Die Waechter der Teufelsbibel - Historischer Roman
insbesondere dort die Nachworte zu lesen, kennen Sie meine Einstellung dazu: Ich halte nichts von künstlich rustikal gemachten Dialogen à la »Meiner Treu, geehrter Herr! Ich wünsch’, man habet Freude!«, wie man sie gern von Moderatoren mittelalterlicher Festivals hört, leideraber auch manchmal in Romanen findet, deren Verfasser in die Falle des Zeitkolorits auf Teufel komm raus getappt sind. Menschen sprechen zu allen Zeiten immer die jeweils modernste Form ihrer Sprache. Ich finde, es entfremdet einem die Charaktere, wenn man sie in einer (ohnehin meist erfundenen, weil es von damals keine Tondokumente gibt) altertümlichen Diktion sprechen lässt, die einem schon Probleme beim Vorlesen bereitet.
Anders verhält es sich mit Spezialidiomen. Da ist man als Autor glücklich, wenn man seine Figuren mit ihrer Hilfe noch deutlicher charakterisieren kann. Knollennase und Glatzkopf sind solche Beispiele; sie sprechen zum Teil Rotwelsch, eine heute als Gauneridiom bezeichnete Sprache, die unter anderem aus der Diktion der Landsknechte entstanden ist. Damit habe ich anzudeuten versucht, welchen Hintergrund diese beiden Charaktere haben. Hier liefere ich nun gern die Übersetzung ihrer Fachausdrücke:
alte Leiche = harter Käse
Bauplatz = Glatze
Chammer = Esel
baldowern = spionieren
schofel = schlimm
Macker = Gauner
Heringsbändiger = Kaufmann.
Bei der Art und Weise, wie Kinder damals mit ihren Eltern sprachen, war ich hin- und hergerissen. Ich weiß, dass noch meine Großmutter ihren Vater und ihre Mutter siezte. In DIE TEUFELSBIBEL habe ich Agnes ihre Zieheltern Niklas und Theresia stets mit »Sie« anreden lassen. Für das herzlichere Verhältnis innerhalb der Familien Cyprians und Andrejs erschien mir das jedoch absolut unpassend. Ich habe deshalb (wie meistens) die dramaturgisch passendere Lösung gewählt und das vertrauliche Du zwischen Agnes, Andrej, Cyprian und ihren Kindern verwendet.
Dankeschön
Allen, die um eine Fortsetzung gebeten haben.
Meiner Familie, die eigentlich gehofft hatte, ich würde endlich für eine Weile kürzertreten, und diese erneute hochaktive Phase in meinem Leben als Autor wieder einmal mit lächelndem Verständnis mitgetragen hat.
Meinen Freunden, allen voran Manfred und Mike, die einen ärztlichen Telefonbetreuungsdienst aufzogen, als mein äußerer Adam einmal für eine Weile meinte, ich solle mich ein paar Tage ins Krankenhaus legen, und ich absolut keine Zeit dafür hatte.
Meiner Agentin Anke Vogel, aus deren ursprünglicher Begeisterung für die Thematik des Codex Gigas nun schon ein zweites Buch geworden ist.
Den Mitgliedern der Leserunden von Büchereule und Steffis Bücherkiste, die durch ihre Diskussion zu DIE TEUFELSBIBEL wertvolle Anregungen für die Konzeption dieses zweiten Teils gegeben haben.
Meiner Textredakteurin Angela Kuepper, die viel mehr war als nur eine wichtige Feile an meinem Manuskript und der ich die Inspiration für die schönste Szene mit Pater Filippo in diesem Buch verdanke.
Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Verlagsgruppe Lübbe, allen voran Sabine Cramer, Barbara Fischer, Sonja Lechner und Alexandra Blum, die mich auf die eine oder andere Weise immer wieder ermutigten, wenn ich an mir zu zweifeln begann.
Den HOCHTIEF-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern in Warrington/UK, die weiterhin auf eine englische Lizenzausgabe hoffen und stets hochinteressiert an meinem Buchprojekt waren.
Meinem hochverehrten Kollegen (schön, wenn man das so sagen darf!) Ken Follett, der sich bei einem Gespräch auf derLeipziger Buchmesse so interessiert nach der Teufelsbibel erkundigte, dass ich erneut die Bestätigung erhielt, welch spannendes Thema ich hier entdeckt habe. Er fragte: »How did you turn that into a story?«, und ich antwortete: »There is a legend …« Und er sagte (mit breitem Grinsen): »I see …«, woraufhin er mir ein paar von den Legenden verriet, die ihn zu DIE TORE DER WELT inspirierten. In diesem Zusammenhang schulde ich auch Dank an den imaginären eingemauerten Mönch von Podlazice; ohne ihn wäre die Teufelsbibel vielleicht doch nur ein schönes Stück Geschichte geblieben – ohne eine »Geschichte« dazu.
Und ich danke Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Sie haben alle meine Bücher möglich gemacht, ganz speziell aber dieses durch Ihr Interesse und Ihre vielen Bitten nach einer Fortsetzung. Das war eine gute Idee von Ihnen! Dankeschön!
Quellen
Dauxois, Jacqueline: Der Alchimist von Prag, ISBN 3-492-22764-3, Piper,
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