiel sehen. Er hatte sich schon gefragt, ob Riones Spione in der Flotte davon irgendwie Wind bekommen würden. »Was haben Sie denn sonst noch so gehört?«
    »Dass Sie geantwortet haben, Sie würden darüber nachdenken.«
    »Nein, meine Antwort lautete, dass es dazu nicht kommen wird, und das habe ich klar und deutlich zu verstehen gegeben.«
    Daraufhin begann sie zu lachen. »Ach, John Geary. Sie wissen nichts über die erste Lektion, die jeder Politiker lernt. Was Sie sagen, interessiert nicht. Es zählt nur, was die Leute hören wollen. Jemand, der Ihnen die Kontrolle über die Allianz anbietet, will von Ihnen kein Nein hören.« Sie ließ eine kurze Pause folgen. »Sie sagten, Sie wollten mit mir reden. Ich nehme an, Sie fühlen sich versucht, nicht wahr?«
    »Ja«, gab er unumwunden zu. »Wegen der Hypernet-Portale.«
    »Sie vertrauen den Politikern nicht, was das Wissen über diese Waffe angeht, richtig? Ich kann es Ihnen nicht verübeln. Aber Sie trauen sich selbst nicht über den Weg, oder? Das war doch der Grund, warum Sie mir das Programm für die Energieberechnung gegeben haben, die beim Zusammenbruch eines Hypernet-Portals freigesetzt wird.«
    »Vielleicht sollten Sie der Diktator sein.«
    »Ich glaube, ich habe Ihnen genügend Beweise für meine eigenen Unzulänglichkeiten geliefert, John Geary.« Sie hielt inne und seufzte. »Sie haben mir die ungeschminkte Wahrheit gesagt, und ich habe sie als solche erkannt. Sie können jetzt gern wieder einen Witz darüber reißen, dass eine Frau Ihnen recht gegeben hat.«
    »Nein, danke.«
    »Bei meinen Vorfahren, Sie haben tatsächlich etwas über Frauen gelernt, nicht wahr? Warum ist diese Flotte nach Ixion unterwegs?«
    Sie wechselte so abrupt das Thema, dass er

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