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Die Waffen des Lichtboten

Die Waffen des Lichtboten

Titel: Die Waffen des Lichtboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel
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mir diese Waffen und ziehe in Frieden weiter deinen Weg.«
    Luxon schüttelte den Kopf. »Ich denke nicht daran. Aus welchem Grund sollte ich dir die Waffen und das Orakelleder übergeben?«
    »Weil sie nicht dir gehören. Wir sorgen dafür, dass sie der rechtmäßige Besitzer wiedererhält. Um deinen Thron kannst du mit anderen, guten Waffen kämpfen.«
    »Du musst verrückt sein, an mich dieses Ansinnen zu stellen«, antwortete Luxon hartnäckig und hob den Kopf. »Ich brauche sie, um für mein Recht zu kämpfen.«
    »Sie werden dir bei diesem Kampf kein Glück bringen!« beharrte der Große.
    »Bisher bin ich mit ihnen sehr gut gefahren. Sie halfen mir und meinen Männern in einigen harten Kämpfen.«
    »Das wird nicht so bleiben. Nur in der Hand Mythors entfalten sie ihre ganze Kraft.«
    »Davon habe ich nichts gemerkt«, gab Luxon unwillig zurück. »Und ich werde alles andere tun, als die Waffen ausgerechnet in dieser Höhle zu lassen.«
    »Sie würden nicht lange hierbleiben«, versicherte der Große durch Fafhads Mund. »Mein Diener wird sie Mythor zukommen lassen.«
    »Nichts zu machen«, versicherte Luxon. »Was weißt du von Mythor? Lebt er noch?«
    »Wäre er tot, würde er schwerlich einen Anspruch auf die Waffen des Lichtboten erheben können«, gab der Große zurück. »Durch die gedankliche Zwiesprache mit meinen Brüdern weiß ich von deinem Verrat. Beinahe hätten die Todesreiter sich seiner bemächtigt, aber wir haben das Schicksal Mythors in Sarphand gerade noch beeinflussen können.«
    »Wo ist er jetzt?« Unbehagen beschlich den Sohn des Shallad. Er hatte nicht vor, sich die Wünsche und Argumente des Großen zu eigen zu machen. Mythors Waffen ihm übergeben? Nicht daran zu denken. Trotzdem erfüllten ihn die Erklärungen dieses Angehörigen eines seltsamen Ordens mit Unruhe. Seine Selbstsicherheit aber ließ es nicht zu, dass er die Waffen ablegte.
    »Er wurde gefangen und auf eine Lichtfähre gebracht!«
    »Und seine Gegner, die Todesreiter?«
    »Sie verfolgen ihn noch immer. Zwei von unserem Orden sind von ihnen getötet worden. Von meinen Brüdern weiß niemand, wo sich Mythor im Augenblick befindet. Wir sind sicher, dass er noch lebt, samt seinem Begleiter. Wir erwarten sein Erscheinen bei den Ruinen von Erham. «
    Als sich der Umhang des Großen bewegte, sah Luxon, dass der Mann ein kostbar verziertes Krummschwert im Gurtgehänge trug.
    »Bei den Ruinen von Erham also«, brummte Luxon. Fafhad beteiligte sich nicht an der Auseinandersetzung. Er beschränkte sich darauf, zu übersetzen, was der Große »sagte«.
    »Gib mir die Waffen! Ich fordere sie. Sie stehen dir nicht zu, du darfst sie nicht mehr länger tragen und nicht mehr mit ihnen kämpfen.«
    »Ich habe auch um diese Waffen gekämpft!« versicherte Luxon. Das Pfeifen wurde erregter und schärfer.
    »Mit List, Betrug und den Fähigkeiten eines Meisterdiebs!«
    »Jeder wendet an, was er am besten kann«, verteidigte sich Luxon. »Jedenfalls wirst du die Waffen nicht erhalten.«
    »Selbst wenn du sie behalten solltest, was ich bezweifeln muss, wirst du kein Glück mehr mit ihnen haben.«
    »Warum?«
    »Nur Mythor kann den Anspruch auf diese Ausrüstung haben. Es ist das Vermächtnis des Lichtboten. Mythor ist der Sohn des Kometen, und ohne seine Waffen kann er seinen Kampf gegen die Dunklen Mächte nicht fortführen. Gib mir also die Waffen – ohne Zorn, ohne Feindschaft. Auch dich werden wir schützen, so gut es geht, Luxon.«
    »Ich hoffe, euren Schutz niemals zu brauchen. Und nun – lasst uns diese Unterhaltung beenden. Meine Karawane wartet, und meine Begleiter draußen vor dem Felsen werden ungeduldig.«
    Der Große warf seinen Umhang über die Schulter und zog das Schwert. Luxons Hand riss Alton aus dem Gurt. »Was hat er vor?« wandte sich Luxon an Fafhad.
    Der Gomale zog sich noch mehr an die Felswand zurück. »Er will Mythors Waffen. Mit Gewalt, wie mir scheint.«
    »Mir scheint es auch«, versetzte Luxon und hob das Gläserne Schwert. »Und er meint es zweifellos ernst.«
    Der Große sprang vorwärts, holte mit seinem Schwert aus und drang auf Luxon ein. Der Sohn des Shallad parierte den ersten Schlag mit einer knappen Aufwärtsbewegung Altons. Aber das Schwert gab keinen klagenden Ton von sich. Als die Schneiden sich klirrend berührten, sprangen in großen Platten die schützenden Schlammschichten ab. Das Schwert begann schwach zu leuchten. Luxon fing den nächsten Schlag mit dem nach vorn gekippten Schild ab, tänzelte

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