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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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deine…«
    »Freundin«, sagte Angua und atmete den Dampf tief ein. »Karotte hat Recht, Herr Mumm. Ich möchte nicht, dass noch mehr Leute davon erfahren. Es war meine Schuld – ich habe ihn unterschätzt. Dadurch hab ich’s geradezu herausgefordert. In ein oder zwei Stunden bin ich wieder in Ordnung.«
    »Ich habe gesehen, in welchem Zustand du bei deiner Rückkehr warst«, sagte Mumm. »Er hätte kaum schlimmer sein können.« »Es war ein Schock. Die Nase gab einfach ihren Dienst auf. Stell dir vor, du gehst um die Ecke und stößt gegen den Stinkenden Alten Ron.«
    »Bei den Göttern! So schlimm war’s?«
»Vielleicht nicht ganz. Lass die Sache ruhen, Herr. Bitte.« »Er lernt schnell, unser William de Worde«, sagte Mumm und nahm
    an seinem Schreibtisch Platz. »Er hat einen Stift und eine Druckerpresse, und alle verhalten sich so, als gehörte er plötzlich zu den wichtigen Leuten. Nun, er muss noch ein bisschen mehr lernen. Er möchte nicht, dass wir ihn beobachten? Na schön, wir ziehen unsere Leute ab. Soll er eine Zeit lang ernten, was er gesät hat. Der Himmel weiß, dass es genug andere Dinge gibt, die unsere Aufmerksamkeit erfordern.«
    »Aber eigentlich ist er…«
    »Siehst du das Schild hier auf meinem Schreibtisch, Hauptmann? Siehst du es, Feldwebel? Darauf steht ›Kommandeur Mumm‹. Der Schwarze Peter wird von hier aus weitergegeben. Ihr habt gerade einen Befehl bekommen. Was gibt es sonst noch?«
    Karotte nickte. »Nichts Gutes, Herr. Niemand hat den Hund gefunden. Die Gilden machen dicht. Herr Pirsch bekommt seit einiger Zeit viel Besuch. Oh, und der Hohepriester Ridcully teilt allen Leuten mit, dass er glaubt, Lord Vetinari sei übergeschnappt. Angeblich hat ihm der Patrizier am Tag vor dem Verbrechen von seinem Plan erzählt, Hummer durch die Luft fliegen zu lassen.«
    »Hummer durch die Luft fliegen zu lassen«, wiederholte Mumm monoton.
»Außerdem wollte er Schiffe über die Nachrichtentürme weiterleiten.«
    »Meine Güte. Und was sagt Herr Pirsch?«
    »Offenbar freut er sich über den Beginn einer neuen Ära in unserer Geschichte. Er will Ankh-Morpork auf den Pfad verantwortlichen Bürgertums zurückführen, Herr.«
    »Läuft das auf die gleiche Sache wie mit den Hummern hinaus?«
    »Es ist politisch, Herr. Allem Anschein nach beabsichtigt Herr Pirsch, zu den Werten und Traditionen zurückzukehren, die diese Stadt groß gemacht haben.«
    » Weiß er, woraus die betreffenden Werte und Traditionen bestanden?«, fragte Mumm erschrocken.
    »Ich denke schon, Herr«, sagte Karotte und blieb ernst.
    »Lieber Himmel. Ich würde lieber das Risiko mit den Hummern eingehen.«
Erneut gab es Schneeregen, und die kalte Nässe fiel von einem dunkler werdenden Himmel herab. Die Schlechte Brücke war mehr oder weniger leer. William wartete im Schatten, den Hut über die Augen gezogen.
    Schließlich ertönte eine Stimme aus dem Nichts. »Äh… hast du das Stück Papier mitgebracht?«
    »Tiefer Knochen?«, fragte William und erwachte aus seinen Träumereien.
    »Ich schicke dir… jemanden, dem du folgen sollst«, sagte der verborgene Informant. »Er heißt… äh… Fiffiliebling. Folge ihm, und alles wird gut. Bist du soweit?«
    »Ja.«
    Tiefer Knochen beobachtet mich, dachte William. Er muss ganz in der Nähe sein.
Fiffiliebling kam aus den Schatten.
    Er war ein Pudel. Mehr oder weniger.
    Die Stylisten und Coiffeurs von Le Poil du Chien, dem Schönheitssalon für Hunde, hatten sich alle Mühe gegeben. Solche Leute gaben sich immer alle Mühe, wenn dies bedeutete, dass der Stinkende Alte Ron den Laden dadurch schneller verließ. Sie hatten geschnitten, gewaschen, noch einmal gewaschen, getrocknet, gewellt, geschniegelt und gefärbt, während sich die Maniküre auf der Toilette einschloss und es hartnäckig ablehnte, sie wieder zu verlassen.
    Das Ergebnis war… rosarot. Das Rosarot stellte nur einen Aspekt der ganzen Angelegenheit dar, doch es war ein so intensives Rosarot, dass es alles andere dominierte, selbst den Schwanz, der an einen sorgfältig beschnittenen Formbaum erinnerte und in einem flauschigen, kugelförmigen Büschel endete. Der vordere Bereich des Hunds sah aus, als hätte man ihn halb durch einen großen rosaroten Ball gestoßen. Und dann das große, glitzernde Halsband. Es glitzerte zu sehr – manchmal glänzt Glas auffälliger als Diamanten, weil es mehr beweisen muss.
    Letztendlich sah das Geschöpf nicht nach einem Pudel aus, sondern nach entstellter Pudeligkeit. Alles an dem

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