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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlingen konnte. Dann war sie fertig.
    Nur mehr ihr Kopf schaute aus der Öffnung. Eigentlich sah sie aus wie jemand, der in einen Teppich gewickelt und dann auf die Füße gestellt worden war.
    Allerdings schauten bei ihr die Füße noch hervor, denn sie brauchte einen gewissen Stand.
    Und so wartete sie, bewegte den Kopf, die Augen schauten in den Himmel, als würde sie von dort die Lösung all ihrer Probleme erwarten. Und dann klangen die Schritte auf.
    Zuerst wurden sie nur von Suko und Denise gehört, weil sie vom Heck herkamen.
    Einen Moment später aber reagierte die Frau. Sie schrie aus ihrem Hautmantel hervor die Trommler an, die sofort reagierten und mit ihrer Musik begannen.
    Die ersten dumpfen Laute entstanden…
    Als unheimliche Klänge wehten sie über das Deck, und sie begleiteten die Schritte des Ankömmlings.
    So geschockt, als daß ihre Gedanken völlig ausgeschaltet waren, zeigte sich Denise nicht. Sie wußte auch, wer sich da dem Zentrum näherte.
    »Das muß er sein!« keuchte sie Suko zu, »das muß der verdammte Kerl sein, der Häuter.«
    »Das glaube ich auch…«
    »Willst du jetzt etwas tun?«
    »Abwarten.«
    Denise schwieg. Sie drehte den Kopf, denn Schritte waren in ihrer Nähe zu hören. Und dann sahen sie ihn.
    Denise hatte Mühe, einen Schrei zu unterdrücken, denn schreckliche Erinnerungen peitschten in ihr hoch. Allein der Anblick des Häuters war furchteinflößend, vielleicht auch deshalb, weil er die meisten Menschen um einen Kopf überragte.
    Er war nackt bis auf einen Lendenschurz. Er trug nicht einmal Schuhe, aber sein Gesicht zeigte einen verbissenen Ausdruck, als wäre er dabei, Schmerzen zu unterdrücken.
    Und daran stieß sich Suko.
    Der Mann bewegte sich zudem nicht so geschmeidig, wie er es erwartet hätte.
    Sein Gang wirkte eher schwerfällig, schon leicht müde, und der Atem drang rasselnd aus seinem Mund, vor den Schaum trat. Er drehte den beiden seine rechte Seite zu. Die Haut war aschgrau. Um die Feuer und damit auch den Mittelpunkt zwischen ihnen zu erreichen, mußte er sich drehen.
    Als er das tat, weiteten sich Sukos Augen. Sehr deutlich zeichnete sich der breite, nach unten hin verlaufende Fleck an seiner linken Schulter und auf einem Teil der Brust ab.
    Der Fleck war Blut.
    Und dieses Blut quoll noch immer aus einer Wunde an der Schulter. Der Hauter war verletzt. Suko konnte sich vorstellen, daß er sich diese Verletzung bei einem Kampf zugezogen hatte.
    Gegen John?
    Plötzlich trocknete sein Hals aus. Die Augen brannten, sie schienen aus den Höhlen quellen zu wollen. Wenn er sich im Kampf gegen John Sinclair verletzt hatte und jetzt diesen Weg hier über Deck nahm, konnte es bedeuten, daß es einem John Sinclair nicht mehr möglich war, sich auf den eigenen Beinen zu bewegen. Dann hatte er gewonnen… Suko bewegte seine Hände. Der Schweiß brannte förmlich auf seinen Handflächen. Er spürte den rasenden Herzschlag, und die Sorge um seinen Freund fraß ihn beinahe auf.
    Es war ein Unding, es durfte nicht wahr sein, aber die Ereignisse zwangen ihn dazu, sich darauf zu konzentrieren, was vor ihm ablief.
    »Mein Sohn!« rief die Frau.
    Beim letzten Wort verstummte der Trommelklang.
    Nur die Schritte des Häuters waren zu hören.
    Schwer und schleifend. Sein Gesicht wurde vom Widerschein der Feuerzungen umtanzt. Es glich dabei einer schaurigen Voodoo-Maske, und sein verfluchtes Mordmesser trug er in der rechten Hand, die Spitze der Klinge allerdings nach unten gerichtet.
    Er blieb stehen.
    Mutter und Sohn schauten sich an. Kurz nur, aber die Frau hatte sofort gemerkt, was mit ihrem Sohn los war. »Du bist verletzt?« Er nickte.
    »Wieso?« Ihre Stimme klang schrill, sie hatte plötzlich Angst. »Was ist dir passiert?«
    »Es war nichts, Mutter. Nichts, was ich nicht hätte regeln können.«
    Suko wollte der Magen hochkommen, als er hörte, wie dieser widerliche Verbrecher das Wort Mutter in den Mund nahm. Er sah es als eine Beleidigung für alle Mütter der Welt an.
    Gern hätte er erfahren, was tatsächlich geschehen war und weshalb sich der Häuter die Verletzung zugezogen hatte. Er aber wollte über dieses Thema nicht mehr sprechen, sondern bückte sich direkt vor der Voodoo-Witwe. Es sah so aus, als wolle er sie anbeten, statt dessen aber suchte er im offenen Koffer herum.
    Es war sehr ruhig geworden. Deshalb drang jedes Geräusch doppelt so laut durch die Stille. Auch das leise Klirren, das die Gegenstände verursachten, die der Häuter im Koffer

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