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Die vier Ziele des Lebens

Die vier Ziele des Lebens

Titel: Die vier Ziele des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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bereitstellen – bilden einen
Anteil unserer Selbsterkenntnis, der uns besser unterfütterte Entscheidungen erlaubt und den Weg zu einer befriedigenden und dauerhaften beruflichen Ausrichtung weist.

Berufsentscheidung: Analyse oder Intuition?
    Die meisten von uns wachsen in einer Welt auf, in der Logik, Analyse und die naturwissenschaftliche Methode höchste Wertschätzung genießen. Aber so gut wie alle wissenschaftlichen Entdeckungen und Durchbrüche verdanken sich zunächst der Imagination und Intuition, um erst später durch Experiment und Analyse geprüft und bestätigt zu werden.
    Wenige finden durch logisches Schlussfolgern zu einem Beruf, meist sind persönliche oder sonstige Beziehungen im Spiel oder der Zufall hilft nach. Hier ein persönliches Beispiel: Als ich mit meiner schwangeren Frau von Berkeley nach Los Angeles zurückzog, besaß ich nichts weiter als ein Diplom im Fach Psychologie. Da unser Konto nur noch ein Guthaben von knapp fünfhundert Dollar aufwies, sah ich mir gleich die Stellenanzeigen an und bekam auch einen Job bei einer Lebensversicherung. Ich kaufte mir einen Anzug und gab mein Bestes, um Versicherungen an den Mann zu bringen. Nach zwei Monaten
war mir zweierlei klar: Erstens lag es mir nicht, Versicherungen zu vertreiben, und zweitens musste ich unbedingt weg von Los Angeles und zurück in die Bay Area. Ich kündigte also und fuhr zunächst nach Sacramento, wo meine Frau ein paar Tage zu Besuch bei ihren Eltern sein konnte. Von da aus steuerte ich Berkeley an, um zu sehen, was es dort für Möglichkeiten gab. Mit dem, was ich an Qualifikationen vorzuweisen hatte, dachte ich, würde ich vielleicht Arbeit in einer Wellnessoase oder so etwas finden. Ich schaute noch bei einem Freund vorbei, dem Trainer Hal Frey, um hallo zu sagen und ihn wissen zu lassen, dass ich einen Job suchte. Er sagte: »Du kommst genau richtig, Dan, ich habe erst heute Vormittag erfahren, dass gestern der Trainerposten für die Turner von Stanford frei geworden ist. Fahr doch da mal vorbei und sprich mit dem Sportdirektor.« Das tat ich, und schon am nächsten Tag wurde ich leitender Turntrainer der Stanford University.
    Mag sein, dass ich hier Glück hatte und den richtigen Zeitpunkt erwischte, doch es waren Jahre des intensiven Trainings vorausgegangen, und es bewahrheitete sich wieder einmal, dass zum Glück zweierlei gehört, gute Vorbereitung und eine Chance. Ich war nicht auf der Suche nach einem Trainerposten am College gewesen, und ich fand ihn nicht aufgrund von Analysen und logischer Planung. Eigentlich ist Logik auch kein guter Ansatz für Berufsentscheidungen, da sie auf der Suche nach einem vernunftgeleiteten Vorgehen nur Variablen abwägen
kann – das Für und Wider, die Vorteile und Nachteile. Das kann für manchen in eine Sackgasse führen, zu »Paralyse durch Analyse«.
    Haben Sie schon einmal eine bewusste Entscheidung getroffen und sind dann in der Nacht oder am Morgen mit einem mulmigen Gefühl aufgewacht, für das Sie keinen Grund wussten? Es dürfte klug sein, bei wichtigen Entscheidungen auf die Stimme Ihrer Intuition zu hören. Wo es ein Problem zu lösen gilt, setzt man am besten die Fantasie und den Verstand ein, nur nicht unbedingt gleichzeitig. Der Verstand stellt das intellektuelle Vermögen des Bewussteins dar, während Intuition eine tiefere, unterbewusste Erfahrungsebene erschließt, welche dem Bewusstsein auf diese oder jene Weise Botschaften zukommen lässt, unter anderem im Traum.
    Während meiner Zeit als Trainer in Stanford berichtete mir ein Turner, Ted, von einer Aufgabe, die er im Rahmen eines Kurses über Schlaf und Traum bekommen hatte. Die Rolle des Unterbewusstseins beim Lösen von Problemen kommt in dieser Geschichte sehr schön zur Geltung. Das ganze Rätsel, sagte Ted, bestand einfach aus der Buchstabenfolge H-I-J-K-L-M-N-O. Er hatte nicht den Hauch einer Ahnung, was das sollte. Seine Hausaufgabe bestand jedenfalls darin, am Abend vor dem Einschlafen über dieses Rätsel nachzudenken und sich vorzunehmen, es im Schlaf zu lösen, selbst wenn er es gar nicht verstand. Natürlich musste er auch seine Träume dazu notieren.

    Am nächsten Morgen kam er zu mir in die Turnhalle und erzählte, er habe seine Träume aufgeschrieben, sei der Lösung des Rätsels aber keinen Schritt näher gekommen. Seine Traumnotizen enthielten Bilder von einem alten Segelschiff in stürmischer See, Wellen krachten an die Bordwand, und es regnete in Strömen. Dem war tatsächlich nichts für

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