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Die Versuchung

Die Versuchung

Titel: Die Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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passiert?«
    »Der Vertrag, den Sie unterschreiben, gilt auch für Ihre Erben und Rechtsnachfolger.« Mit einem Kopfnicken wies er auf Lisa. »Ihre Tochter würde die Gewinne erhalten und am Ende der Zehn-Jahres-Periode auch das Kapital. Außerdem habe ich eine Vollmacht. Ich habe mir die Freiheit genommen, bereits den notariellen Teil auszufüllen. Ich bin ein Mann mit vielen Talenten.« Er lachte leise und hielt LuAnn aus der Dunkelheit die Unterlagen und einen Stift entgegen. »Es ist überall dort angekreuzt, wo Sie unterschreiben müssen. Ich bin sicher, Sie sind mit den Bedingungen zufrieden. Ich habe Ihnen ja von Anfang an gesagt, daß sie großzügig sein werden, nicht wahr?«
    LuAnn zögerte einen Moment.
    »Gibt es ein Problem, LuAnn?« fragte Jackson scharf.
    Sie schüttelte den Kopf, unterschrieb rasch und gab ihm die Dokumente zurück. Jackson nahm die Papiere und öffnete ein Fach in der Innenverkleidung der Limousine.
    LuAnn hörte, wie Jackson auf Tasten tippte; dann folgte ein lautes Quietschen, und dann herrschte Stille.
    »Faxgeräte sind großartig«, sagte Jackson. »Besonders, wenn die Zeit drängt. In zehn Minuten wird das Geld telegrafisch auf mein Konto überwiesen.« Er nahm die Papiere aus dem Gerät und legte sie wieder in die Aktentasche.
    »Ihr Gepäck ist im Kofferraum. Flugtickets und Hotelreservierungen habe ich bei mir. Für die ersten zwölf Monate habe ich Ihre Route geplant. Sie werden viel unterwegs sein, in wunderschönen Gegenden. Ich habe Ihren Wunsch erfüllt, nach Schweden zu fliegen, ins Land Ihrer Ahnen. Stellen Sie sich einfach vor, Sie würden einen sehr, sehr langen Urlaub machen. Vielleicht schicke ich Sie zum Schluß nach Monaco. Dort zahlen Sie keine Einkommensteuer. Nun, da ich jedoch ein übervorsichtiger Mensch bin, habe ich eine Tarnbiographie für Sie entworfen und bis in alle Einzelheiten dokumentiert.
    Hier ist die Kurzfassung: Sie haben die Vereinigten Staaten als ganz junges Mädchen verlassen und einen reichen Ausländer geheiratet. Für die Steuerbehörde stammt das ganze Geld von Ihrem Mann. Verstehen Sie? Das Kapital wird nur im Ausland liegen. Die amerikanischen Banken müssen alles der Steuerbehörde melden. Von Ihrem Geld aber wird sich niemals auch nur ein Cent in den USA befinden. Doch vergessen Sie nicht, daß Sie als Bürgerin der Vereinigten Staaten mit einem amerikanischen Paß reisen. Möglicherweise wird ein Teil Ihres Reichtums nach hier zurückfließen. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Aber das ganze Geld gehört ja Ihrem Mann, der kein amerikanischer Bürger ist, der niemals in diesem Land gewohnt hat, der in Amerika kein Geld verdient, auch nicht durch Investitionen oder Geschäfte mit den USA . Deshalb kann die Steuerbehörde Ihnen nichts anhaben.
    Ich möchte Sie nicht mit den komplizierten Steuergesetzen langweilen, die auf Zins- oder Kapitalerträge anzuwenden sind, welche aus den Vereinigten Staaten stammen, zum Beispiel Zinsen aus Bundesanleihen oder Aktienerträge amerikanischer Konzerne oder Gewinne aus anderen Transaktionen oder Grundstücksverkäufen, die unmittelbare Verbindungen mit den Vereinigten Staaten haben. Über so etwas kann man sehr schnell stolpern, wenn man nicht aufpaßt. Meine Mitarbeiter kümmern sich um diese Angelegenheiten. Glauben Sie mir, Sie werden keine Probleme damit haben.«
    LuAnn streckte die Hand nach den Flugtickets aus.
    »Noch nicht, LuAnn. Wir müssen noch einige Schwellen überwinden. Die Polizei«, sagte er.
    »Darum habe ich mich schon gekümmert.«
    »Ach ja?« Jacksons Stimme klang unüberhörbar erheitert. »Na, dann seien Sie nicht überrascht, wenn in genau dieser Minute die besten Ordnungshüter New Yorks an jedem Flughafen, Bahnhof und Busbahnhof Posten beziehen. Da Sie als Tatverdächtige bei einem Kapitalverbrechen über die Staatsgrenze Georgias geflohen sind, dürfte inzwischen auch das FBI verständigt sein. Und diese Leute sind clever. Die warten nicht geduldig in Ihrem Hotelzimmer, bis Sie hereinspaziert kommen.« Er schaute aus dem Fenster der Limousine. »Wenn wir durchfahren, können wir in vierzig Minuten am John-F.-Kennedy-Flughafen sein, sogar bei diesem Verkehr. Allerdings müssen wir noch einige Vorbereitungen treffen. Dadurch hat die Polizei zwar mehr Zeit, ihr Netz auszulegen, aber das müssen wir in Kauf nehmen.«
    Während Jackson sprach, spürte LuAnn, daß die Limousine langsamer wurde und hielt. Dann hörte sie ein langgezogenes metallisches Geräusch, wie das

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