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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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rechtzeitig zu reagieren. Er hielt Herrn Tulpes Faust fest, bevor sie das Gesicht des Zombies erreichte, und verlor dadurch für einige Sekunden den Boden unter den Füßen.
    »Die Umschläge, Herr Tulpe«, sagte er. »Dieser Mann weiß über gewisse Dinge Bescheid…«
    »Und wenn schon«, grollte Herr Tulpe. »Wer tot ist, weiß …t nichts mehr.«
    »Ganz im Gegenteil«, widersprach Herr Schräg. »Dann kann man klarer denken, als jemals zuvor.« Er stand auf, und Herr Nadel erkannte, wie dieser Vorgang bei einem Zombie ablief. Der Anwalt benutzte abwechselnd verschiedene Muskeln, er schien nicht in dem Sinne aufzustehen, sondern sich nach oben zu entfalten.
    »Der… andere Assistent ist nach wie vor in Sicherheit?«, fragte Herr Schräg.
    »Er sitzt wieder im Keller und leert dort eine Flasche nach der anderen«, antwortete Herr Nadel. »Ich verstehe nicht, warum wir ihn nicht einfach abmurksen. Er wäre fast weggelaufen, als er Vetinari sah. Wenn sein Erscheinungsbild den Patrizier nicht so sehr verblüfft hätte, wären wir in große Schwierigkeiten geraten. Wer würde eine Leiche mehr in dieser Stadt bemerken?«
    »Die Wache, Herr Nadel. Wie oft muss ich das noch betonen? Die Wächter verstehen sich ausgezeichnet darauf, Dinge zu bemerken.«
    »Herr Tulpe würde kaum etwas übrig lassen, das man bemerken könnte…« Herr Nadel unterbrach sich. »Du hast wirklich Angst vor der Wache, nicht wahr?«
    »Dies ist Ankh-Morpork«, sagte der Anwalt scharf. »Wir sind hier in einer sehr kosmopolitischen Stadt. In Ankh-Morpork tot zu sein, ist manchmal nur eine Unannehmlichkeit, verstehst du? Wir haben Zauberer und Medien aller Art. Außerdem neigen Leichen dazu, zum unpassendsten Zeitpunkt irgendwo zu erscheinen. Wir möchten unbedingt vermeiden, dass die Wache irgendeinen Hinweis bekommt, verstanden?«
    »Sie würde einem …ten Toten zuhören?«, fragte Herr Tulpe.
    »Warum denn nicht?«, erwiderte der Zombie. »Immerhin tut ihr das auch.« Er entspannte sich ein wenig. »Wie dem auch sei: Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir noch Verwendung für euren… Kollegen haben. Vielleicht ist ein weiterer kleiner Ausflug nötig, um die Skeptiker zu überzeugen. Er hat einen zu großen Wert für uns, um sich schon jetzt… in den Ruhestand zurückzuziehen.«
    »Na schön, einverstanden. Wir halten ihn einsatzbereit. Aber für den Hund verlangen wir eine Zulage«, sagte Herr Nadel.
    »Es ist nur ein Hund, Herr Nadel«, sagte Schräg und hob die Brauen. »Ich schätze, selbst Herr Tulpe könnte einen Hund überlisten.« »Aber zuerst müssen wir ihn finden«, meinte Herr Nadel und trat vor seinen Partner. »Es gibt viele Hunde in dieser Stadt.«
    Der Zombie seufzte erneut. »Ich kann eurem Honorar weitere fünftausend Dollar in Edelsteinen hinzufügen«, sagte er und hob die Hand. »Und bitte beleidige uns nicht, indem du automatisch ›zehntausend‹ sagst. Die Aufgabe ist nicht weiter schwer. In dieser Stadt schließen sich vermisste Hunde entweder einem der wilden Rudel an, oder sie beginnen als ein Paar Handschuhe ein neues Leben.«
    »Ich möchte wissen, von wem diese Anweisungen stammen«, sagte Herr Nadel und spürte das Gewicht des Disorganizers in der Tasche.
    Herr Schrägt wirkte überrascht. »Von mir, Herr Nadel.«
»Ich meine deine Auftraggeber.«
»Oh, ich bitte dich!«
»Diese Angelegenheit bekommt einen politischen Aspekt«, sagte Herr
    Nadel. »Gegen Politik kann man nicht ankämpfen. Ich möchte wissen, wie weit wir weglaufen müssen, wenn die Leute herausfinden, was geschehen ist. Und wer uns schützt, falls wir gefasst werden.«
    »In dieser Stadt sind die Fakten nie das, was sie zu sein scheinen, meine Herren«, sagte der Anwalt. »Kümmert euch um den Hund. Andere Personen werden sich… um euch kümmern. Pläne werden bald umgesetzt. Wer kann schon sagen, was wirklich passiert ist? Die Leute lassen sich leicht verwirren, und jetzt spreche ich als jemand, der Jahrhunderte im Gerichtssaal verbracht hat. Es heißt, eine Lüge kann über die ganze Welt laufen, bevor die Wahrheit ihre Stiefel angezogen hat. Eine widerliche Behauptung, nicht wahr? Nun… Macht euch keine Sorgen, denn alles ist in bester Ordnung. Und seid auch nicht dumm. Meine… Klienten haben ein sehr gutes Gedächtnis und tiefe Taschen. Sie könnten auf den Gedanken kommen, sich an andere Killer zu wenden. Habt ihr verstanden?« Er schloss den Aktenkoffer. »Ich wünsche euch noch einen guten Tag.«
    Hinter ihm schwang die Tür zu.
Es

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