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Die Waffen des Lichtboten

Die Waffen des Lichtboten

Titel: Die Waffen des Lichtboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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entlang. Wieder ein totes Pferd, abermals ein Reiter, der von hinten getroffen worden war. Luxon stand einige Zeit lang starr da, senkte den Kopf und fühlte tief in sich Trauer, Enttäuschung und eine wieder aufkeimende Wut, die in kalten Hass auf den Shallad und auf Algajar mündete. Dann schüttelte er seine lähmende Beklemmung ab und sagte mit einer Stimme, die nicht einmal Kalathee erkannte: »Durchsucht die Taschen und die Verstecke der Goldmünzen. Schnell! Die Truppen des Shallad können sehr schnell zurückkommen.«
    »Fafhads Herr, der Große, hat dich und uns gerettet!« sagte laut der Rebell aus dem Sattel des scheuenden Orhakos herunter.
    »Wahr gesprochen«, sagte Luxon tonlos. Er sah rechts und links, vor und hinter sich nur Tote. Seine Karawane hatte sich getroffen, die drei Teile hatten sich wieder zusammengeschlossen. Dann waren sie entweder in einen Hinterhalt der Orhakoreiter des Shallad geraten oder von ihnen überholt und getötet worden… oder beides.
    Luxons Freunde waren in der Lage, zu begreifen, was er meinte: Die Münzen und die sorgfältig versteckten Kleinodien waren notwendig. Sie sicherten auf der weiteren Reise nach Logghard das Leben der übriggebliebenen Reiter aus Sarphand. Mit geschickten Griffen leerten sie die Taschen und rissen das Gold unter den Flügeln und Federn der toten Orhaken heraus.
    Ein langgezogenes Stöhnen ließ Luxon und Socorra herumfahren. Sie sprangen zur Seite der Straße. Hier lag ein Krieger auf dem Rücken. Er war blutüberströmt, aber mit dem Schwert in seiner zerschnittenen Hand hatte er die kleinen Vögel, die Aasfresser und die Hakengeier abwehren können. Er öffnete die Augen und sagte schwach: »Luxon! Sie haben uns von allen Seiten…«
    Luxon schob seine Hand unter den Nacken des Mannes und richtete ihn halb sitzend auf. Er fragte halblaut: »Du bist verletzt? Schwer?«
    »Nur Wunden. Ich kann mit euch reiten…«
    Luxon winkte mit der anderen Hand Kalathee herbei. Sie kam mit dem Wasserschlauch und mit einer ledernen Tasche, in der Binden, Salben und heilende Tränke enthalten waren. Sie blickte den Krieger nur kurz an, riss den Dolch aus dem Gürtel und schnitt dort, wo die Kleidung am meisten blutgetränkt war, den Stoff auf. Luxon hastete weiter, sein Pferd hinter sich herziehend.
    Er schlug mit dem Schwert nach einem Geier, der ihn anzischte und mit dem Hakenschnabel nach ihm zielte. Die Leichen seiner Freunde aus Sarphand und der Diromentreiber waren schauerlich zugerichtet. Die Söldner des Shallad waren in der Überzahl gewesen, ohne Zweifel, aber Luxons Krieger hatten sich erbittert gewehrt.
    Luxon fand vier Reiter, die das Massaker überlebt hatten.
    Tatsächlich kamen auch einige Pferde, deren Reiter beim ersten Angriff aus den Sätteln geschleudert worden waren, mit hängenden Köpfen zurück zur Straße. Sie wurden augenblicklich eingefangen. Samed und Kalathee verbanden die Wunden derjenigen, die noch in der Lage waren, weiterzureiten.
    Kerben in den Schilden, abgebrochene Waffen, Lanzen und Speere, die sich tief in den Boden und in die Körper der Tiere und der Krieger gebohrt hatten, überall Blut, das vom Regen verwaschen war, an jeder Stelle die furchtbaren Hinterlassenschaften eines Überfalls, der schnell und mit aller kriegerischen Schärfe der Söldner durchgeführt worden war. Die Krieger des Shallad hatten erbarmungslos zugeschlagen, getreu ihren Befehlen. Samed und Socorra hoben den ersten Mann in den Sattel seines Pferdes. Er hielt sich schwankend am Sattelhorn fest, aber sein Gesicht rötete sich bereits wieder. Er holte keuchend Atem.
    »Wir sind zehn Überlebende«, sagte Luxon und konnte erkennen, dass sie immerhin inzwischen über einige Reservepferde verfügten und über einen größeren Teil der Münzen und Kostbarkeiten, die sie bisher erfolgreich vor den Shallad-Soldaten verborgen hatten. Luxon lehnte sich, innerlich müde und krank vor Trauer, an die Flanke seines Pferdes. Das Tier zupfte friedlich, ohne sich von den Aasfressern stören zu lassen, an den nassen Halmen des Straßenrands.
    Die Geier hackten mit ihren messerscharfen Schnäbeln in die regungslosen Körper und rissen große Brocken Fleisch heraus. Schaudernd wandte sich Kalathee ab und steckte die fast leere Ledertasche zurück. »Vier von allen, die seit Sarphand mit uns geritten sind!« flüsterte sie. Die anderen Krieger, durch deren Verbände das Blut zu sickern begann, saßen in den Sätteln. In fieberhafter Eile wurden Vorräte und prall

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