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Die verschollene Symphonie

Die verschollene Symphonie

Titel: Die verschollene Symphonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Owen
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Maddox.
    »Mist«, sagte Juda. »Das habe ich nun davon, wenn ich meinen Gefühlen nachgebe.«
    »Geschieht Ihnen recht«, sagte Marisa.
    »Ich nehme an, es war alles nur vorgetäuscht«, sagte Juda sarkastisch. »Die Bestätigung durch die Amtsträger, die Tausenden von Menschen, die an dem feierlich aufgebahrten König vorbeizogen. Sie alle sollen nicht bemerkt haben, dass der Tote, um den sie trauerten, gar nicht der König war?«
    »Nein«, erwiderte Maddox. »Ich habe ihn mit eigenen Augen gesehen und die Untersuchungsberichte unterschrieben. Ich glaube, dass der Tote tatsächlich Ludwig gewesen ist – nur eben nicht das Original. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass wir eine Kopie von ihm gesehen haben müssen, auch wenn ich bis vor kurzem noch nicht wusste, wie so etwas glaubhaft in die Tat umgesetzt werden kann. Jetzt bin ich davon überzeugt, dass es eine tulpa gewesen sein muss.«
    »Und der Arzt?«, fragte Marisa. »War der auch eine tulpa?«
    »Seine Leiche muss eine gewesen sein«, sagte Maddox. »Denn der Arzt, den ich kennen gelernt habe, sitzt auf diesem Stuhl dort.«
    Doktor Syntax seufzte schwer.
    »Verdammt nochmal«, rief Juda. »Das war einer der Zusammenhänge, von denen ich gehofft hatte, dass er Ihnen entgehen würde.«
    »Aber warum wollten Sie das Ganze vor uns geheim halten?«, fragte Marisa. »Warum war es Ihnen – nach allem, was Sie uns bereits erzählt hatten – so wichtig, dass wir nicht alle Einzelheiten über Wagners Leben erfahren? So wichtig, dass Sie dafür sogar Herrn Schwan umgebracht haben?«
    »Ganz einfach«, sagte Galen müde. »Wenn wir erkennen, wie oft sich bereits jemand in die Entstehung dieser Zeitlinie eingemischt hat, wissen wir auch, dass wir seine Pläne immer noch durchkreuzen können.«
    Doktor Syntax stöhnte auf und verdrehte die Augen. Juda brachte ihn mit einem Zischen zum Schweigen und starrte Galen durchdringend an.
    »Sie überraschen mich immer wieder, Mikaal«, sagte er. »Sie haben das Ganze beinahe genauso schnell durchschaut wie ich. Mir ist es erst vor einigen Stunden vollkommen klar geworden, und das auch nur aufgrund einer Erinnerung aus meiner Kindheit, die mich plötzlich überkommen hat.«
    Marisa packte Galens Arm. »Was meint er damit?«
    »Er meint«, sagte Maddox langsam, »dass sie es verbockt haben. Sie haben die Umkehrung vermasselt. Überlegen Sie doch mal. Wenn es ausgereicht hätte, Galen zur rechten Zeit in Hagen zu verwandeln, um die Welle zu verankern, warum hätten dann Mitglieder dieser ›Verschwörung‹ überall in der Geschichte Ereignisse und Personen manipulieren müssen? Warum mussten sie auf Wagner, Liszt, Bruckner oder den armen Ludwig Einfluss nehmen? Ich sage es Ihnen: Weil aus irgendeinem Grund das ganze Vorhaben nicht so verlaufen ist, wie sie es sich vorgestellt hatten. Er hat eine Nachricht rückwärts in der Zeit an seine Komplizen geschickt, damit diese die Ereignisse von der Vergangenheit her wieder zu korrigieren versuchen. Mit Wagner haben sie angefangen, doch das war ein Fehlschlag. Dann kam Bruckner und dann Ludwig. Habe ich Recht?«
    »Sie sind nahe dran«, erwiderte Juda. »Abgesehen von ein paar kleinen Einzelheiten.«
    »Und die wären?«
    »Zunächst einmal gibt es keine Komplizen – nur mich. Und zweitens: Wenn man tatsächlich Ereignisse in der Vergangenheit beeinflussen könnte, um die Gegenwart zu verändern, würde es keine Rolle spielen, wenn Sie versuchen, meine Pläne zunichte zu machen. Ich könnte einfach zurückreisen und wieder von vorn anfangen.«
    Maddox wandte sich an Marisa. »Verstehen Sie jetzt, mit was für Menschen ich mich seit zweitausend Jahren herumschlagen muss? Und da fragen Sie sich, warum ich mich umbringen wollte?«
    »Ich denke, es wird langsam Zeit«, sagte Juda und zog das kleine Gerät aus seiner Tasche, das aussah wie ein Taschenrechner.
    »Treten Sie zurück«, warnte Galen die anderen. »Diese Anabasis-Maschine ist gefährlicher, als sie aussieht.«
    »Wirklich?«, sagte Doktor Syntax und zog das gleiche Gerät aus seiner Tasche. »Ich habe sie immer sehr nützlich gefunden.«
    »Denk an dein Benehmen, Zwei«, sagte Juda und gab eine Reihe von Zahlen in das Gerät ein. »Wir bekommen gleich Besuch.«
    Hätte es einen Lichtblitz oder einen Donnerschlag gegeben, dann wären Marisa und die anderen im Turm besser auf die folgenden Ereignisse vorbereitet gewesen. Aber es leuchtete weder ein Blitz auf, noch ertönten Donner oder Fanfaren. Von einem Augenblick auf den

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