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133 - Die Letzte ihrer Art

133 - Die Letzte ihrer Art

Titel: 133 - Die Letzte ihrer Art Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Der Marinestützpunkt lag ganze zwei Kilometer Luftlinie entfernt.
    Für Kampfhubschrauber war das nur ein Katzensprung. Kerry hörte bereits das dumpfe Flappen der Rotoren, als die ersten Soldaten die Front des nach außen unscheinbaren Lagerhauses erreichten. Vier Männer in grün gefleckten Tarnanzügen passierten ein herabgelassenes Rolltor und nahmen links und rechts des Hauptzugangs Aufstellung.
    Einer von ihnen sprühte schwarze Farbe auf das Objektiv der darüber angebrachten Überwachungskamera, ein anderer brachte die mitgeführte Haftladung in Höhe des Türschlosses an.
    Die Läufe der Maschinenpistolen zu Boden gerichtet, rückten sie zur Seite.
    Eine dumpfe Explosion erfolgte, nicht viel lauter als eine Fehlzündung. Doch sie besaß genügend Wucht, das stählerne Türblatt nach innen zu drücken. Zwei Tritte mit dem Kampfstiefel besorgten den Rest. Der Weg lag frei.
    Die Männer mit der grünen Tarnschminke im Gesicht stürmten durch aufsteigende Rauchschleier ins Innere. An zwei Nebeneingängen spielten sich ähnliche Szenen ab. Zügig aber geordnet drangen die Einsatzkräfte in Anupam Khans Hauptquartier ein.
    Gleichzeitig jagten drei schwere Hubschrauber vom Typ Westland Gazelle über Kerry hinweg. Erst auf Höhe des dreistöckigen Gebäudes stoppten sie ab. Aus den offenen Seitenluken rollten Seile herab. Noch ehe die Enden aufs Dach knallten, rutschten die ersten Royal Marines in die Tiefe.
    Innerhalb weniger Sekunden waren sie alle heraus.
    Vierundzwanzig Elitesoldaten, die sich blitzschnell über das Dach verteilten, die Oberlichter mit den Gewehrkolben einschlugen und in die darunter liegenden Büros sprangen.
    Bisher war kein einziger Schuss gefallen, doch nun, da das Geschehen komplett aus seinem Blickfeld geriet, fühlte B.J.
    Kerry Nervosität in sich aufsteigen. Beide Hände fest ineinander verschränkt, lauschte er angestrengt auf die Durchsagen der Kampfgruppen.
    »Alles hinlegen!«, dröhnte es immer wieder aus dem Knopflautsprecher in seinem rechten Ohr. »Hände deutlich sichtbar vom Körper spreizen! Handflächen nach oben! Schneller! Wird’s bald?!«
    Je länger alles reibungslos verlief, desto mehr gedieh die Hoffnung, Khans private Sicherheitskräfte überrumpeln zu können. Aber dann folgte das, was schon die ganze Zeit zu befürchten stand: »Waffe fallen lassen! Hören Sie nicht? Sie sollen die Waffe fallen lassen!«
    Schüsse peitschten durch das Gebäude. Zuerst vereinzelt, dann ganze Garben.
    Obwohl sie den typischen Klang britischer Enfield-Gewehre verbreiteten, zuckte Kerry zusammen. Aufperlender Schweiß nässte seinen Hemdkragen.
    Von Ungewissheit geschüttelt, biss er sich auf die Unterlippe, bis der Geschmack von Blut in seinen Mundraum war. Aber konnte man ihm das etwa verdenken? Er machte sich Sorgen, verdammt noch mal! Sorgen um jeden einzelnen kleinen Bastard, dem er befehlen musste, ins Unbekannte vorzudringen. Am liebsten hätte Kerry seine Automatik durchgeladen und wäre persönlich in das Gebäude gestürmt, so wie früher, als er noch an vorderster Front gekämpft hatte.
    Dann, endlich, der erlösende Funkspruch. »Dritte Gruppe meldet: Feuergefecht beendet. Keine Verluste. Hauptlabor besetzt. Sicherheit.« Kerry atmete auf.
    »Zweite Gruppe, Sicherheit!«, erklang es Sekunden später, gefolgt von Funksprüchen der übrigen Einheiten, die sich nun förmlich mit ihren Erfolgsmeldungen überschlugen.
    Commander Kerry zählte sorgfältig mit und verlor keine Sekunde den Überblick. Erst als auch der letzte Winkel der Gebäudes unter Kontrolle der Royal Marines stand, stoppte er den Timer seiner Armbanduhr. Die digitale Anzeige blieb bei 4:53 stehen. Seit seinem Sturmbefehl waren nicht mal fünf Minuten vergangen. Kein schlechtes Ergebnis. Damit hatte es sich voll und ganz ausgezahlt, so ein massives Aufgebot aufzufahren.
    Kerry erlaubte sich ein Lächeln, das von den Mitgliedern seines Stabes ausnahmslos erwidert wurde. Nur die beiden indischstämmigen Wachleute der Khan-Corporation, die mit auf den Rücken gefesselten Händen am Boden lagen, schauten verängstigt drein.
    »Keine Verluste, Sir.« Second Lieutenant Rush, seine Adjutantin, strahlte vor Freude. »Besser hätte es gar nicht laufen können.«
    Sie war noch jung, gerade Anfang zwanzig. Deshalb wusste sie nicht, dass man den Tag besser nicht vor dem Abend lobte.
    Ehe Kerry eine entsprechende Weisheit vom Stapel lassen konnte, knackte es in den Headsets und das Schicksal übernahm die Rolle des

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