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Die Verschwörung des Bösen

Die Verschwörung des Bösen

Titel: Die Verschwörung des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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Übungen ist keiner zurückhaltend mit Schlägen.«
    »Sobek der Beschützer ist nicht mehr Herr der
    Sicherheitskräfte. Die daraus entstandenen Verhältnisse sind für uns von Vorteil. Schon bald bekomme ich Hinweise, wie wir ins Innere des Palastes gelangen. Dann brauche ich einen tapferen Mann, der willens und fähig ist, Sesostris zu töten.«
    »Das trifft auf alle meine Leute zu, Herr, aber ich möchte Euch jemanden vorschlagen: einen bösartigen und schnellen Syrer. Bisher ist es niemand gelungen, ihn zu besiegen. Sein Hass auf Ägypten ist so groß, dass er mit dem größten Vergnügen das ganze Land verwüsten würde! Den Pharao zu töten, wäre für ihn wahrscheinlich eine große Genugtuung.«

    Es war stockfinster. Hätte Gergu die Gegend nicht bei Tageslicht besichtigt, hätte er sich jetzt bei Nacht hier ziemlich schwer getan. Die verfallenen Gebäude auf diesem Grundstück wurden vermutlich bald abgerissen, um neuen, größeren Häusern Platz zu machen.
    »Zeig dich, Narbiger.«
    Keine Antwort.
    Gergu bekam plötzlich Angst. Vielleicht wollte ihn der Dockarbeiter ja überfallen und ausrauben? Im Kampf mit diesem Muskelpaket hätte der Oberaufseher der
    Getreidespeicher keine Chance.
    »Zeig dich, oder ich gehe wieder.«
    »Ich bin hier«, sagte eine raue Stimme.
    Gergu ging etwas weiter und entdeckte den Libyer, der mit verschränkten Armen an einer Mauer lehnte.
    »Hat dein Bruder mit dir geredet?«
    »Ja, hat er.«
    »Und bist du einverstanden?«
    »Natürlich nicht. Ich lass mir nichts befehlen.«
    »Das ist aber schlecht für deinen Bruder.«
    Der Hafenarbeiter nahm die Arme herunter.
    »Was soll das heißen?«
    »Das soll heißen, dass ihn die Abteilung zur Bekämpfung von Schmuggel festgenommen hat und sein Schicksal von deiner Zustimmung abhängt.«
    »Ich brech dir die Knochen!«
    »Damit kannst du deinen Bruder auch nicht retten. Wenn du mir nicht gehorchst, muss er sterben.«
    Der Libyer spuckte auf den Boden. »Was willst du von mir?«
    »Nachdem du schon mehrere Menschen getötet hast, wirst du nicht zögern, es wieder zu tun.«
    »Kann schon sein.«
    »Bisher hast du nur kleine Fische erledigt, Narbiger. Würdest du auch einen bedeutenden Mann töten?«
    »Bedeutend oder nicht, was macht das für einen Unterschied?
    Am Ende ist jeder ein armer Kerl.«
    »Sogar der Pharao?«
    Der Libyer drückte sich gegen die Wand.
    »Der Pharao ist ein Gott!«
    »Genauso wenig wie du und ich.«
    »Verschwinde, ich will nichts mehr hören!«
    »Du hast die Wahl zwischen deinem Bruder und Sesostris. Wenn du dich weigerst, wird er noch heute Abend hingerichtet.«
    »Der Pharao steht unter einem magischen Schutz.«
    »Falsch, die Lage hat sich geändert.«
    »So, was ist denn geschehen?«
    »Sobek der Beschützer wurde seiner Ämter enthoben. Ohne ihn ist jeder Zauber wirkungslos. Der König ist auch nur ein Mensch.«
    »Was ist mit den Wachen?«
    »Die Leibwache, die Sobek ausgebildet hat, wurde entlassen. Und wir kümmern uns darum, dass du ohne Schwierigkeiten bis zu den Gemächern von Sesostris gelangst.«
    »Wann und mit welcher Waffe?«
    »Eine Waffe kriegst du von uns. Wann es so weit ist, lasse ich dich wissen. Verlass dein Versteck nicht mehr und warte.«
    »Was ist mit meinem Bruder?«
    »Er bleibt gefangen, bis du deinen Auftrag erledigt hast. Danach seid ihr beide reich. Dann müsst ihr nicht mehr stehlen, ihr braucht euch nicht mehr zu verstecken und auch nicht mehr zu arbeiten. Dich und deinen Bruder wird man wie Helden behandeln. Ihr wohnt in einem schönen Haus und habt eine Menge Dienstboten. Aber bitte, es steht dir frei abzulehnen.«
    »Ich mache es.«

    Der Gehilfe des Metzgermeisters war ein fleißiger und fröhlicher junger Mann, der seinen Beruf bedachtsam erlernte und jede Anweisung seines Lehrers genauestens befolgte. Dank solch anspruchsvoller Fachkräfte galt die Metzgerei vom Ptah-Tempel als eine der besten im ganzen Land.
    »Ich habe gute Neuigkeiten«, erzählte er Iker. »Ich heirate bald. Wenn du wüsstest, wie süß sie ist! Ihre Eltern waren zwar nicht leicht zu überzeugen, aber nachdem sie sich jetzt für mich entschieden hat, mussten sie einfach einwilligen.«
    »Ich wünsche dir viel Glück.«
    »Du denkst wohl noch nicht ans Heiraten?«
    »Nein.«
    »Bist du nicht vielleicht ein bisschen zu ernsthaft?«
    »Wenn man aus der Provinz kommt und sich hier in Memphis niederlassen will, ist das ziemlich schwierig. Deshalb will ich erst mit meiner Ausbildung vorankommen. Dann

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