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Die Visionen von Tarot

Die Visionen von Tarot

Titel: Die Visionen von Tarot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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mitzuteilen, daß sie zwei Plätze für den Flug nach New York hätten. Doch dieser Flug ging von einem größeren Flughafen in vierzig Kilometern Entfernung ab.
    „Ich fahre sie dorthin“, bot David White an.
    Paul akzeptierte das Angebot in dem Bewußtsein, daß er den Anschluß in New York erwischen mußte, weil seine Frau sich sonst Sorgen machen würde. Er wollte David, auf den im College genug Arbeit wartete, nicht noch mehr aufhalten, und es ärgerte ihn auch, daß die Luftfahrtgesellschaft so einfach trotz dieser illegalen Überbelegung davonkommen sollte. „Ich hatte gedacht, das hätte Ralph Nader schon vor Jahrzehnten aus der Welt geschafft“, murmelte Paul. Oh ja – es würde eine Abrechnung geben!
    „Fahren wir denn nicht nach Hause?“ fragte Carolyn besorgt. „Warum können wir nicht hier das Flugzeug nehmen?“
    „Wir nehmen ein anderes Flugzeug“, erklärte ihr Paul. „Eines von der Allegory Airlines. Und da fahren wir nun hin.“
    „Alligator Airlines“, sagte sie fröhlich.
    Es war eine angenehme Fahrt. Seit Pauls Zeiten war die Straße besser ausgebaut worden. David erzählte von seinem kommenden Abschlußexamen und der Suche nach einem neuen Job. „Heute ist es schwierig, eine gute Stelle zu finden“, meinte Paul und dachte an seine Erlebnisse, ehe er zum Heiligen Orden der Vision gestoßen war. „Denken Sie ja nicht, es sei eine bloße Verlängerung des College-Jobs.“ Irgendwie war David wie Paul vor zwanzig Jahren, doch in dieser Hinsicht waren sie schon verschieden. Paul hatte gewiß nicht auf der Liste der zukünftigen Angestellten des Colleges gestanden! Doch David war bestimmt ebenso individuell und rebellisch, was aber nicht so bekannt war. Bestimmte Bemerkungen von anderen legten den Schluß nahe, daß das College noch genauso wie vor zwanzig Jahren vor Meinungsverschiedenheiten gärte, und es gab sogar einige, die auf die Epoche unter dem damaligen Collegepräsidenten als ein goldenes Zeitalter zurückblickten. Paul vermutete, Davids Zweifel, ob er am College bleiben sollte, waren wohlbegründet. Doch auch die Außenwelt stellte keine Idealsituation dar.
    Sie gelangten rechtzeitig zu dem anderen Flughafen. Dort gab es überhaupt keine Schwierigkeiten. Der Schalterbeamte fertigte neue Tickets für sie aus, was sie nichts kostete. Paul und Carolyn verabschiedeten sich von David – seine Hilfe hatte sie davor bewahrt, wegen eines von Paul nicht vorhergesehenen Problems zu stranden – und bestiegen das Flugzeug. Es war eine viel schönere Maschine als die Mücke von der anderen Gesellschaft, und es gab sogar ein Frühstück.
    „Ich schulde Susan noch sechs Cents“, verkündete Carolyn.
    „Was?“
    „Ich habe mir von ihr sechs Cents geliehen.“
    Das sagte sie jetzt! „Wir schicken es ihr, wenn wir wieder zu Hause sind.“ War das vielleicht der verlorene Brief, von dem er geträumt hatte?
    In New York landeten sie verspätet und im falschen Teil des Flughafens. Paul kannte sich nicht aus. Er fragte sich durch, und man wies ihn durch die überfüllte Wartehalle zum anderen Ende. Carolyn trottete hinter ihm her.
    Eine ganze Batterie von Schildern leitete ihn schließlich zu der Fluggesellschaft, die er suchte. Doch bei der nächsten Abzweigung fehlte wiederum der Hinweis auf diese Gesellschaft. Verdutzt blieb er stehen.
    „Daddy, wo gehen wir hin?“ fragte Carolyn.
    „Wenn ich das nur wüßte.“ Er sah auf die Uhr. Kaum noch Zeit.
    Sie suchten sich den Weg zurück. Carolyn ging nun langsamer, weil sie müde war. Das erste Schild deutete in die gleiche Richtung. Aber wo war ihre Fluggesellschaft?
    „Daddy, du hast dich so verhalten, als würdest du dich an mich gar nicht erinnern“, sagte Carolyn.
    „Wovon sprichst du?“ Er war mit seinen Gedanken bei dem richtigen Weg.
    „Als wir losfuhren. Du hast gesagt, es sei eine Verwechslung von Iden… Identi… Identitäten.“
    Wie konnte nur eine ganze Fluggesellschaft verschwinden?
    „Ja, heißt das, ich bin nicht dein kleines Mädchen?!“
    „Aber …“ begann er. Dann sah er, daß sie kurz vor einem Tränenausbruch stand. „Natürlich bist du mein kleines Mädchen! Du mußt mich mißverstanden haben.“ Zu den unpassendsten Zeitpunkten rückte sie mit den erstaunlichsten Vorstellungen heraus. „Aber im Augenblick müssen wir unser Flugzeug finden.“
    Zwischen den Wegweisern befand sich ein größerer Platz, von dem aus Rolltreppen hinab- und Gänge fortführten wie in einem riesigen Labyrinth. „Vielleicht

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