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Die Verwandlung - Blutsbande 1

Die Verwandlung - Blutsbande 1

Titel: Die Verwandlung - Blutsbande 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Armintrout
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sicher, ich werde einen angemessenen Verbandskasten im Wachhaus finden.“
    Ich wusste nicht, wie ich ihn hinausschicken sollte. „Tun Sie das. Sofort.“
    Nachdem er hinausgegangen war, ging ich in mein Badezimmer und ließ das Wasser laufen, bis es richtig heiß war. Ich nahm ein Handtuch von der Stange und hielt es in das Wasser, dann rannte ich in den Salon. Ich wischte alle Oberflächen ab: die hölzernen Armlehnen und den geschwungenen Rücken des antiken Sofas. Ich rannte hin und her, sobald das Handtuch kalt geworden war. Es war zwar nicht steril, aber es musste reichen.
    Clarence kam zurück und ich rannte ihn fast um, um den Verbandskasten zu bekommen, den er brachte. Ich bat ihn, die Bettlaken auf das Sofa zu legen. Er überraschte mich, indem er sie vorsichtig auf dem Sofa ausbreitete und gewandt die Ecken um die Kissen legte.
    Ich öffnete den Verschluss der kleinen Kühltasche, in der sich meine wichtigsten Utensilien befanden. Ich setzte mich und sah mir den Inhalt an. Es gab verschiedene Sorten Gaze, Verbandsstoff, Klebeband, Tablettenröhrchen und sogar aseptisch verpackte Skalpelle.
    „Das bekommen hier die Wachen?“
    „Er will nicht, dass sie ins Krankenhaus müssen. Das würde zu viele Fragen aufwerfen“, erklärte Clarence mir.
    Ich sah ihn scharf an. „Und wenn sie sterben?“
    „Dann werden die anderen Wachen zum Begraben eingeteilt“, antwortete er emotionslos.
    Ich sah aus dem Fenster, hinter dem der Himmel sich rosa färbte. „Was ist mit den Lieblingen?“
    „Sie werden nicht hier draußen begraben. Die Wachen kommen hinter das Wachhäuschen, im hinteren Teil des Gartens bei dem Labyrinth. Die Lieblinge kommen in den Keller, das übernehme ich.“
    „In den Keller? Hier im Haus?“ Ich stellte mir vor, dass unter uns haufenweise Leichen verwesten. Ich bekam eine Gänsehaut.
    „In Fässer. Ich fülle sie mit Zement auf und alle zwei Wochen fahren die Wachen hinaus und versenken sie im See“, antwortete Clarence.
    „Wie bei der Mafia.“ Sollte der Michigan Sea jemals austrocknen, würde ich wetten, dass man Hunderte von Fässern mit Opfern der Chicagoer Mafia finden würde. Und Kisten und wahrscheinlich ebenso viele Schuhe, die in perfekten Kartons aus rechteckigem Zement steckten.
    „Danke sehr, Clarence, das war sehr aufschlussreich.“
    „Ich schaue nach ihrem jungen Mann“, antwortete er nur. Dann ging er.
    Ich nahm das Papier und den Stift, den er mir gebracht hatte, und ging ins Schlafzimmer. Ich wusste nicht, wie ich den Brief an Nathan beginnen oder was ich ihm sagen sollte: „He, sei ein bisschen nachsichtig mit deinem Jungen, obwohl er dir weggelaufen ist“ hörte sich nicht wirklich positiv an. „Gewöhn’ dich dran, du großes dummes Baby“ war hingegen aggressiver, als ich es gern hätte.
    Frustriert ging ich zum Fenster und seufzte. Bald musste ich die Vorhänge gegen das Sonnenlicht schließen, aber in der noch dunklen Morgendämmerung bemerkte ich etwas da draußen, was mir bisher entgangen war. Es gab eine kleine Lücke in der von Efeu überwucherten Mauer, die das Anwesen umschloss. Es war eine Pforte, aber sie wurde von keinen Posten bewacht.
    Ich wollte sofort hinunterrennen, um sie mir genauer anzusehen, aber gleich morgens in Flammen aufzugehen, schien mir nicht der rechte Weg, den Tag zu beginnen. Ich zog die Vorhänge zu und setzte mich hin, um den Brief zu schreiben.
    Nathan,
    Ziggy ist bei mir. Warte auf mich bei der Pforte an der Seitenmauer nach Sonnenuntergang. Sei pünktlich, ich werde dich nicht treffen können, wenn Cyrus erst einmal wach ist.
    Carrie.
    Die Sonne ging auf, aber ich konnte nicht einschlafen. Nicht bis ich sicher wusste, dass Ziggy die Nacht überlebt hatte. Aber irgendwann überkam mich der Schlaf, und ich nickte auf einem der Sessel im Salon ein. Es muss gegen neun Uhr morgens gewesen sein, als ich aufwachte, da ich langsame Schritte vor meiner Tür hörte. Ziggy lehnte gebeugt an Clarence schmalen Schultern, während der alte Mann ihn in das Zimmer führte.
    „Helfen Sie mir“, brachte der Butler hervor, und ich eilte zu ihm. Ziggy jammerte, als ich ihn gegen mich lehnte, und ich fühlte, dass er unter dem Bettlaken, in das er eingewickelt war, nackt war. Als ich ihn auf die Couch legte, sah ich die frischen Bissspuren, die fast jeden Zentimeter seiner Haut bedeckten. Und ich sah die Wunde, die ich ihm zugefügt hatte. Mir drehte sich der Magen um.
    „Ma’am“, sagte Clarence, als er mir mit einer steifen Verbeugung

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