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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Tier deutete auf »Pudel« hin, doch der Gesamteindruck forderte den Beobachter auf, sich rasch abzuwenden.
»Jipp«, machte der Hund, und auch damit war etwas nicht in Ordnung. William wusste, dass solche Tiere Geräusche von sich gaben, die nach »Jipp« klangen, aber dieser Hund hatte Jipp gesagt.
    »Braver…« Er zögerte. »… Hund?«
»Jipp, jipp, Himmel, jipp«, sagte der Hund und trippelte davon.
    William fragte sich, ob er wirklich »Himmel« gehört hatte. Vermutlich ein Fall von akustischer Täuschung.
    Der Hund lief durch den Schneeregen und verschwand in einer Gasse.
Wenige Sekunden später schob sich eine Schnauze um die Ecke.
    »Jipp? Jaul?«
»Oh, ja, entschuldige«, sagte William.
Fiffiliebling sprang die schmierigen Stufen einer Treppe hinunter, die
    zum alten Pfad neben dem Fluss führte. Abfall hatte sich hier angesammelt, und was in Ankh-Morpork längere Zeit liegen blieb, war wirklich Abfall. Selbst an einem schönen Tag fand der Sonnenschein nur selten zu diesem Ort. Die Schatten brachten es fertig, eis kalt zu sein und gleichzeitig fließendes Wasser zu beherbergen.
    Trotzdem brannte ein Feuer unter dem dunklen Holz der Brücke. Williams Nase protestierte, und er begriff: Er schickte sich an, das Lager der Grässlichen Gruppe zu besuchen.
    Der alte Treidelpfad war verlassen gewesen, und der Stinkende Alte Ron und seine Freunde sorgten dafür, dass er es blieb. Bei ihnen gab es nichts zu stehlen. Sie besaßen kaum etwas, das zu besitzen lohnte. Gelegentlich dachte die Bettlergilde daran, sie aus der Stadt zu verbannen, aber solche Überlegungen wurden nicht in die Tat umgesetzt. Selbst Bettler brauchen jemanden, auf den sie hinabsehen können, und die Gruppe befand sich so tief unten, dass sie manchmal den Eindruck erweckte, ganz oben zu sein. Niemand konnte wie Henry Husten spucken und würgen. Niemand konnte beinloser sein als Arnold Seitwärts. Und nichts in der Welt konnte so schrecklich riechen wie der Stinkende Alte Ron. Er hätte Riechstarköl als Deodorant verwenden können.
    Und er wusste, wo Wuffel steckte, dachte William plötzlich. Fiffilieblings lächerlicher rosaroter Schwanz verschwand in dem Durcheinander aus Kartons und Pappe, das für die Gruppe »Was?«, »Mistundverflucht«, »Ptooi!« und ein Zuhause war.
    Williams Augen tränten bereits. Hier unten gab es kaum Wind. Vorsichtig näherte er sich dem Feuer.
    »Oh… guten Abend, die Herren«, brachte er hervor und nickte den Sitzenden zu. In den Flammen, so bemerkte er, zeigte sich ein grünliches Schimmern.
    »Lass die Farbe deines Papierstücks sehen«, tönte die Stimme von Tiefer Knochen aus den Schatten.
    »Es ist, äh, grauweiß«, sagte William und entfaltete den Scheck. Der Entenmann griff danach und prüfte ihn sorgfältig. Nach der Kontrolle war das Stück Papier noch weniger weiß als vorher.
    »Damit scheint alles in Ordnung zu sein«, sagte der Entenmann. »Fünfzig Dollar, unterschrieben. Ich habe meinen Begleitern das Konzept erklärt, Herr de Worde. Was alles andere als einfach war, darf ich dir versichern.«
    »Ja, und wenn du nicht bezahlst, besuchen wir dich zu Hause!«, drohte Henry Husten.
»Äh… und was macht ihr dann?«, fragte William.
    »Wir bleiben draußen vor der Tür stehen, für lange, lange Zeit!«, antwortete Arnold Seitwärts.
    »Und sehen die Leute komisch an«, fügte der Entenmann hinzu. »Und spucken ihnen auf die Schuhe!«, sagte Henry Husten. William versuchte, nicht an Frau Arkanum zu denken. »Kann ich jetzt
    den Hund sehen?«
»Zeig ihn, Ron«, sagte die Stimme von Tiefer Knochen.
    Rons schwerer Mantel öffnete sich, und Wuffel wurde sichtbar. Er blinzelte im Schein des Feuers.
» Du hattest ihn?«, fragte William. »Mehr steckte nicht dahinter?«
    »Mistundverflucht!«
    »Wer würde den Stinkenden Alten Ron durchsuchen?«, meinte Tiefer Knochen.
    »Guter Hinweis«, sagte William. »Ja, guter Hinweis. So viel Mut brächte niemand auf.«
    »Nun, du solltest berücksichtigen, dass er ziemlich alt ist«, fuhr Tiefer Knochen fort. »Und auch früher war er nicht unbedingt Herr Genie. Was sprechende Hunde betrifft… Ich meine, wir sprechen hier über Hunde«, fügte die Stimme rasch hinzu. »Ich meine… Du solltest nicht unbedingt einen tiefgründigen philosophischen Vortrag von ihm erwarten.«
    Wuffel machte altersschwach Männchen, als er Williams Blick bemerkte.
    »Wie kam er zu dir?«, fragte William, als Wuffel an seiner Hand schnupperte.
    »Er verließ den Palast und kroch

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