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Die Voodoo-Witwe

Die Voodoo-Witwe

Titel: Die Voodoo-Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Armmuskeln schmerzten, ich war eben kein Arnold Schwarzenegger.
    Die Tür war offen!
    Ein gewaltiger Felsblock rollte von meiner Seele, und ich stieß sie nach außen.
    Ein schmaler Gang, zu beiden Seiten Griffleisten, damit man sich bei hohem Wellengang dort festklammern konnte. Alles wie gehabt, denn so sah es eben auf einem Schiff aus.
    Der Boden war mit einem schlichten Läufer bedeckt. Ich sah eine Tür, über der eine Birne leuchtete. Sie erhellte auch den Boden vor dem Ausgang, und genau dort zeichneten sich wieder die dunklen Blutflecken ab. Demnach hatte auch der Häuter diesen Weg genommen. Ich zerrte die Tür auf.
    Augenblicklich erlebte ich eine andere Atmosphäre. Ich trat in einen runden Salon, der eine gläserne Decke aufwies. Sie war dort als Kreis eingezeichnet, und meine Füße versanken im Floor eines dicken Teppichs. Er paßte zu den eleganten Sesseln und den zierlich wirkenden Tischen.
    An den Wänden gaben die Lampen einen warmen Schein ab, und trotz allem fehlte hier etwas.
    Es waren die Menschen. Da konnte der Salon noch so elegant sein. Wenn er menschenleer war, wirkte er wie eine tote Kulisse. Mich interessierte die breite, mit einem roten Teppich ausgelegte Treppe viel mehr. Wenn ich mich nicht sehr irrte, würde sie mich an Deck bringen.
    Genau dort wollte ich hin.
    Jenseits der Treppe gelangte ich in einen Gang. Er führte an Deck. Irgendwo standen Türen oder Fenster offen, denn mich umschmeichelte hin und wieder ein weicher Windstoß. Ich freute mich darüber, wenn er mein erhitztes Gesicht kühlte.
    Niemand war mir bisher begegnet, was sich auch nicht änderte, als ich das Freie erreichte.
    Ich hatte das Deck betreten — und blieb stehen.
    War das noch die Yacht, die ich kannte, die ich vor einigen Stunden betreten hatte?
    Natürlich, aber sie hatte sich verändert. Es brannten keine Lichter mehr. Was an Helligkeit abgegeben wurde, das stammte von einem oder mehreren Feuern, die am Bug des Schiffes loderten. Voodoo-Feuer!
    Sie hatte es also geschafft. La Surenuse hatte nicht zuviel versprochen, ihre schaurige Karibik-Party lief auf vollen Touren. Ein Irrsinn war das!
    Von der Besatzung ließ sich niemand blicken. Entweder befanden sich die Männer unter den Gästen, oder sie hatten den Befehl bekommen, sich zurückzuziehen.
    Ich sah die Glut einer Zigarette wie einen roten Punkt in der Dunkelheit leuchten. Nicht weit entfernt hielt sich jemand im Schatten auf, ich ging zu ihm und erkannte, daß es der Kapitän war.
    Er schaute mich an.
    Ich schüttelte den Kopf. »Können Sie mir sagen, was hier abläuft?« fragte ich ihn.
    Er starrte ins Leere. Seine Wangenmuskeln bewegten sich. »Wir alle haben Angst«, sagte er schließlich. »Diese Frau ist ein Teufel. Sie ist einfach zu grausam. Sie hat ihre Gäste unter Kontrolle bekommen und sich nun in Menschenhaut eingewickelt.«
    »Was sagen Sie da?«
    »Ja, verdammt, ich habe es selbst gehört, wie sie davon sprach. Die ist verrückt geworden, die ist einfach nicht mehr zurechnungsfähig. Da komme ich nicht mit.«
    »Was ist sonst noch passiert?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Sie haben keinen Fremden gesehen, halbnackt und mit einem langen Messer bewaffnet?«
    »Nein, das habe ich nicht.«
    »Schon gut«, sagte ich, nickte ihm zu und setzte meinen Weg fort, denn ich wollte so schnell wie möglich das Zentrum des Geschehens erreichen. Allerdings war ich vorsichtig. Ich hielt mich im Schatten der Aufbauten, ich ahnte, daß der Höhepunkt dieser grausamen Schau erst noch bevorstand.
    Es berührte mich schon seltsam, zahlreiche Menschen auf dem Deck zu wissen und dabei keine einzige Stimme zu hören.
    Oder?
    Doch, jemand rief etwas. Es war La Surenuse.
    Und was sie sagte, verursachte bei mir einen Schauer…
    ***
    Der Häuter stand vor seiner Mutter. Er ließ seine Blicke über die in Haut eingewickelte Gestalt gleiten und tastete dabei prüfend und sehr genau jede Stelle ab.
    In der Haut und damit auch in seiner Mutter steckten zahlreiche Nadeln. Der Reihe nach hatte er sie hindurchgerammt, Löcher geschaffen, danach die Spitzen in den Körper gebohrt, kleine Wunden geschaffen, aus denen das Blut drang, sich seinen Weg bahnte und durch die Löcher in der Haut wieder nach vorn quoll.
    So sah sie aus, als wäre sie von unzähligen Wunden bedeckt worden, und die schmalen Blutstreifen rannen an der Haut entlang nach unten wie dünne rote Fäden.
    Noch eine Nadel.
    Der Häuter nahm Maß, als wollte er sie an einen bestimmten Punkt setzen. Sie

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