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Die Waffenbrüder von Antares

Die Waffenbrüder von Antares

Titel: Die Waffenbrüder von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ihr.
    »Ich bin Rosala von Match Urt. Mein Vater war dort Strom, doch er ist jetzt tot, und mein Vermögen ist aufgezehrt, und ich muß diesen widerlichen Casmas heiraten.«
    »Das ist aber schlimm«, brummte Chido.
    Wir kümmerten uns nicht um ihn. Flehend starrten mich die großen hellblauen Augen an, Tränen rannen über ihre totenblassen Wangen.
    »Du bist ein mutiger Krieger, das weiß ich. Du hast es bewiesen, Horter ... ich kenne nicht einmal deinen Namen. Niemand kannte ihn ... oder wollte ihn mir sagen. Ich flehe dich an – hilf mir! Befreie mich von dem schrecklichen Casmas! Bitte!«
    Natürlich! Nichts war einfacher! Wir brauchten bloß auf die nächsten Zorca zu springen und loszugaloppieren.
    Doch hier war ich nicht Dray Prescot. Ich war Hamun ham Farthytu, der seinen Ruf zu wahren hatte.
    Was für eine Situation!
    Ich spürte Bewegung auf der anderen Seite des Tisches und hörte Gelächter aufbranden, während Rosala weitersprach.
    »Bitte, Horter! Du bist mutig. Du wirst eine Möglichkeit finden. Ich flehe dich an, bei dem Mut, den du bereits bewiesen hast, bei der Freundlichkeit, mit der du mich behandelt hast – rette mich vor dem Scheusal!«
    »Mut, Hortera, Mut!« Strom Lart brüllte vor Lachen. »Der Mann ist doch ein Feigling!«
    »Ein Niemand!« fiel Strom Hormish ein, »ein schwertloser Schwächling, den man höchstens den Rasts zum Fraß vorwerfen kann.«
    Rosala aus Match Urt starrte mich sprachlos an; ihre Hände waren ineinander verkrampft, ihre zerbrechliche Schönheit flehte um Hilfe.
    Ich legte die Serviette nieder.
    »Ich bin Hamun ham Farthytu, Hortera. Es tut mir leid, aber ich kenne dich nicht. Du irrst dich. Ich kann dir nicht helfen.«

14
     
     
    Es folgte eine Zeit, an die ich mich nicht mehr erinnere. Ich kam erst wieder richtig zu mir, als ich in meinem Zimmer in der Schänke saß. Chido sah mich verwirrt und beunruhigt an und erklärte, bei Krun, so habe er mich noch nie erlebt. Ich trank einen Schluck Wein, der aber ziemlich mies schmeckte, und spuckte ihn wieder aus.
    »Du bist ein netter Bursche, Chido«, sagte ich zu ihm. »Aber im Augenblick solltest du mich allein lassen. Ich muß nachdenken.«
    »Wenn du es wünschst, Hamun ...« Er begann zu grinsen. »Ich muß sowieso gegen den alten Thothord zum Rennen antreten.« An der Tür zögerte er. »Remberee, Hamun. Wir sehen und später.«
    »Remberee, Chido.«
    Als er kopfschüttelnd gegangen war, streckte ich mich auf dem Bett aus, schickte Nulty fort, warf mit einem Stiefel nach der Fristlefrau Salima und überließ mich meinen düsteren Gedanken.
    Wie tief war ich doch gesunken!
    Und doch hatte ich selbst daran schuld. Über jede Etappe meines Weges hatte ich mich frei entschieden und mir dabei eingebildet, besonders schlau zu sein. In dem Bemühen, meine selbstauferlegte Pflicht zu tun, hatte ich alle primitiven Ehrbegriffe über Bord geworfen.
    Nun, dieser Vorfall sollte der Sache ein Ende machen.
    Mir kam der beunruhigende Gedanke, daß ich bei einer Kriegssituation zwischen Hamal und Vallia – eine Möglichkeit, die ich zu fürchten begann – Strom Lart auf jede nur denkbare Weise nach dem Leben trachten mußte, ob im Duell oder nicht. Dabei hatte ich mir bereits vorgenommen, ihn nicht zu töten, denn ein solcher Kampfausgang zieht in Hamal eine Untersuchung nach sich, die alle möglichen Probleme bringen kann. Ich war ohnehin ziemlich im unreinen mit mir selbst. Konnte ich mir denn Nulty und Chido und Rees als Todfeinde vorstellen? Ähnelte nicht die Situation der Lage in Pandahem, wo Tilda die Schöne und ihr Sohn Pando, der Kov von Bormark, meine Feinde sein müßten, nur weil Vallia und Pandahem verfeindet waren ...? Dumm, sinnlos ...
    Das Duell war für den Abend angesetzt, und ich raffte mich schließlich auf, nahm eine Mahlzeit zu mir, badete und zog mich sorgfältig an. Um meine Hüfte legte ich den alten roten Lendenschurz. Dieses altgewohnte Kleidungsstück gab mir wieder etwas Auftrieb.
    Es folgten ein Spitzenhemd, dunkelblaue Hosen und eine pelzbesetzte grüne Seidenjacke, die mit einer Goldkette an meiner Schulter befestigt wurde. Rapier und Dolch paßten zusammen; Delia hatte mir diese hervorragenden Waffen geschenkt.
    Meine Bewaffnung vervollständigte ich mit dem breiten Seemannsmesser, das ich über der rechten Hüfte trug.
    »Und jetzt!« sagte ich zu meinem Spiegelbild. »Jetzt soll Strom Lart sein blaues Wunder erleben! Und wenn er mich hereinlegen will, spieße ich ihn auf, bei Makki-Grodnos

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