Die vier Ziele des Lebens
lieber selbstständig arbeiten? Da könnten wir auch fragen, weshalb manche Sportler Olympiateilnehmer werden und andere in der Kreisliga bleiben, oder weshalb manche Leute hinter der Kamera stehen und andere davor. Wir könnten eine Reihe von Faktoren als Gründe anführen – Erbanlagen, Platz in der Geburtenfolge, Lebenserfahrung, Überzeugungen, Selbstbild, Bildung, sozialer und wirtschaftlicher Status, Vorbilder, Freunde, Netzwerke, Familienrückhalt, Energieniveau, Antrieb, Begabung, Intelligenz, Kontakte, Standort, Wirtschaftslage und irgendetwas an Zufall oder Bestimmung.
Die bei Ihnen gegebene Mischung solcher Faktoren bestimmt Sie vielleicht für eine untergeordnete Position oder treibt Sie hinauf in die Chefetagen, wo die Luft dünner und der Druck trotzdem höher ist.
Wer aufsteigt, wird vielleicht glücklicher und zufriedener sein als die Menschen in den Niederungen – vielleicht aber auch nicht. Wichtig ist, dass Sie eine nach den besprochenen Kriterien für Sie geeignete Arbeit finden, sich dabei aber weitere Chancen offenhalten. Sie müssen nicht mit Ihrem Beruf verheiratet sein, Sie müssen sich nicht für ein ganzes Arbeitsleben an einen einzigen Arbeitgeber binden (das tut er ja andersherum auch nicht). Es ist also völlig in Ordnung, die Gelegenheiten auf Ihrem Gebiet im Auge zu behalten oder sogar das Metier zu wechseln, wenn ein anderes besser zu Ihren Begabungen, Wertvorstellungen und Interessen passt.
Zwei Erfolgsgeheimnisse für Selbstständige: Ich sage manchmal, dass ich einen Chef habe, der extrem viel von mir verlangt – mich selbst nämlich. Wenn Sie auch in dieser Lage sind, will ich Ihnen hier zwei Dinge verraten, die Ihre Erfolgsaussichten erheblich steigern: Sie müssen das, was Sie tun, wirklich beherrschen, und Sie müssen wissen, wie Sie es an den Mann bringen (oder jemanden dafür bezahlen, dass er es für Sie tut). Wenn Sie in etwas wirklich gut sind, aber sich nicht verkaufen können, dann denken Sie daran, dass Ihr kleines Unternehmen nur Leuten dienen kann, die wissen, dass es Sie gibt.
Ihre Führungsqualitäten
Was man in einer Führungsposition können muss und für was man zuständig ist, habe ich gelernt, als ich Turner am College trainierte. Als Trainer hatte ich Vorgaben zu machen, Feedback zu geben und eine anregende, produktive Atmosphäre zu schaffen, in der kreative Ideen möglich waren. Ich musste korrigieren, motivieren, Rückhalt geben und wo nötig Fehler ausmerzen. Das sind in anderen Lebensbereichen die Aufgaben von Geschäftsleitung und oberem Management, von Politikern, Eltern, Trainern, Lehrern und Mentoren jeder Art.
In jeder Rolle, daheim oder im Beruf, üben Sie Einfluss auf die Menschen in Ihrer Umgebung aus. Sie lehren und führen durch Ihr Vorbild, einfach weil die anderen sehen, was Sie tun. Zum Führen sind wir also eigentlich alle berufen, unabhängig von unserem Status oder von unserem Platz in irgendeiner Hierarchie. Tyrannen, Diktatoren und Despoten können machtvolle Herrscher sein, aber als Führungsgestalten versagen. Es gibt Vorstandsvorsitzende, denen ganz entscheidende Führungsqualitäten fehlen, und jemand anderes arbeitet vielleicht in der Poststelle und ist anderen ein Ansporn, gute Arbeit zu leisten. Führungsrollen können uns auch im Freundes- und Familienkreis zufallen.
Worin bestehen denn nun die entscheidenden Führungsqualitäten? Überlegen Sie beim Durchlesen der folgenden
Punkte einmal, wie Sie diese Qualitäten unter Freunden, Angehörigen und Kollegen vertreten (oder vertreten könnten).
Als jemand, der führt, geben Sie ein Vorbild. Albert Schweitzer hat einmal gesagt: »Das gute Beispiel ist nicht eine Möglichkeit, andere Menschen zu beeinflussen, es ist die einzige.« Sie verkörpern selbst die Qualitäten, die Sie bei anderen sehen möchten.
Als jemand, der führt, geben Sie Rückhalt, wo es notwendig ist. Wie viel Sie wissen, ist den Leuten egal, es sei denn, sie wissen, dass sie Ihnen nicht egal sind. Rückhalt kann heißen, dass Sie die Latte hoch legen und dann fragen: »Was brauchst du an Unterstützung, um dieses Ziel zu erreichen ?«
Als jemand, der führt, vermitteln Sie höhere Zielsetzungen und motivieren auf diese Weise. Sie halten sich und anderen bei allen Arbeitsschritten ein sinnstiftendes Gesamtbild vor Augen und machen die Arbeit zu einem dienstorientierten Vorhaben. Sie machen deutlich, dass Aufgaben kein Selbstzweck sind, sondern Mittel der persönlichen Entwicklung. So heben Sie das
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