Die volle Wahrheit
Zweifellos befand er sich in einer besonderen Art von Hölle, aber Nadel erinnerte sich triumphierend daran, dass er eine Rückfahrkarte hatte…
Irgendwie gelang es ihm, sich wieder aufzurichten. Er holte die Kartoffel des verstorbenen Herrn Tulpe unter dem Hemd hervor und hielt sie hoch.
»Hab d’ ‘toffel«, verkündete er stolz. »‘s wird alles gut, nicht wahr?«
William blickte in das rußgeschwärzte Gesicht mit den blutunterlaufenen Augen, in ein Gesicht, das schrecklichen Triumph zeigte, und betrachtete dann die verschrumpelte Kartoffel am Bindfaden. Derzeit war sein Verständnis der Realität fast ebenso schlecht wie das von Herrn Nadel, und wenn ihm jemand eine Kartoffel zeigte, so konnte das nur eins bedeuten.
»Äh… sie sieht nicht sehr komisch aus«, bemerkte er und schnitt eine Grimasse, als er an dem Dorn zog.
Hinter Herrn Nadels Stirn verflüchtigte sich der letzte Rest von Rationalität. Er ließ die Kartoffel los, und mit einer Bewegung, die nichts mit Gedanken, aber alles mit Instinkt zu tun hatte, holte er einen langen Dolch unter der Jacke hervor. Die Gestalt vor ihm verblasste zu einem Schatten unter vielen; er wollte sie nicht entkommen lassen und sprang.
William löste den Dorn aus dem Ärmel, hob schützend die Hand vors Gesicht…
Es war eine ziemliche Überraschung für Herrn Nadel – und gleichzeitig die letzte seines Lebens.
Der Schneeregen zischte in der Glut.
William sah in das verwirrte Gesicht des Angreifers und beobachtete, wie das Licht in dessen Augen erlosch. Langsam sank Herr Nadel zu Boden, die eine Hand noch immer hoffnungsvoll nach der Kartoffel ausgestreckt.
»Oh«, ertönte Sacharissas Stimme aus der Ferne. »Du hast ihn mit dem Dorn erledigt…«
Blut tropfte von Williams Ärmel.
»Ich… äh… ich glaube, ich könnte einen Verband vertragen«, sagte er. Eis sollte nicht heiß sein, glaubte er zu wissen, aber der Schock füllte ihm die Adern mit brennendem Frost. Er schwitzte Eis.
Sacharissa eilte zu ihm und zerrte am Ärmel ihrer Bluse.
»Es ist bestimmt nicht schlimm«, sagte William und versuchte zurückzuweichen. »Vermutlich ist es nur eine jener… enthusiastischen Wunden.«
»Was ist hierr passierrt?«
William sah von dem Blut an seiner Hand zu Otto, der auf einem Schutthaufen stand, mit Verblüffung im Gesicht und zwei Schachteln in den Händen.
»Ich bin nurr kurrz weggegangen, um Säurre zu holen, und plötzlich verrwandelt sich derr Schuppen in… Meine Güte… meine Güte…« Gutenhügel zog eine Stimmgabel aus der Tasche und klopfte damit an seinen Helm.
» Schnell, Jungs!« Er winkte mit der Gabel. »›Oh, komm nur zur Mission… ‹«
Otto winkte sanft ab, als die Zwerge zu singen begannen. »Nein, ich habe es gut unterr Kontrrolle, besten Dank«, sagte er. »Ich kann mirr denken, was hierr passierrt ist. Der Mob steckt dahinterr, nicht wahrr? Frrüher oderr späterr kommt immerr derr Mob. Mein Frreund Borris ist einem zum Opferr gefallen. Err zeigte den Leuten sein Schwarrzes Band, aberr sie lachten nurr und…«
»Ich glaube, sie hatten es auf uns alle abgesehen«, sagte William. »Wie dem auch sei: Ich bedaure sehr, dass ich ihm keine Fragen stellen konnte…«
»In der Art von ›Ist dies das erste Mal, dass du jemanden erwürgst?‹«, fragte Boddony. »Oder ›Wie alt bist du, Herr Mörder?‹«
Jemand hustete.
Offenbar kam das Geräusch aus der Jackentasche des Toten. William sah zu den Zwergen und suchte in ihren überraschten Gesichtern nach einem Hinweis darauf, was er jetzt unternehmen sollte. Dann bückte er sich, klopfte widerstrebend auf den schmierigen Anzug und holte einen schmalen, glänzenden Kasten hervor.
Er öffnete ihn. Ein kleiner, grüner Kobold sah aus seinem Schlitz. »‘m?«, fragte er.
»Was?«, brachte William hervor. »Ein persönlicher Disorganizer? Ein
Mörder mit einem persönlichen Disorganizer?«
»Die Rubrik ›Aufgaben‹ dürfte recht interessant sein«, sagte Boddony.
Der Kobold blinzelte. »Möchtest du, dass ich antworte oder nicht?«, fragte er. »Hier Namen einfügen verlangte Stille, trotz meines breiten Angebots an Geräuschen für alle Stimmungslagen und Gelegenheiten.«
»Äh… dein früherer Besitzer… äh… braucht dich nicht mehr«, sagte William und blickte auf Herrn Nadel.
»Bist du ein neuer Anwender?«, fragte der Kobold.
»Äh… vielleicht.«
»Herzlichen Glückwunsch!«, sagte der Kobold. »Der Garantieanspruch verfällt, wenn besagter Apparat verkauft,
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