Die Voegel der Finsternis
zu." Seine Stimme klang noch ernster als zuvor. „Du hast sieben Traumreisen unternommen, in denen du deinen Körper mithilfe deines Geistes transportiert hast. Noch drei sind dir gestattet. Versuchst du es ein viertes Mal, wirst du augenblicklich sterben." „Noch drei?"
„Diese Reisen sind in der körperlichen Welt etwas Unnatürliches. Nur der, der zu den Anderen Welten eine besondere Nähe hat, kann auf diese Weise reisen. Du weißt, was das für deinen Körper bedeutet. Du bist wieder geheilt worden. Die Heilung wird jedoch nur für drei weitere Reisen reichen. Nutze sie mit Verstand."
„Was ist mit den anderen, die mit mir gekommen sind? Sind sie verletzt? Wird es ihnen schaden, mich noch einmal zu begleiten?" Bitte, sagt Nein. Jeder Reisende erleidet eine Schwächung seines Gen, aber nicht so nachhaltig wie du. Reisen sie nicht so oft, werden sie sich wieder erholen. Denke daran, nur noch drei Reisen", sagte Mayn. „Und nun musst du zurück. Viele Stunden sind vergangen. In der Wüste ist es jetzt Abend und in der Burg der Heiler beinahe Mitternacht"
26
Maeve hatte sich an den Fels gelehnt, ihre Kehle brannte vor Durst Staunend betrachtete sie den Sonnenuntergang über der Wüste - nicht nur der Westen, der ganze Himmel war rot geflammt Sie hörte das Schlagen von Hufen.
Sie sah einen Reiter heransprengen. Jasper", flüsterte sie. Sie winkte und wollte rufen, aber ihre Kehle war zu trocken.
Als Fortuna vor ihr stehen blieb, ertönte ein leises „Brrr!" Jasper sprang vom Pferd. Er griff nach der Lederflasche, kniete neben Maeve nieder und flößte erst ihr, dann Sara Wasser ein.
Um seine Stirn war ein weißer Schal gewickelt Maeve wunderte sich darüber, er sah aus wie ein Verband, diente aber wohl als Schutz vor der Sonne. „Danke", sagte sie. Sie ergriff seine Hand. Seine Finger glühten wie im Fieber. „Was ist los?", fragte sie. Jasper? Hast du Schmerzen?" Er zuckte die Achseln und sah zu Dorjan hinüber. „Soll ich ihn aufwecken und ihm zu trinken geben?" „Wir glauben, er ist auf einer Traumwenreise. Deshalb ist es besser, ihn schlafen zu lassen", sagte Sara. „Es
scheint ihm besser zu gehen. Seit unserer Abreise aus Bellandra hat er nicht mehr so gut ausgesehen." Jasper, wie ist es dir gelungen, aus der Stadt zu kommen?", fragte Maeve.
„Hat mich einen halben Delan gekostet", sagte er. Am Tag zuvor hatte er ihr erzählt, wie er beim Tauchen das Gold gefunden hatte. „Dann hast du jemanden bestochen?" Er gab keine Antwort, sondern reichte ihr die Wasserflasche. Dann stand er auf und öffnete eine Satteltasche. „Essen", sagte er und grinste. Gemeinsam aßen sie Brot, Käse und Äpfel. Noch nie hatte ihnen Brot so köstlich geschmeckt. Maeve erzählte Jasper, dass sie Devin hinter dem kleinen Hügel entdeckt hatte. Er sah sie ernst an. „Ich werde ihn suchen", sagte er. „Allein?", fragte Sara.
„Allein", sagte er bestimmt, „die Dunkelheit wird mich schützen."
„Ich komme mit", sagte Maeve, obwohl sie sich vor Müdigkeit kaum rühren konnte.
„Nein." Er legte einen Finger auf ihre Lippen. „Noch einmal setze ich deine Freiheit nicht aufs Spiel." Sie wollte ihm widersprechen, aber ihr fehlte die Kraft dafür.
Er ließ ihnen zwei Decken, das restliche Wasser und einen Laib Brot. „Ich habe noch mehr", sagte er, als Maeve protestieren wollte. Er half ihr aufzustehen. „Ich kann Devin nicht dort lassen. Aber ich komme wieder." Trotzdem umarmte er sie, als würden sie sich niemals wiedersehen.
Er stieg auf sein Pferd und ritt über die mondhelle Straße davon. Maeve sah ihm nach, bis er hinter dem Hügel verschwunden war. Warum hatte er ihr nicht erzählt, wie er aus Mantedi herausgekommen war? Und warum hatte er solche Schmerzen? „Ich bin froh, dass ich so müde bin", sagte Sara. „Bereit zum Kampf mit den Eben." Sie breitete eine Decke neben Dorjan aus. „Ich weiß, dass Lord Morlen mich jagen wird. Du hast erzählt, wem ein Ebrowen in die Augen blickt, den sucht er in seinen Träumen heim. Ich weiß nicht, warum er mich letzte Nacht nicht gefunden hat, als wir auf dem Strand von Mantedi schliefen." Maeve überlegte angestrengt, was sie sagen sollte. „Weil wir in Dorjans sicherer Traumlandschaft waren", sagte sie. „Wir können heute Nacht dort beginnen. Er hat mir erklärt, wie ich dorthin komme und wie er dich immer dorthin gebracht hat. Vielleicht ist er schon da." „Wie er mich gebracht hat?" Die Schärfe in Saras Stimme war nicht zu überhören.
Sie weiß
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