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Die volle Wahrheit

Die volle Wahrheit

Titel: Die volle Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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gebeten…« »Farrbe?«, wiederholte der Vampir. »Das ist alles? Farrbe lässt sich leicht bewerkstelligen. Wann möchtest du sie?«
    »Unmöglich«, sagte Gutenhügel mit Nachdruck.
    »Ach, glaubst du? Gibt es hierr jemanden, derr buntes Glas herrstellt?«
    »Ja, ich kenne den Zwerg, der den Buntglasladen in der Fleißigen Straße betreibt«, entgegnete Gutenhügel. »Dort bieten sie Hunderte von Tönungen an, aber…«
    »Ich möchte soforrt Musterr sehen. Auch von Tinte. Könnt ihrr bunte Tinte besorrgen?«
    »Das ist leicht«, sagte Gutenhügel. »Aber wir brauchen verdammt viele Sorten davon.«
    »Nein, nicht unbedingt. Ich stelle eine Liste derr nötigen Dinge zusammen. Ich kann keine Burrlich-und-Starrkimarrm-Qualität schon bei derr errsten Katze aus dem Sack verrsprrechen. Ich meine, verrlangt kein subtiles Licht auf Herrbstblätterrn von mirr. Aberr starrke Kontrraste sollten möglich sein.«
    »Das wäre phantastisch.«
»Danke.«
    William wandte sich an Gutenhügel. »Und jetzt besuchen wir den König des Goldenen Flusses.«
    »Ich habe mich immer gefragt, warum man ihn so nennt«, sagte Sacharissa. »Ich meine, hier gibt es doch gar keinen Goldenen Fluss, oder?«
    »Meine Herren…«
    Herr Schräg wartete im Flur des unbewohnten Hauses. Er stand auf und griff nach seiner Aktentasche, als die Neue Firma hereinkam. Sein Gesichtsausdruck verriet besonders schlechte Laune.
    »Wo seid ihr gewesen?«
    »Wir haben etwas gegessen, Herr Schräg. Du bist heute Morgen nicht gekommen, und Herr Tulpe bekam Appetit.«
    »Ich habe euch aufgefordert, Zurückhaltung zu üben.«
»Herr Tulpe ist darin nicht besonders gut. Außerdem lief alles glatt über die Bühne. Du hast bestimmt davon gehört. Oh, wir wären fast getötet worden, weil du auf einige wichtige Dinge nicht hingewiesen hast, aber wer schert sich schon um uns? Wo liegt das Problem?«
    Herr Schräg richtete einen durchdringenden Blick auf sie. »Meine Zeit ist kostbar, Herr Nadel. Deshalb komme ich sofort zum Kern der Sache. Was habt ihr mit dem Hund angestellt?«
    »Niemand hat uns etwas von einem Hund gesagt«, erwiderte Herr
    Tulpe, und Herr Nadel wusste, dass der Tonfall falsch war. »Ah, ihr seid ihm also begegnet«, stellte Herr Schräg fest. »Wo ist er?« »Fort. Er lief davon. Biss uns ins Bein und lief weg, der …te Köter.« Herr Schräg seufzte wie ein Windhauch aus einer Gruft. »Ich habe euch darauf hingewiesen, dass ein Werwolf zur Wache gehört«, sagte er.
    »Na und?«, fragte Herr Nadel.
»Ein Werwolf beherrscht die Hundesprache.«
»Was?«, brachte Herr Nadel hervor. »Willst du behaupten, dass die
    Leute auf einen Hund hören?«
»Leider ja«, bestätigte Herr Schräg. »Ein Hund verfügt über Persön
    lichkeit. Und Persönlichkeit bedeutet viel. Und es gibt eindeutige Präzedenzfälle. Diese Stadt blickt auf eine interessante juristische Geschichte zurück, meine Herren. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten wurden sieben Schweine, eine ziemlich große Rattenfamilie, vier Pferde, ein Floh und ein Bienenschwarm vor Gericht gestellt. Im vergangenen Jahr gestattete man einem Papagei, als Belastungszeuge bei einem wichtigen Mordprozess auszusagen. Dies erforderte ganz besondere Zeugenschutz-Maßnahmen. Soweit ich weiß, ist er jetzt ziemlich weit entfernt und gibt vor, ein Wellensittich zu sein.« Herr Schräg schüttelte den Kopf. »Unglücklicherweise haben Tiere einen anerkannten Platz vor Gericht. Natürlich kann man Einwände dagegen erheben, aber der eigentlich wichtige Punkt, Herr Nadel, ist dieser: Kommandeur Mumm wird auf jeden Fall Ermittlungen einleiten und Fragen stellen. Er weiß bereits, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, aber er muss sich innerhalb des Rahmens von Beweisen und Indizien bewegen, und ihm fehlt beides. Wenn er den Hund findet, bekommt er einen Ansatzpunkt.«
    »Biete ihm ein paar tausend Dollar an«, sagte Herr Nadel. »Das funktioniert immer bei Wächtern.«
    »Die letzte Person, die Mumm zu bestechen versucht hat, kann noch immer nicht richtig ihre Finger bewegen«, erwiderte Herr Schräg. »Wir haben uns genau an deine …ten Anweisungen gehalten!«, rief Herr Tulpe und richtete einen wurstdicken Finger auf den Anwalt. Herr Schräg musterte ihn, als sähe er ihn jetzt zum ersten Mal. »›Tötet den Koch!!!‹«, sagte er. »Wie amüsant. Bisher dachte ich, wir hätten die Dienste von Profis in Anspruch genommen.«
    Für Herrn Nadel kamen diese Worte nicht unerwartet, was ihn in die Lage versetzte,

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