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Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition)

Titel: Die vertauschte Braut: Historischer Liebesroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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und er wollte nicht sterben. »Gott, ich schwöre dir, wenn ich hier in einem Stück rauskomme, mache ich für keine Frau der Welt mehr so etwas Blödes.«
    Er öffnete die Augen, ließ sich auf den Bauch sinken und begann zu kriechen.

K APITEL 1
    In der lieblichen ihrem kühnen jungen Heldin Herzen erwachte eine Freude, so vollkommen erfüllend, wie sie es noch nie erlebt hatte!
    aus dem Tagebuch von Ginesse Braxton
    1905, AUF DER L YDONIA, EINEM BRITISCHEN P ASSAGIERSCHIFF MIT K URS AUF A LEXANDRIA , Ä GYPTEN
    A n der Seekrankheit stirbt man nicht, Miss Whimpelhall«, erklärte Ginesse Braxton. Ganz sicher war sie sich da zwar nicht, aber sie ging davon aus, dass man nicht log, wenn man nicht absichtlich die Unwahrheit sagte. Leider schienen diese Worte ihre Patientin nicht zu trösten, sondern eher den gegenteiligen Effekt zu haben.
    »Das sollte man aber.« Eine Frau, die ein paar Jahre älter war als Ginesse, zog sich über den Bettrand und umklammerte das Gestell. Lange, glatte Strähnen roten Haares schwangen beim Rollen und Krängen des Schiffes hin und her. »Es ... wäre ... eine Gnade.«
    Ginesse tätschelte ihrer Patientin die Hand. Seit vier Tagen spielten sie diese Szene in verschiedenen Variationendurch und obwohl ihr die arme Miss Whimpelhall schrecklich leidtat, konnte sie nicht wirklich mit ihr fühlen, denn ihre eigene Gesundheit war geradezu unverschämt robust.
    Mit dem Fuß bremste sie eine vorbeischlitternde Porzellanschüssel ab, hob sie auf und streckte sie Miss Whimpelhall einladend entgegen. Die schüttelte jedoch den Kopf und schloss fest die Augen. »Es tut mir so schrecklich leid, dass ich Ihnen so viele Unannehmlichkeiten bereite, Miss Braxton. Bitte vergeben Sie mir. Ich bin die reinste Plage.«
    »Aber überhaupt nicht.« Noch nie hatte sie eine so bescheidene und demütige Person getroffen, wie Miss Whimpelhall es war, und da weder Ginesse selbst noch irgendein Angehöriger ihrer engeren Familie mit diesen beiden Eigenschaften sonderlich vertraut war, faszinierte sie das umso mehr. Noch faszinierender war allerdings Miss Whimpelhalls persönliche Geschichte. Sie war auf dem Weg zu ihrem Verlobten, der eine englische Garnison in Ägypten befehligte, um ihn zu heiraten. Was Miss Whimpelhall zu einer waschechten Romanheldin machte.
    Ginesse kannte sich mit Heldinnen aus. Als einzige Tochter ihres Elternhauses, war sie aus der unappetitlichen Realität eines Lebens, das sie mit sechs ungewaschenen kleinen Brüdern teilte, in die Welt der Bücher entflohen, in der sich Männer durch ihre Tapferkeit und ihren Mut auszeichneten und nicht durch ihre Fürze und Rülpser. Später, nachdem sie aus Ägypten verbannt undnach England geschickt worden war, hatte sie ihr Heimweh durch das Schreiben eigener Abenteuergeschichten gelindert. Tatsächlich hatte ein Boulevardblättchen sogar einmal eine davon abgedruckt.
    Doch sie ging mit ihrem Faible nicht hausieren, sie hielt es sorgsam geheim. Besonders Männern fiel es ohnehin schon schwer genug, eine romantische Neigung mit Intelligenz unter einen Hut zu bringen. Das Letzte, was sie brauchte, waren weitere Hindernisse auf ihrem Weg zu akademischem Ruhm.
    Miss Whimpelhall stöhnte weiter. »Vielleicht ist das hier ja die Hölle«, ächzte sie. »Vielleicht ist das hier die Hölle und ich werde mich bis in alle Ewig... Ewig... Ew...« Sie schaffte es nicht bis ans Satzende. Zum Glück hielt Ginesse noch immer die Schüssel parat.
    »Aber«, meinte Ginesse ein paar Minuten später, »wenn das hier die Hölle wäre, dann müsste ich ja ein Dämon sein und
das bin ich nicht
.« Sie lachte, um zu untermauern, was für eine absurde Vorstellung das war. »Du meine Güte. Nein, also wirklich.«
    Sie wedelte flüchtig mit der Hand durch die Luft. »Ach, vielleicht gab es da mal den einen oder anderen Vergleich in diese Richtung, als ich noch ein Kind war und wie alle Kinder mal etwas Unbesonnenes getan habe.« Ihre Stimme klang nicht so unbeschwert, wie sie es sich gewünscht hätte. »Nichts, was es gerechtfertigt hätte, dass einem derart geschmacklose Dinge nachgesagt werden.«
    Sie zwang sich zu einem heiteren Tonfall. »Aber wie schon gesagt, damals war ich ein Kind. Das ist
sehr
lange her.«
    Ein mattes Lächeln erschien auf Miss Whimpelhalls Gesicht. »Wirklich schon so lange? Sie sind doch immer noch sehr jung.«
    »Ich bin einundzwanzig«, entgegnete Ginesse. »Ich habe einen Abschluss in Antiker Geschichte und werde bald einen weiteren

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